Truncus pulmonalis
Der Truncus pulmonalis (lat., „Lungenstamm“) ist eine elastische, herznahe Arterie und der gemeinsame Stamm der zur Lunge führenden Arterien (Arteriae pulmonales), welche sauerstoffarmes Blut transportieren.
Anatomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Blutgefäß beginnt mit einer leichten Auftreibung (Conus arteriosus) an der rechten Herzkammer. Die Öffnung in der Herzkammmer wird Ostium trunci pulmonalis bezeichnet und enthält die Pulmonalklappe (Valva trunci pulmonalis).
Der Truncus pulmonalis biegt nach kaudal (schwanzwärts) um und kreuzt links an der Aorta vorbei. Hier sind beide Gefäße durch das Ligamentum arteriosum (Botalli-Band), einem bindegewebigen Strang miteinander verbunden. Das Ligamentum arteriosum stellt den sich normalerweise unmittelbar nach der Geburt verschließenden, ehemaligen Ductus arteriosus dar, der beim Fetus das Blut vom Truncus pulmonalis in die Aorta leitet und damit den Lungenkreislauf weitestgehend kurz schließt.
Anschließend teilt sich der Truncus pulmonalis an der Bifurcatio trunci pulmonalis in die rechte und linke Lungenarterie (Arteria pulmonalis dextra und sinistra).
Entwicklungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während der Organbildung wird der Truncus pulmonalis durch das Septum aorticopulmonale aus der zunächst gemeinsamen Ausflussbahn des primitiven Herzens von der aufsteigenden Aorta getrennt. Der herzferne Abschnitt entsteht zusammen mit dem Ductus arteriosus aus der 6. Kiemenbogenarterie.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Theodor H. Schiebler (Hrsg.): Anatomie. Histologie, Entwicklungsgeschichte, makroskopische und mikroskopische Anatomie, Topographie. Unter Berücksichtigung des Gegenstandskatalogs. 9., vollständig überarbeitete Auflage. Springer, Heidelberg 2005, ISBN 3-540-21966-8.
- Uwe Gille: Herz-Kreislauf- und Abwehrsystem, Angiologia. In: Franz-Viktor Salomon, Hans Geyer, Uwe Gille (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Enke, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8304-1075-1, S. 404–463.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Horst Claassen: Kompaktwissen Kopf- und Halsanatomie: für Zahnmedizinstudierende, Zahnärzte, Kiefer-, Oral-, Kopf- und Halschirurgen, Kieferorthopäden, Zahntechniker. Walter de Gruyter, 2018, ISBN 9783110585742