Innere Medizin

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Die Innere Medizin (englisch internal medicine) befasst sich mit den Gesundheitsstörungen und Krankheiten der inneren Organe und deren Vorbeugung, Diagnostik, konservativer und interventioneller Behandlung sowie Rehabilitation und Nachsorge.[1] Ein Facharzt für Innere Medizin wird auch als Internist bezeichnet.

Gelegentlich wurde die Chirurgie von der Inneren Medizin als eine äußere Medizin abgegrenzt.[2][3]

Tätigkeitsgebiete

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Zu den fachlichen Schwerpunkten der Internisten zählen insbesondere Krankheiten

Weiter gehören in den Bereich der inneren Medizin:

Die Weiterbildungsordnungen zum Facharzt für Innere Medizin (Internisten) und die Zusatzweiterbildungen in der Inneren Medizin sind in verschiedenen Ländern unterschiedlich.

Entwickelt hatte sich das Fachgebiet im 19. Jahrhundert aus der Generaldisziplin „Specielle Pathologie und Therapie“. Eine auf die Innere Medizin spezialisierte Medizinische Klinik gründete bereits 1754 Anton de Haën in Wien.[4] Als erster Lehrer der Inneren Medizin bzw. „Internist“ gilt der am Juliusspital, der Klinik der Würzburger Universität, tätig gewesene Mediziner und Chemiker Franz Heinrich Meinolph Wilhelm.[5] Der Kongreß für Innere Medizin fand ab 1882 statt.[6]

Wichtigste Untersuchungsmethoden der Inneren Medizin

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Aktuelle Entwicklungstrends

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Als Folge der rapiden Wissensvermehrung in ihren Teilgebieten unterliegt die Innere Medizin einer zunehmenden Subspezialisierung. Dass dabei der klassische, gut ausgebildete allgemeine Internist in vielen Industrienationen mehr und mehr von den Vertretern einzelner Teilgebiete verdrängt wird, stößt auch auf Kritik.[7] So wurde 2007 auf dem 110. Deutschen Ärztetag die Wiedereinführung der Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin ohne Schwerpunktbezeichnung beschlossen.[8][9] Die Allgemeinmedizin ist ein eigenständiges Fachgebiet der Medizin und grenzt sich stark von der Inneren Medizin ab, obwohl zwischenzeitlich Tendenzen existierten, die beiden Fachgebiete zu vereinigen.[10]

Neben der fortschreitenden Verselbständigung der organbezogenen Fachgebiete zeichnen sich folgende Trends ab:

  • In Deutschland etabliert sich eine kassentechnisch bedingte Aufspaltung in eine fachärztliche und eine hausärztliche Domäne, die mit Einschränkungen des Kompetenzbereichs hausärztlich tätiger Internisten einhergeht.[11]
  • Die Methoden der Inneren Medizin werden in Spezialbereichen immer invasiver, sodass man sie in den Komplikationsraten mit kleineren operativen Eingriffen vergleichen kann. Dies gilt insbesondere im Bereich der Kardiologie und der Gastroenterologie.
  • In einigen Bereichen überlappt sich die Innere Medizin u. a. mit der Radiologie, der Neurologie und der Labormedizin. Da kleinere Krankenhäuser nicht immer über eigene Spezialisten dieser Bereiche verfügen, werden diese Aufgaben von Internisten übernommen.
  • Molekularbiologie wird aufgrund multipler genetischer und epigenetischer Änderungen immer wichtiger.[12]

Facharztbezeichnung Internist

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Deutschland

Die offizielle Bezeichnung in Deutschland lautet Facharzt für Innere Medizin (wahlweise auch Internist). Um diese Berufsbezeichnung tragen zu dürfen, muss ein Arzt eine Weiterbildung in einer zugelassenen Weiterbildungsstätte mit einer von den Landesärztekammern festgelegten Weiterbildungsordnung absolvieren und diese mit einer Facharztprüfung abgeschlossen haben.

Nach der Muster-Weiterbildungsordnung 2018 umfasst die Weiterbildung Innere Medizin die Vorbeugung, (Früh-)Erkennung, konservative und interventionelle Behandlung sowie Rehabilitation und Nachsorge der Gesundheitsstörungen einschließlich geriatrischer Krankheiten und Erkrankungen der Atmungsorgane, des Herzens und Kreislaufs, der Verdauungsorgane, der Nieren und ableitenden Harnwege, des Blutes und der blutbildenden Organe, des Gefäßsystems, des Stoffwechsels und der inneren Sekretion, des Immunsystems, des Stütz- und Bindegewebes, der Infektionskrankheiten und Vergiftungen sowie der soliden Tumore und der hämatologischen Neoplasien. Das Gebiet umfasst auch die Gesundheitsförderung und die Betreuung unter Berücksichtigung der somatischen, psychischen und sozialen Wechselwirkungen und die interdisziplinäre Koordination der an der gesundheitlichen Betreuung beteiligten Personen und Institutionen.

Als Mindestanforderungen zum Erlangen der Gebiets-/Facharzt-Bezeichnung werden genannt:

60 Monate im Gebiet Innere Medizin an zugelassenen Weiterbildungsstätten, davon müssen abgeleistet werden:[13]

  • 48 Monate Weiterbildung in Innerer Medizin oder in mindestens zwei verschiedenen Facharztkompetenzen des Gebiets Innere Medizin, davon
    • 30 Monate in der stationären Patientenversorgung,
  • 6 Monate in der Notfallaufnahme,
  • 6 Monate in der Intensivmedizin.

Die Inhalte der Facharzt-Weiterbildungen im Gebiet Innere Medizin sind in der Muster-Weiterbildungsordnung festgeschrieben.

Zusätzlich zur Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin (früher: Allgemeine Innere Medizin - hierzu zählen insbesondere die hausärztlichen Internisten) existieren in Deutschland nach der aktuellen Weiterbildungsordnung im Gebiet Innere Medizin folgende spezialisierten Fachärzte für Innere Medizin:

Zusätzlich zur Wahl eines fachärztlichen Schwerpunkt-Weiterbildung ist es in Deutschland möglich, verschiedene Zusatzweiterbildungs-Qualifikationen zu erwerben.[14]

Verbände und Fachgesellschaften

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Commons: Internal medicine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikibooks: Innere Medizin online Lehrbuch – Lern- und Lehrmaterialien

Einzelnachweise

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  1. Innere Medizin. In: Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 267. Auflage. De Gruyter, 2017, ISBN 978-3-11-049497-6.
  2. Brockhaus Enzyklopädie, 19. Auflage, Verlag F. A. Brockhaus, Mannheim 1989, 10. Band, ISBN 3-7653-1110-3, S. 520.
  3. Donald Echenberg: A history of internal medicine: medical specialization: as old as antiquity. In: Rev Med Suisse. 3. Jahrgang, Nr. 135, 2007, S. 2737–9, PMID 18214228.
  4. Axel W. Bauer: Innere Medizin. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 674.
  5. Robert Schwab: Über die Bedeutung des Juliusspitals für die Entwicklung der Inneren Medizin. In: Das Juliusspital Würzburg in Vergangenheit und Gegenwart: Festschrift aus Anlaß der Einweihung der wiederaufgebauten Pfarrkirche des Juliusspitals am 16. Juli 1953. Hrsg. vom Oberpflegeamt des Juliusspitals. Würzburg 1953, S. 14–24, hier: S. 18.
  6. Georg Klemperer: 50 Jahre Kongreß für Innere Medizin, 1882–1932. München 1932.
  7. BDI hält am Facharzt für Innere Medizin fest. (PDF)
  8. journalmed, 13. Juni 2007
  9. zur Wiedereinführung des Internisten ohne Schwerpunkt (Memento vom 18. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) Ärztekammer Berlin
  10. Agnieszka Wolf: Weiterbildung Innere und Allgemeinmedizin. Thieme, 30. Januar 2006.
  11. Interessenvertretung in den KV-Gremien: Spaltung ist ein Irrweg. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, 4. November 2014.
  12. Thomas Meißner: Internisten-Kongress: Aufbruch in eine neue Ära. In: Ärzte-Zeitung, 17. April 2015.
  13. Gebiet Innere Medizin. In: (Muster-)Weiterbildungsordnung MWBO 2018, Seite 118. Bundesärztekammer, abgerufen am 21. Oktober 2024.
  14. Innere Medizin/Der Internist. Berufsverband Deutscher Internisten e. V., abgerufen am 3. Februar 2019.