Eurosolar
EUROSOLAR Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e. V. (EUROSOLAR e. V.) | |
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Gründung | 22. August 1988[1] |
Sitz | Bonn, Deutschland[2] |
Zweck | atomare und fossile Energie vollständig durch erneuerbare Energie ersetzen |
Vorsitz | Stephan Grüger[3] |
Website | www.eurosolar.de |
Eurosolar – Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e. V. (Eigenschreibweise: EUROSOLAR) ist ein deutscher Verein mit Sitz in Bonn. Der Verein führt Sektionen in 13 Ländern (Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Georgien, Italien, Luxemburg, Österreich, Russland, Spanien, Tschechien, Türkei, Ukraine und Ungarn).[4]
Ausrichtung und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Anliegen ist die Förderung der Einführung erneuerbarer Energien in allen ihren Formen, auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet sowie in der Öffentlichkeit. Ziel ist die Ablösung fossiler und nuklearer Energien durch ein solares Energie-Zeitalter. Der Verein ist überparteilich, gemeinnützig und wirkt auf internationaler Ebene mit 13 Sektionen.[5] Mitglieder bei Eurosolar (deutsche Sektion) sind ca. 2800 natürliche Mitglieder, ca. 180 Fördermitglieder und ca. 400 juristische Mitglieder (Vereine, Institutionen, Bundesländer, Landkreise, Kommunen, Städte und Firmen).[6]
Solarzeitalter – Politik, Kultur und Ökonomie Erneuerbarer Energien ist Organ des Verbandes und gleichzeitig eine Publikumszeitschrift (vierteljährlich, Auflage: 4.000 Stück, ISSN 0937-3802).[7]
Der Verein wurde 1988 auf Initiative des SPD-Politikers und späteren Trägers des Right Livelihood Award Hermann Scheer gegründet. Erste Geschäftsführerin war seine Ehefrau, Irm Pontenagel.[8] Scheer war bis zu seinem Tod am 14. Oktober 2010 Präsident von Eurosolar.[9] Im April 2011 wurde Hermann Scheer posthum zum Ehrenpräsidenten ernannt.[10]
Der Verein ist Veranstalter zahlreicher Impulskonferenzen und Konferenzserien, zum Beispiel:
- Biomasse-Konferenz Der Landwirt als Energie- und Rohstoffwirt
- Europäische Konferenz Solarenergie in Architektur und Stadtplanung
- Konferenz Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien[11]
- Konferenzreihe zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES)[12][13]
- Weltforum für Erneuerbare Energien
Daneben betreibt der Verein intensive Lobbyarbeit in den nationalen Parlamenten Europas sowie auf EU-Ebene. 2001 initiierte Eurosolar die Gründung des Weltrats für Erneuerbare Energien (World Council for Renewable Energy – WCRE) als weltweite Dachorganisation. Gemeinsam mit dem WCRE stand Eurosolar Pate bei Initiierung und Gründung der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA), der inzwischen 136 Staaten beigetreten sind (Stand Juni 2009).
Eurosolar ist Mitglied des Grünen Strom Label e. V., der das gleichnamige Gütesiegel für Ökostrom-Angebote vergibt.
„[…] EUROSOLAR ist keine Lobby, kein Bundesverband mittelständischer Innovatoren, es ist keine politische Partei, keine Anwaltskanzlei für Energiefragen, keine PR-Agentur, keine Infozentrale für Solarunternehmer und keine Bundeszentrale für solare Bildung – sondern alles dies. Als Organisation steht EUROSOLAR quer zu der gängigen soziologischen Trennung der Systeme von Politik, Ökonomie und Wissenschaft […] und seine Aktivitäten reichen von handwerklicher Spezialexpertise bis hin zur Aufklärung über die „gesamtgesellschaftliche, ja weltzivilisatorische“ Aufgabe, die in diesem Jahrhundert bewältigt werden muss – so schreibt es Hermann Scheer. Es ist eine Organisation, die zu ihrem Gründer passt. Eine Aufklärungsagentur, theoretisch wie praktisch, gelehrt wie frech, zwischen den Erkenntnissen Naturwissenschaft und der Idee einer guten Gesellschaft vermittelnd. Ein Organ der Neuen Zeit, einer der Knotenpunkte in einem globalen Netzwerk, in dem die Zukunft einer neuen Epoche vorbereitet wird.“
Der Verein war beim Deutschen Bundestag in der „Öffentliche Liste über die Registrierung von Verbänden und deren Vertretern“ registriert.
Deutscher und Europäischer Solarpreis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1994 vergibt der Verein jährlich den Deutschen und den Europäischen Solarpreis für besonders förderwürdige Projekte im Bereich erneuerbarer Energien. Daneben werden auch nationale Wettbewerbe in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Dänemark, Spanien und Luxemburg ausgeschrieben. Dabei gibt es jeweils folgende Preiskategorien:
- Städte und Gemeinden oder Stadtwerke
- Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen
- Lokale oder regionale Vereine als Förderer von Projekten für Erneuerbare Energien
- Solares Bauen
- Medienpreis für Journalisten, Autoren oder ein Medium für Berichte zu Erneuerbaren Energien
- Transportsysteme mit Erneuerbaren Energien
- Bildung und Ausbildung
- Sonderpreis für besonderes persönliches Engagement[15]
- 2004, Michaele Hustedt[16]
- 2005, Wolf von Fabeck[17]
- 2011, Dieter Attig
- 2012, Ernst Schrimpff
- 2013, Erhard Renz
- 2014, Jürgen Döschner
- 2015, Martha Lux-Steiner
- 2016, Claudia Kemfert
- 2017, Umweltgruppe Elbvororte
- 2018, Aribert Peters
- 2019, Carl-A. Fechner
- 2020, Volker Quaschning
- 2021, Luisa Neubauer
- 2022, Peter Becker
- 2023, Johannes Lackmann[18]
- 2024, Susanne Jung[19]
Zusätzlich werden jährlich sogenannte Plaketten-Preisträger des Deutschen Solarpreises vorgestellt. Bei den in der Kategorie Eigentümer oder Betreiber von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien ausgezeichneten Projekten handelt es sich um unter energetischen Gesichtspunkten herausragende Gebäude. Eurosolar möchte damit besonders Passiv- und Plusenergiehäuser würdigen.[20]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website des Vereins
- Archiv des Solarpreises
- Stefan Gsänger: Wie alles begann: Die politische Bewegung für Erneuerbare Energien. In: www.podcast.de. 2023 (Interview mit Irm Scheer-Pontenagel, m4a-Version 53 Minuten).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 22. August 1988 bis 22. August 2018: EUROSOLAR e.V. feiert heute seinen dreißigsten Geburtstag. Genau dreißig Jahre ist es her, dass mit EUROSOLAR eine unabhängige Organisation aus der Taufe gehoben wurde, die weltweit erstmals das Ziel einer dezentralen, bürgernahen Energiewende vertrat. Zum dreißigsten Jubiläum halten wir nur kurz Rückschau, um den Blick dann wieder nach vorne zu richten. www.eurosolar.de, 22. August 2018, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. August 2018; abgerufen am 8. September 2018.
- ↑ Satzung der E U R O S O L A R – Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien. (22,6 kB PDF) 11. Juli 2006, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. Dezember 2010; abgerufen am 30. Juli 2010. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Neuer Eurosolar Vorstand. In: www.eurosolar.de. 7. Dezember 2023, abgerufen am 19. März 2024.
- ↑ Flyer: Für den schnellen und vollständigen Wechsel zu erneuerbaren Energien. (PDF; 444kB) eurosolar.de, 2. März 2020, S. 2, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. März 2020; abgerufen am 2. März 2020.
- ↑ Bekanntmachung der öffentlichen Liste über die Registrierung von Verbänden und deren Vertretern. (PDF) Vom 2. Mai 2016. www.bundestag.de, abgerufen am 4. Juni 2016.
- ↑ Sektionen. www.eurosolar.de, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juni 2016; abgerufen am 11. Juni 2016.
- ↑ Pontenagel, Irm (V. i. S. d. P.): SOLARZEITALTER Media-Information 2010. (156,5 kB PDF) EUROSOLAR e. V., 6. Oktober 2009, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 18. Januar 2018; abgerufen am 30. Juli 2010.
- ↑ Hein, Jan-Philipp: Der Windmacher. In: Die Welt vom 14. April 2008. Axel Springer AG, abgerufen am 30. Juli 2010: „Essay“
- ↑ hermannscheer.de. Scheer, Hermann, abgerufen am 15. Oktober 2010: „Präsident der EUROSOLAR e. V. ist am 14. Oktober 2010 in Berlin gestorben“
- ↑ Eurosolar hat neuen Präsidenten: Professor Peter Droege. In: www.eurosolar.de. 5. April 2011, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. November 2011; abgerufen am 19. März 2024.
- ↑ Arbeitsprogramm 2011 Veröffentlichung auf der Website von EUROSOLAR.
- ↑ Führende Speicherkonferenzen schließen sich zusammen. www.messe-duesseldorf.de, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juni 2016; abgerufen am 11. Juni 2016.
- ↑ IRES-Konferenzreihe. www.eurosolar.de, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juni 2016; abgerufen am 11. Juni 2016.
- ↑ Mathias Greffrath: Zum 75. Geburtstag von Hermann Scheer. In: Irm Scheer-Pontenagel (Hrsg.): Solarzeitalter; 2/2019. 9. Juli 2019, ISSN 0937-3802, S. 35–38 (eurosolar.de [abgerufen am 30. Juli 2019]).
- ↑ Solarpreis Archiv – Deutscher Solarpreis. EUROSOLAR Deutschland – Deutsche Sektion von EUROSOLAR, abgerufen am 25. Mai 2023.
- ↑ Deutsche Solarpreise 2004. In: www.eurosolar.de. Oktober 2004, archiviert vom am 31. Juli 2007; abgerufen am 3. Dezember 2024.
- ↑ Deutsche Solarpreise 2005. In: www.eurosolar.de. Oktober 2005, archiviert vom am 24. August 2007; abgerufen am 3. Dezember 2024.
- ↑ NRW.Energy4Climate: Newsroom. Abgerufen am 19. März 2024.
- ↑ Preisverleihung Deutscher Solarpreis 2024. Sonderpreis für persönliches Engagement. In: www.eurosolar.de. November 2024, abgerufen am 3. Dezember 2024.
- ↑ Plaketten des Deutschen Solarpreis 2011. EUROSOLAR e. V., abgerufen am 18. Oktober 2012.
Koordinaten: 50° 43′ 24,2″ N, 7° 6′ 55,3″ O