Bungalow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ein Bungalow mit Satteldach

Ein Bungalow (englisch/angloindisch bungalow von Gujarati: બંગલો, baṅglo bzw. Hindi: बंगला baṅglā; zu baṅgālī = bengalisch, [Haus] aus Bengalen)[1] ist ein meist eingeschossiges Haus, das verschiedene Dachformen aufweisen kann. Oftmals wird der Begriff im Zusammenhang mit Ferienhäusern und Sommerhäusern gebraucht.

Geschichte des Bungalows

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wort kommt aus den nordindischen Sprachen und bedeutet wörtlich „Bengalisches“, also ein Haus in bengalischer Art.[1] Die Benennung rührt daher, dass in der geografischen Region Bengalen im Nordosten Südasiens im 18. Jahrhundert die britischen Kolonisten sich die Bauweise der einheimischen Hütten zum Vorbild nahmen, um in ähnlicher Weise Häuser beispielsweise für ländliche Aufenthalte zu bauen.[2] Die traditionellen bengalischen Dorfhäuser sind eingeschossig und haben eine breite Veranda über die gesamte Eingangsfront.[3]

In Deutschland erlebten Bungalows als Wohnform in den 1960er Jahren ihre Blütezeit. Ausgehend von den USA, in denen Bungalows in Holzrahmenbauweise seit jeher zu den am weitesten verbreiteten Hausformen gehören, wurden auch hier oft luxuriös ausgestattete Bungalows zu einer beliebten Hausform, gern auch als Winkelbungalow mit Flachdach oder Walmdach. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist der 1963 vom Architekten Sep Ruf entworfene Kanzlerbungalow in Bonn, der den deutschen Bundeskanzlern von 1964 bis 1999 als Wohnung und für Empfänge in privater Umgebung zur Verfügung stand und seit 2001 unter Denkmalschutz steht.

Bungalows haben gewisse Vorteile wie zum Beispiel das barrierefreie Wohnen auf einer Ebene, wobei Wohn- und andere Räume nebeneinander angeordnet werden. Allerdings sind viele Bungalows unterkellert. Weiter muss auf die Statik tragender Wände weniger Rücksicht genommen werden.[4]

  • Martin Mittag: Kleinsthäuser, Ferienhäuser, Bungalows. Bertelsmann, 1960.
  • Klara Trost: Landhaus und Bungalow. Ullstein, 1961.
  • Holger Pump-Uhlmann (Hrsg.): Der erweiterte Lebensraum – Bungalows von Walter Brune. JOVIS Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-86859-009-8.
  • Anthony D King: The bungalow. The production of a global culture. London u. a. 1984.
Commons: Bungalows – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Bungalow – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Bungalow in Duden Online, DWDS, Online Etymology Dictionary; abgerufen am 20. März 2018.
  2. Bungalow – common native dwelling in the Indian province of Bengal.
  3. Beispielbild (Memento des Originals vom 19. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kolkata.aidindia.org
  4. Vorteile von Bungalows