Bahnstrecke Oldenburg–Bremen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Bahnstrecke Bremen–Oldenburg)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Oldenburg–Bremen
Eisenbahnbrücke Bremen über die Weser
Strecke der Bahnstrecke Oldenburg–Bremen
Streckennummer (DB):1500
Kursbuchstrecke (DB):390
Kursbuchstrecke:221 (1946)
219 (Huchting – Bremen-Neustadt 1946)
Streckenlänge:44,4 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Zugbeeinflussung:PZB
Zweigleisigkeit:durchgehend
Strecke
von Leer
Abzweig geradeaus und von links
von Wilhelmshaven
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
0,0 Oldenburg (Oldb) Hbf
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
nach Brake
Brücke über Wasserlauf
Klappbrücke über die Hunte
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Osnabrück
Abzweig geradeaus und von rechts
2,3 Hemmelsberger Kurve von Osnabrück
Blockstelle
2,3 Oldenburg-Hemmelsberg (Abzw)
Strecke mit Straßenbrücke
A 29
ehemaliger Bahnhof
4,3 Neuenwege
S-Bahnhof
Wüsting
ehemalige Blockstelle
13,69 Reiherholz(Bk)
Abzweig geradeaus und von links
von Nordenham-Blexen
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
16,7 Hude
ehemalige Blockstelle
18,6 Hude-Langenberg (Anst)
S-Bahnhof
21,8 Bookholzberg
S-Bahn-Halt
25,4 Schierbrok
S-Bahn-Halt
27,5 Hoykenkamp
Abzweig geradeaus und von rechts
von Hesepe
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
30,7 Delmenhorst
Verschwenkung von links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung von rechts
nach Lemwerder
Abzweig ehemals geradeaus und von rechtsStrecke
von Harpstedt
Abzweig geradeaus und ehemals nach linksKreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)
nach Lemwerder
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
33,5 Delmenhorst Df (Bft)
S-Bahnhof
34,1 Heidkrug (Bft)
Grenze
Landesgrenze Bremen / Niedersachsen
Blockstelle
37,0 Bremen-Huchting (Awanst, ehem. Bf)
Abzweig geradeaus und nach rechts
Bremen-Thedinghauser Eisenbahn
Abzweig geradeaus und von links
40,5 von Bremen-Grolland/Neustädter Hafen
S-Bahnhof
41,8 Bremen-Neustadt
Brücke über Wasserlauf
Eisenbahnbrücke über die Weser
Abzweig geradeaus und ehemals von links
vom Weserbahnhof
ehemalige Blockstelle
42,9 Bremen Hbf Bwn
Abzweig geradeaus und nach links
nach Bremen Rbf
Abzweig geradeaus und von links
von Bremerhaven, von Hamburg
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
44,4 Bremen Hbf
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Osnabrück
Strecke
nach Hannover

Quellen: [1][2]

Die Bahnstrecke Oldenburg–Bremen ist eine 44,4 Kilometer lange Eisenbahnhauptstrecke, die Oldenburg und den Nordwesten Niedersachsens mit Bremen verbindet. Sie ist Teil der deutsch-niederländischen Wunderline.

Die Strecke wird von Intercity- (Norddeich–Oldenburg–Hannover–Leipzig) Regionalexpress- und Güterzügen sowie seit Dezember 2010 von Zügen der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen befahren.

Die Bahnstrecke kreuzt die Bundesautobahn 29 östlich von Oldenburg

Die Strecke beginnt an der Westseite des Bremer Hauptbahnhofs und schlängelt sich mit einigen Kurven am ehemaligen Hauptgüterbahnhof und dem „Nordwestknoten“ der Bundesstraße 6 vorbei mit mehreren abzweigenden Güterstrecken zur Bremer Eisenbahnbrücke über die Weser. Diese war bis zum Bau des Wesertunnels die nördlichste feste Querung des Flusses.

Die Strecke führt weiter über Bremen-Neustadt in westlicher Richtung nach Delmenhorst, wo die von der NordWestBahn befahrene Nebenbahn nach Vechta und Osnabrück abzweigt. Von dort führt sie in nordwestlicher Richtung nach Hude. Dort ist sie mit der Hauptbahn nach Nordenham verknüpft. Im Oldenburger Stadtteil Osternburg nimmt sie die Strecke aus Osnabrück auf. Die Hunte wird mit einer Klappbrücke überquert, dahinter liegt der Oldenburger Hauptbahnhof.

Alter Oldenburger Bahnhof 1885

Die Strecke war ein gemeinsames Projekt der Staaten Oldenburg und Preußen. Sie wurde – gemeinsam mit der Strecke Oldenburg–Wilhelmshaven – am 14. Juli 1867 offiziell eröffnet, der planmäßige Betrieb begann hier am Folgetag, nach Wilhelmshaven erst im September. Zwei Jahre später folgte die Bahnstrecke Oldenburg–Leer als Verbindung zur Hannoverschen Westbahn, zwischen 1873 und 1875 die Bahnstrecke Hude–Nordenham-Blexen. Seitdem schließt diese Strecke die Seehäfen zwischen Weser und Ems nach (Süd-)Osten, insbesondere nach Bremen, Hamburg und Hannover an. Sie gilt von Anfang an als eine wichtige Verbindung im norddeutschen Schienennetz.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Bahnstrecke 1941 bei einem Luftangriff auf Oldenburg (Oldenburg) sowie 1943 bei einem Luftangriff auf Delmenhorst beschädigt.[3] Außerdem wurde die Weserbrücke in Bremen zerstört. Eine Ersatzkonstruktion wurde durch die Bremer Eiskatastrophe 1947 beschädigt, aber innerhalb von fünf Wochen wieder repariert. Die jetzige Brücke wurde 1962 fertiggestellt.

Mit Beginn des Winterfahrplans 1980/81 am 28. September 1980 wurde auf der Strecke Bremen – Oldenburg der elektrische Betrieb aufgenommen.


Zustand und Ausblick

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heute ist die Verbindung durchgängig zweigleisig, seit dem 28. September 1980 mit Oberleitung elektrifiziert und mit bis zu 160 km/h befahrbar.

Durch die Inbetriebnahme des JadeWeserPorts in Wilhelmshaven wird mit deutlich steigendem Güterverkehr gerechnet. Die Strecke nach Wilhelmshaven ist seit 2014 durchgehend zweigleisig ausgebaut, die Elektrifizierung wurde im Oktober 2022 abgeschlossen. Der Bereich Bremen kann ohne weitere Ausbauten nur noch begrenzt Güterzüge aufnehmen.

Planungen, die Straßenbahn Bremen als Regionalstadtbahn über diese Strecke nach Delmenhorst oder Oldenburg zu führen, wurden zugunsten des S-Bahn-Projektes zurückgestellt.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2013 verkehren wieder Intercity-Züge im Zweistundentakt nach Emden bzw. Norddeich. Das Angebot wurde aufgrund eines neunjährigen Vertrages zwischen dem Land Niedersachsen und der DB Fernverkehr AG ganzjährig von drei auf neun Zugpaare verdichtet. In dem Vertrag hat sich das Unternehmen verpflichtet, in seinen IC-Zügen im Abschnitt Bremen–Emden–Norddeich alle Fahrscheine des Nahverkehrs zu akzeptieren und moderne IC2-Doppelstockwagen einzusetzen. Für diese Akzeptanz leistet das Land Niedersachsen Ausgleichszahlungen.[4] Nach Verzögerungen in der Produktion und Zulassung seitens des Herstellers Bombardier Transportation werden die Doppelstockfahrzeuge seit Dezember 2015 im Fernverkehr eingesetzt.[5] Die IC-Züge fahren in östlicher Richtung weiter nach Leipzig Hauptbahnhof oder Dresden Hauptbahnhof (mit Halt in Delmenhorst und Hude). Ergänzt wird diese Linie durch einzelne ICE-Verbindungen am Morgen und am Abend nach München, Berlin oder Frankfurt (Main).

Ergänzend zu den Intercitys fahren zeitlich versetzt RegionalExpress-Züge der Linie Hannover–Norddeich im Zweistundentakt mit Halt in Delmenhorst und Hude.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2010 wird die Strecke zwischen Oldenburg (Oldb.) Hauptbahnhof und Bremen Hauptbahnhof von der Linie RS 3 der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen im Stundentakt bedient, welche von der NordWestBahn betrieben wird. Die RS 3 ersetzt die ehemalige Regionalbahn-Linie der Deutschen Bahn und bedient alle Unterwegsbahnhöfe (Bremen-Neustadt, Heidkrug, Delmenhorst, Hoykenkamp, Schierbrok, Bookholzberg, Hude und Wüsting).

Auf dem Streckenabschnitt zwischen Bremen Hauptbahnhof und Hude verkehrt ebenfalls die Linie RS 4 nach Nordenham, die in Hude auf die Bahnstrecke Hude–Nordenham-Blexen abzweigt. Bis Dezember 2022 hielt die Linie zwischen Bremen Hauptbahnhof und Hude nur in Delmenhorst, seitdem werden alle Stationen bedient.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 wird mit der Linie RS 30 eine weitere stündliche Verbindung zwischen Bremen und Oldenburg angeboten, die wie die RE-Züge nur in Delmenhorst und Hude hält.

In Delmenhorst zweigt die Bahnstrecke nach Hesepe ab, die von der Linie RB 58 Bremen–Osnabrück der NordWestBahn im Stundentakt befahren wird. Zwischen Delmenhorst und Bremen nutzt diese Linie ebenfalls die Bahnstrecke Oldenburg–Bremen.

Im dritten Gutachterentwurf des Deutschlandtakts ist ein „zweigleisiger Ausbau der SGV-Kurve Bremen Hbf ehem. Bwn – Bremen Hbf“ unterstellt. Dafür sind, zum Preisstand von 2015, Investitionen von 10 Millionen Euro vorgesehen.[6][7]

Bildergalerie Bahnhöfe und Haltepunkte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Bahnstrecke Oldenburg–Bremen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Infrastrukturregister. DB InfraGO, abgerufen am 28. Februar 2024.
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Archivlink (Memento vom 22. Januar 2013 im Internet Archive)
  4. Im Intercity zu Nahverkehrspreisen an die Nordsee Pressemitteilung Verkehrsministerium Niedersachsen
  5. Signalarchiv.de, Intercity-Doppelstockwagen: Erneute Lieferverzögerungen
  6. Marten Maier: Infrastrukturliste Bewertung: Maßnahmen des Planfalls „Deutschlandtakt“, laufende Nummer 44 des Unterabschnitts 2, Vorhaben des Potentiellen Bedarfs des Bedarfsplans der Bundesschienenwege. (PDF) In: bmvi.de. SMA und Partner, 17. August 2021, S. 27, abgerufen am 19. August 2021 („2-00“, „Entwurf“).
  7. Deutschlandtakt: Bewertung Infrastrukturmaßnahmen für den 3. Gutachterentwurf. (PDF) In: downloads.ctfassets.net. Intraplan Consult, TTS TRIMODE Transport Solutions, 17. August 2021, S. 2, abgerufen am 19. August 2021 („Entwurf, Stand: 17.08.2021“).