2. Brief des Paulus an die Korinther
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Der 2. Brief des Paulus an die Korinther, oder kurz der 2. Korintherbrief (altgriechisch ΠΡΟΣ ΚΟΡΙΝΘΙΟΥΣ Β'; Abkürzung: 2 Kor) ist ein Buch des Neuen Testaments der christlichen Bibel. Seit dem Mittelalter wird es in 13 Kapitel unterteilt.
Verfasser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach eigener Angabe ist Paulus der Verfasser und sein Schüler Timotheus Mitverfasser des Briefes (2 Kor 1,1 LUT). Die Abfassung durch Paulus bzw. Timotheus ist allgemein anerkannt. Einige Exegeten vermuten, der Brief bestehe aus verschiedenen Briefen des Paulus, die von seinen Schülern in einem zusammenhängenden Text gefasst worden seien.
Adressaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 2. Brief des Paulus ist an die christliche Gemeinde in der griechischen Hafenstadt Korinth und die Gemeinden in der Achaea gerichtet (2 Kor 1,1 EU), denn dort war das Heimischwerden des christlichen Glaubens in einer heidnischen Kultur mit vielen Problemen verbunden. Diese Beobachtungen thematisierte Paulus schon in seinem 1. Brief.[1]
Die Lage in der Gemeinde von Korinth war so angespannt, dass Paulus zu einem weiteren Besuch in die Stadt kam. Dieser Aufenthalt war von kurzer Dauer, weil ein Teil der Gemeinde ihm die Anerkennung und den Gehorsam versagte (2 Kor 10,1–10 EU). Paulus verließ Korinth im Sommer 55 und zog über Troas nach Makedonien.[2]
Datierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Makedonien erhielt Paulus von seinem Schüler Titus die Nachricht, die Gemeinde in Korinth habe ihr Unrecht eingesehen und seien reumütig zum Gehorsam zurückgekehrt (2 Kor 7,6–16 EU). Daraufhin verfasste Paulus im Jahr 56 den 2. Brief an die Korinther.
Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zentraler Inhalt des Briefes ist die Legitimation und das Wesen des apostolischen Dienstes des Paulus.[3] Im Philemonbrief wirbt Paulus um die Gemeinde, dass sie in den Dienst für den Herrn hineinwachse. Im 2 Kor spricht Paulus dagegen als der Diener Christi, der seiner Gemeinde ins Gewissen reden muss.[4]
Nach der Anschrift und dem Gruß (2 Kor 1,1–2 EU) lässt sich der Brief wie folgt gliedern:[4]
- Gemeinschaft des Trostes (2 Kor 1,3–2,14)
- Der rechte Dienst für Christus (2 Kor 2,12–6,10)
- Lebensregeln der Gemeinschaft (2 Kor 6,11–9,15)
- Die Vollmacht des Apostels (2 Kor 10,1–13,10).
- Schlusswort und Segenswunsch (2 Kor 13,11–13 EU).
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bärbel Bosenius: Die Abwesenheit des Apostels als theologisches Programm. Der zweite Korintherbrief als Beispiel für die Brieflichkeit der paulinischen Theologie. Francke, Tübingen 1994, ISBN 3-7720-1862-9.
- Philip F. Esler: 2 Corinthians. A Social Identity Commentary. Bloomsbury, London 2021, ISBN 9780567703330.
- Werner Kleine: Zwischen Furcht und Hoffnung. Eine textlinguistische Untersuchung des Briefes 2 Kor 1–9 zur wechselseitigen Bedeutsamkeit von Apostel und Gemeinde (BBB 141). Philo, Berlin 2002, ISBN 3-8257-0323-1.
- Andreas Lindemann: Die biblische Hermeneutik des Paulus. Beobachtungen zu 2 Kor 3. In: WuD 23. 1995, S. 125–152.
- Thomas Schmeller: Der zweite Brief an die Korinther. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2010, 2015.
- Jens Schröter: Der versöhnte Versöhner. Paulus als unentbehrlicher Mittler im Heilsvorgang zwischen Gott und Gemeinde nach 2. Kor. 2,14–7,4. Francke, Tübingen 1993, ISBN 3-7720-1889-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Auslegung und wissenschaftliche Literatur zum Zweiten Korintherbrief
- Informationen über den 2. Korintherbrief bibelwissenschaft.de
- 2. Korinther-Brief online lesen (Luther 2017) Diese und über 40 andere aktuelle und historische Bibelübersetzungen bei Bibleserver.com.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Xavier Léon-Dufour: Wörterbuch zum Neuen Testament. Kösel, München 1977, ISBN 3-466-20144-6, Lemma Korinther Briefe.
- ↑ Fritz Rienecker, Gerhard Maier: Lexikon zur Bibel. Brockhaus, Wuppertal 1998, ISBN 3-417-24678-4, Lemma Korintherbriefe.
- ↑ Schnelle, Udo: Einleitung ins Neue Testament. 9. Auflage. Vandenhöck & Ruprecht, Göttingen 2017, S. 112.
- ↑ a b Fritz Rienecker, Gerhard Maier: Lexikon zur Bibel. Brockhaus, Wuppertal 1998, ISBN 3-417-24678-4, S. 930f.