Luitpold Maier

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Luitpold Maier um 1920

Luitpold Maier (* 8. Januar 1887 in Herzogenaurach; † 19. September 1967 ebenda) war ein fränkischer Heimatforscher. Seine Forschungsergebnisse machte er der lokalen Öffentlichkeit durch zahlreiche Artikel in den regionalen Medien – insbesondere im Herzogenauracher Heimatblatt – zugänglich.[1]

Leben und Wirken

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Herkunft und Ausbildung, Familie

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Luitpold war der Sohn des Notariatsbuchhalters Adam Maier (* 19. Juni 1846; † 8. Dezember 1904) und dessen Ehefrau, der Arzttochter und Hebamme Franziska „Fanny“ Maier (geb. Leher, * 5. Januar 1852; † 16. November 1907). Die Familie seines Vaters war seit Generationen an der Aurach ansässig. Sein Elternhaus (Hausnr. 165) befindet sich in unmittelbarer Nähe der Stadtpfarrkirche.

Luitpold besuchte von 1897 bis 1905 das humanistische Gymnasium Erlangen und begann nach dem Abitur im Erlanger Bankhaus Leonhard Hertlein eine Lehre. Zum 15. Juli 1907 wechselte er nach Würzburg zur Bayerischen Disconto- und Wechselbank, wo er bis zur Position des Bankdirektors aufstieg und dort bis zu seiner Pensionierung blieb.

Am 8. Mai 1922 heiratete er in Würzburg Juliana Kunigunda Grieb, genannt Julchen (* 16. Februar 1899). Die Ehe blieb kinderlos. Nach dem Tod seiner Frau zog Luitpold Maier 1962 wieder zurück in seine Heimat. Die Stadt Herzogenaurach richtete ihm im ehemaligen Bürgerspital am Kirchenplatz eine Wohnung ein, wo er bis zu seinem Tod am 19. September 1967 lebte.

Heimatforschung

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Historisches Interesse lag in der Familie: Väterlicherseits bestanden verwandtschaftliche Beziehungen zu der Herzogenauracher Stadtschreiberfamilie Schürr, mütterlicherseits zu Heinrich Leher, dem Gründer der Zeitschrift Das Bayerland. Schon seit seiner Jugend interessierte sich Luitpold Maier für die Geschichte seiner Heimatstadt und durchforstete zusammen mit älteren Heimatforschern die einschlägigen Archive. Er war Gründungsmitglied des Historischen Vereins und Mitbegründer des Herzogenauracher Stadtmuseums. Auch nach seinem Umzug nach Würzburg führte er seine Quellenforschung in den Staats- und Kirchenarchiven weiter fort. Mit seiner Grundlagenarbeit erschloss er zahllose bislang unbekannte Archivalien für die Geschichtsschreibung. Die Ergebnisse seiner Arbeit veröffentlichte der Heimatforscher in einer Vielzahl von Artikeln, in erster Linie in den Herzogenauracher Heimatblättern und dem Herzogenauracher Tagblatt. Bis zu seinem Tod blieb die Geschichtsforschung seine Passion. Seine wertvolle Privatsammlung aus Möbeln, Kunsthandwerk und Graphik vermachte Luitpold Maier, ebenso wie seine historischen Aufzeichnungen, dem Herzogenauracher Stadtmuseum.

Die Stadt Herzogenaurach verlieh Luitpold Maier in Würdigung seiner Verdienste um die Erforschung der Stadt 1951 das Ehrenbürgerrecht, 1970 wurde posthum eine Straße im Nordwesten der Stadt nach ihm benannt.

Auswahl veröffentlichter Artikel

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„Herzogenauracher Heimatblatt“, Titelblatt von 1935

Maier hat allein in den Herzogenauracher Heimatblättern von 1925 bis 1938 gemäß den Archivdokumenten 63 Beiträge (in 89 Folgen) verfasst, weitere 9 Titel (in 13 Folgen) in den beiden Nachkriegsjahren 1953/54.[2] Dazu kommen noch weitere Veröffentlichungen in anderen Medien z. B. den Erlanger Heimatblättern. Der dafür erforderliche Aufwand für Recherche und Edition war neben seinen hauptberuflichen Funktionen bei der Bank zu erbringen, wo er parallel den Aufstieg zum verantwortlichen Manager leistete.

Herzogenauracher Heimatblatt

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Jahr Nummer Titel
1925 1, 2, 3 Auf dem alten Herzogenauracher Friedhof
1926 7 Die alte Meßglocke zu Herzogenaurach
1926 8, 15 Umguß der alten Herzogenauracher Meßglocke
1926 18 Der Galgenhof
1926 29 Straßenbezeichnungen in Herzogenaurach
1926 31 Traurige Erinnerungen aus der Herzogenauracher Vergangenheit
1927 8 Die Verteilung der Karfreitagsspende (1561–1732)
1927 9, 10, 13 Aus einem alten Herzogenauracher Verkündbuch
1927 11 Der Monat Mai in der Pfarrgeschichte Herzogenaurachs
1927 14 Alte Herzogenauracher Urkunden
1927 19 Ein Bauopfer des Vehnturms* zu Herzogenaurach *(bzw. Fehnturm)
1927 26 Zwei alte Inventarien des Herzogenauracher Gotteshauses, 1566 und 1567
1928 1, 2 Aus dem Wanderbuch des Herzogenauracher Tuchmachers Jakob Luhmayer
1928 3, 4 Die älteste Herzogenauracher Baumeisterrechnung von 1542/3
1928 5 Eine alte Herzogenauracher Bäckerfamilie
1928 9 Sühnevertrag zwischen zwei Oberreichenbachern, 1486
1928 15, 16 Geschichte unserer Pfarrkirche in ältester Zeit
1928 17 Unsere alten Herzogenauracher Tuchmacher
1928 18 Herzogenaurach vor 500 Jahren
1928 20 Herzogenaurach in den Teuerungsjahren 1622 und 1771
1929 1 Das Sebastianifest, ein altes Gelübde der Herzogenauracher
1929 3 Das älteste Gerichtsbuch Herzogenaurachs 1409–1416
1929 7, 8 Was die Haundorfer Gemeinderechnungen zu erzählen wissen
1929 9 Der Abbruch des Ansbacher Tores vor 60 Jahren
1929 12 Der St. Kilianstag
1929 20 Das älteste Totenbuch der Pfarrei Herzogenaurach, 1515–1521
1930 7 Was unser Herzogenauracher Kirchenturmknopf zu erzählen weiß
1930 16, 17 Zeichen und Inschriften an alten Herzogenauracher Häusern
1930 20 Eine alte Herzogenauracher Ratssitzung
1930 21, 22 Grabdenkmäler in der Pfarrkirche zu Herzogenaurach
1930 23, 24 Herzogenaurachs Gewerbeleben 1784
1931 1 Vor 60 Jahren (Feldpostbriefe)
1931 5, 6 Alte Herzogenauracher Urkunden Oberlindach betreffend
1931 11 Patroziniumfeier und Kirchweih St. Maria Magdalena in Herzogenaurach
1931 12 Die zwei ältesten Herzogenauracher Gasthäuser
1932 1, 2, 3, 4 Aus der Vergangenheit der alten Herzogenauracher Gruft
1932 7 Die Aufhebung des Herzogenauracher Finanzamts
1932 8 Herzogenaurach nach den Befreiungskriegen
1932 9 Werdegang des Herzogenauracher Kriegerdenkmals
1932 10 Zunftleben in Herzogenaurach
1932 11 Herzogenauracher Häusergeschichte
1933 1 Herzogenaurachs Landwirtschaft in früherer Zeit
1933 7 Die Zunft der Herzogenauracher Tuchmacher 1669–1867
1933 10 Die Stiftung des Donnerstag-Engelamtes mit Umgang
1933 11 Die Zünfte des Amtes Herzogenaurach
1933 12 Brunnen und Wasserleitungen
1934 1 Sebastiani, ein Gedenktag für unsere gefallenen Heimatsöhne
1934 2, 3, 4, 7 Alte Bauernfamilien in der Umgebung Herzogenaurachs
1934 9 Festschrift zur Weihe des Herzogenauracher Kiliansbrunnens
1935 1–4 Herzogenaurach vor 100 Jahren
1935 6, 7 Die Familie Welker über 500 Jahre in Herzogenaurach ansässig
1935 11, 12 Das alte Schloß zu Herzogenaurach
1936 3–6 Aus der Geschichte des früheren Herzogenauracher Rathauses
1936 9 Die Neuanlage des Herzogenauracher Stadtbades
1936 10, 11 Veitsbrunn, eine ehemalige Filiale
1936 12 Aus alten Herzogenauracher Kirchenrechnungen 1475–1599
1937 1–4 Vom alten Schützenwesen in Herzogenaurach
1937 5, 6 Vom ehem. Weinbau um Herzogenaurach
1937 8 Einiges vom Herzogenauracher Handel und Gewerbe vor 100 Jahren
1937 10–12 Geschichte der Wälder Herzogenaurachs und Umgebung
1938 1–7 Alte Mühlen im Herzogenauracher Gebiete
1938 8 Herzogenaurach unter der Führung adeliger Amtmänner 1460–1645
1938 9 Die Herzogenauracher Henleins
1953 2 Ein unheimlicher Fund im unterirdischen Gewölbe des Herzogenauracher Schloßturms, 1704
1953 3 Vom alten Beckenhandwerk in Herzogenaurach
1953 4 Aus alten Herzogenauracher Ratsbüchern
1953 5, 6 Geschichte der Flurdenkmäler in der Pfarrei Herzogenaurach
1953 8 Aus der Geschichte des Vaterhauses unseres hochw. Herrn Pater Cyprian
1953 9, 10 Geschichte des Herzogenauracher Schulwesens
1954 3, 4 60 Jahre Lokalbahn Herzogenaurach-Erlangen
1954 3, 4 Wie früher Raubmörder und sonstige Verbrecher vom Herzogenauracher Hochgericht bestraft wurden
1954 5 Warum wallfahren die Herzogenauracher nach Veitsbronn?

Erlanger Heimatblätter 1926/36, Würzburg 1936 – vgl. Wehrkirche Hannberg

Jahr Nummer Titel
1926 36 Wallfahrtsverkehr unter den Pfarreien Büchenbach, Hannberg und Herzogenaurach

Einzelnachweise

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  1. Stadtarchiv Herzogenaurach, 23.06.1997: Biographie Luitpold Maier (1887–1967), Auszug lt. Mail 15.11.2023 Leitung Stadtarchiv + Stadtmuseum
  2. Stadtarchiv Herzogenaurach, Luitpold Maier, Artikel in: Herzogenauracher Heimatblätter