Burnupia
Burnupia | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Burnupia | ||||||||||||
Walker, 1912 |
Die Gattung Burnupia gehört zur Familie der Tellerschnecken (Planorbidae) und ist eine in zahlreichen Arten in Afrika (und vielleicht auch anderswo) vorkommende Süßwasserschneckengattung.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie ist durch eine napfförmige Schale ausgezeichnet und erinnert hierdurch sowie durch ihre Größe (bis 10 mm) etwas an die europäischen Ancylus-Arten, mit denen sie aber nicht direkt verwandt ist.
Über spezielle Ausgestaltungen der Spermienmorphologie berichten Hodgson et al.[1]
Verbreitung und Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Außer aus Afrika, wo die Tiere nur südlich der Sahara vorkommen, wird gelegentlich auch über Funde aus Südamerika berichtet.[2] Eine kritische Evaluierung, ob es sich bei den Meldungen aus Südamerika um ein tatsächlich ursprüngliches Vorkommen außerhalb Afrikas handelt oder aber um Verschleppungen oder Fehlbestimmungen, steht aus.
Die Arten leben bevorzugt auf steinigem Untergrund. Sie benötigen sauerstoffreiches Wasser, weshalb sie vielfach auf die Randgebiete von Seen oder aber auf Fließgewässer (einschließlich Wasserfälle) beschränkt sind.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung wurde 1912 von Bryant Walker erstbeschrieben, sie ist nach dem südafrikanischen Malakologen Henry Clifden Burnup (1852–1928) benannt.[3]
Äußere Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Früher zählte man die Gattung Burnupia (ebenso wie Ancylus) zur inzwischen aufgelösten Familie der "Ancylidae". Gemäß derzeitiger Erkenntnis ist Burnupia ein monophyletisches Taxon und steht relativ isoliert zu den übrigen napfförmigen Schneckengattungen (Ancylus, Ferrissia, Gundlachia, Laevapex, Hebetancylus) der Familie, mit denen sie somit keine natürliche Verwandtschaftsgruppe bildet.[4]
Innere Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Derzeit werden zahlreiche Arten gelistet. Eine kritische taxonomische Revision steht aber aus.[5] Im Folgenden eine Auswahl der Arten:
- Burnupia alta Pilsbry & Bequaert, 1927, nachgewiesen für das Kongobecken.
- Burnupia caffra Krauss, 1848, nachgewiesen in Südafrika.
- Burnupia crassistriata Preston, 1911, eine endemisch im zentralen Hochland von Kenia lebende Art, die von der IUCN infolge zunehmender Austrocknung der Gewässer als bedroht eingestuft wird.
- Burnupia edwardiana Pilsbry & Bequaert, 1927, nachgewiesen im Eduardsee (Demokratische Republik Kongo).
- Burnupia kempi Preston, 1912, nachgewiesen in Uganda auf 1830 m Höhe.
- Burnupia kimiloloensis Pilsbry & Bequaert, 1927, nachgewiesen im Luapula-Fluss (Demokratische Republik Kongo).
- Burnupia obtusata Walker, 1926, nachgewiesen in Südafrika.[6]
- Burnupia stenochorias Melvill & Ponsonby, 1903, nachgewiesen in Südafrika.
- Burnupia stuhlmanni Martens, 1897, eine in Kenia, Tansania und Uganda in Seen und Fließgewässern lebende Art. Sie kommt auch am Rande des Viktoriasees und im Viktoria-Nil vor und wird von der IUCN als bedroht eingestuft.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ A. N. Hodgson, J. M. Healy: Comparative sperm morphology of the pulmonate limpets Trimusculus costatus, T. reticulatus (Trimusculidae) and Burnupia stenochorias and Ancylus fluviatilis (Ancylidae). In: Journal of Molluscan Studies. Band 64, 1998, S. 447–460.
- ↑ Silvana C. Thiengo, Aline C. Mattos, M. Fernanda Boaventura, Márcio S. Loureiro, Sonia B. Santos, Monica A. Fernandez: Freshwater snails and schistosomiasis mansoni in the State of Rio de Janeiro, Brazil: V - Norte Fluminense Mesoregion. In: Memórias do Instituto Oswaldo Cruz. Band 99, suppl. 1, Rio de Janeiro 2004. doi:10.1590/S0074-02762004000900018
- ↑ R. Meanwell: Henry Clifden Burnup. In: The Nautilus. Band 42, 1928, S. 62–63.
- ↑ C. Albrecht, T. Wilke, K. Kuhn, B. Streit: Convergent evolution of shell-shape in freshwater limpets: the African genus Burnupia. In: Zoological Journal of the Linnean Society. Band 140, 2004, S. 577–588.
- ↑ David S. Brown: Freshwater Snails of Africa and their Medical Importance. 2. Auflage. Taylor & Francis, London 1994.
- ↑ Bryant Walker: Notes on South African Ancylidae I. Occasional papers of the museum of zoology. University of Michigan, Ann Arbor 1926.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- R. Kyambadde, C. N. Lange, C. Ngereza: IUCN Red List. Burnupia stuhlmanni
- C. N. Lange, C. Ngereza: IUCN Red List. Burnupia crassistriata.