Karl Dungs
Karl Dungs (* 19. Januar 1901 in Sterkrade; (heute Oberhausen); † 11. September 1972 in Oberwesel) war ein deutscher Pfarrer der Deutschen Christen.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dungs studierte nach Erwerb seines Abiturabschlusses gleich seinem älteren Bruder Heinz Dungs Evangelische Theologie. Nach seiner Dienstzeit als Vikar wurde er zum Pfarrer ordiniert.
Leistungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frühzeitig wurde Dungs ein eifriger Verfechter der völkisch-nationalistischen Ideen der Deutschen Christen und trat zum 1. Mai 1933 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.837.381),[1] in deren Sinne er einer Verschmelzung von NS-Staat und evangelischer Kirche das Wort redete. Er bekannte:
„Wir sind niemals ‚Männer der Kirche‘ gewesen und wollen es auch in Zukunft nicht sein. Wir sind als ‚Fachleute‘ auf dem religiösen Gebiet verantwortlich dafür, dass auch das Kirchenwesen in Deutschland aus Geist und Art der nationalsozialistischen Weltanschauung, dem Wesen des den politischen Kampf des Führers tragenden Glauben entsprechend, neu gestaltet werde.“
Von 1933 bis 1946 war Dungs ununterbrochen Pfarrer in Essen-Kupferdreh. Im Jahre 1939 erklärte er seine Mitarbeit am Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben. [2] Dungs bewohnte das dortige Pfarrhaus sogar noch bis 1960, getragen von Gemeindegliedern. [3] Im Jahre 1960 bekam er erneut eine Pfarrstelle in Schwafheim und wirkte von 1964 bis 1971 noch in der kleinen Gemeinde Manubach bei Koblenz, wo er auch verstarb und begraben wurde.
Auseinandersetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2002 fand ein Symposium zur kirchlichen Zeitgeschichte im Haus der Evangelischen Kirche Essen statt, in dem auch über die Rolle von Dungs gesprochen wurde. Darüber gab der Ev. Stadtkirchenverband Essen die Dokumentation Die Evangelische Kirche in Essen vor dem Hintergrund von „Nationaler Erhebung“ und nationaler Katastrophe 1930 bis 1950 heraus. [4]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evangelischer Glaube und Beamtendienst; Berlin: Verlag des Evangelischen Bundes, 1933
- Abendländische Entscheidung, arischer Mythus und christliche Wirklichkeit; Weimar: Verlag Deutscher Christen, 1939
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Volkmar Wittmütz: Die Diakonie in Essen vor und nach dem „Dritten Reich“ (1930 bis 1950)
- Holger Weitenhagen: Pfarrer Karl Dungs – ein konsequenter Deutscher Christ in Essen-Kupferdreh
- Sigrid Lekebusch: Evangelische Christen Jüdischer Herkunft in Essen – ihr Leben und ihr Schicksal
- Erich Stegmann: Der Kirchenkampf in der Thüringer Evangelischen Kirche; Berlin 1984
- Gerd Laudert: Der Pfarrer, der nie ein Mann der Kirche sein wollte. Über den radikalen „Deutschen Christen“ Karl Dungs, der 1965-71 ein auffällig unauffälliger Pfarrer in Manubach war., ISBN 978-3-928022-17-0
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/7060234
- ↑ Hans Prolingheuer: Wir sind in die Irre gegangen, Köln 1987, S. 150.
- ↑ Klaus Matthes: Rezension von Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945?
- ↑ Verein zur Erforschung der Kirchen- und Religionsgeschichte des Ruhrgebiets e.V.: Bibliographie II.5: Essen
Personendaten | |
---|---|
NAME | Dungs, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pfarrer |
GEBURTSDATUM | 19. Januar 1901 |
GEBURTSORT | Sterkrade |
STERBEDATUM | 11. September 1972 |
STERBEORT | Oberwesel |