Câmara de Lobos
Câmara de Lobos | ||||||
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Basisdaten | ||||||
Autonome Region: | Madeira | |||||
Concelho: | Câmara de Lobos | |||||
Koordinaten: | 32° 39′ N, 16° 58′ W | |||||
Einwohner: | 16.556 (Stand: 19. April 2021)[1] | |||||
Fläche: | 7,74 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2] | |||||
Bevölkerungsdichte: | 2139 Einwohner pro km² | |||||
Postleitzahl: | 9300 | |||||
Politik | ||||||
Bürgermeister: | Higino Teles | |||||
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Junta de Freguesia de Câmara de Lobos Rua S. João de Deus 11 e 13 9300-051 Câmara de Lobos | |||||
Website: | www.freguesiacamaradelobos.pt | |||||
Kreis Câmara de Lobos | ||||||
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Einwohner: | 32.162 (Stand: 19. April 2021)[3] | |||||
Fläche: | 52,14 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2] | |||||
Bevölkerungsdichte: | 617 Einwohner pro km² | |||||
Anzahl der Gemeinden: | 5 | |||||
Verwaltung | ||||||
Adresse der Verwaltung: | Câmara Municipal de Câmara de Lobos Praça da Autonomia 9304-001 Câmara de Lobos | |||||
Präsident der Câmara Municipal: | Arlindo Pinto Gomes (PSD) | |||||
Website: | www.cm-camaradelobos.pt |
Câmara de Lobos ist eine Stadt auf der portugiesischen Insel Madeira, die ab 1430 entstand. Sie ist nach Funchal die größte Ortschaft und dürfte der bekannteste Fischerort der Insel sein.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name lobos ist eine portugiesische Bezeichnung für „Robben“ (lobos-marinhos), welche die Tiere waren, die João Gonçalves Zarco und seine Männer Anfang des 15. Jahrhunderts in der geschützten Bucht entdeckten. Wegen der großen Kolonie dieser Tiere wurde das Gebiet „Câmara dos lobos“ getauft.[4] Heute werden jedoch an diesem Küstenabschnitt kaum mehr Mönchsrobben gesichtet.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberhalb der Stadt erstreckt sich Estreito de Câmara de Lobos, das wichtigste Anbaugebiet für den Madeirawein. Im Westen erhebt sich der Cabo Girão, die höchste Steilklippe der Insel (Höhe: 580 m).
Im Osten der Stadt befindet sich das einzige Dampfkraftwerk der Insel sowie eine Brauerei und Zementsilos, in der der von Kontinentalportugal eingeschiffte Zement gelagert wird.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gründung geht auf João Gonçalves Zarco und das Jahr 1430 zurück. An der Stelle der heutigen San-Joao-Kirche sollte eine dem Heiligen Geist geweihte Kapelle entstehen, die später als Patron den hl. Johannes erhielt. Zwischen 1476 und 1485 erschienen in der Stadt Franziskaner. Schon vor 1459 war dort eine Einsiedelei entstanden, in der Fr. Gil de Carvalho lebte.[5] 1459 entstand der Convento de São Bernardino, der Konvent des Bernhardin von Siena.
Die Stadtherren profitierten von der Rohrzuckerproduktion und damit zusammenhängend vom Sklavenhandel, wodurch die Siedlung erheblich anwuchs. Dies wirtschaftliche Einseitigkeit führte dazu, dass die Sklaven (Guanchen, Afrikaner) in den Zeiten der Hochkonjunktur auf die Produktionszentren verteilt wurden, zu denen Câmara de Lobos gehörte, in Phasen schlechter Preise oder schwieriger Absatzmöglichkeiten jedoch viele von ihnen freigelassen wurden.[6] Zudem trug der brasilianische Zucker zur Verdichtung des Handels bei, ebenso wie später die Wein- und Bananenproduktion.
Aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt eine der wichtigsten Quellen zur Geschichte der Stadt, nämlich die Aufzeichnungen des Pfarrers Tomé Vieira Barreto zu den Jahren 1715 bis 1721.
Die Stadt erlangte Berühmtheit, nachdem der britische Premierminister Winston Churchill den Ort auf einem Gemälde verewigt hatte. An diese historische Begebenheit erinnert eine Gedenktafel im Ortskern.
Die Bevölkerungsentwicklung weist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ein kontinuierliches Wachstum auf.
Jahr | 1849 | 1900 | 1930 | 1960 | 1981 | 1991 | 2001 | 2008 | 2011 | 2021 |
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Einwohner | 12.391 | 17.468 | 21.806 | 29.759 | 31.035 | 31.476 | 34.614 | 36.119 | 35.659 | 32.162 |
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Blau ein goldener Anker von zwei silbernen aufgerichteten zugewandten Seehunden begleitet. Über den Schild eine silberne fünftürmige Mauerkrone. Im weißen Band am Schildfuß der Ortsname in schwarzen Großbuchstaben.
Kreis Câmara de Lobos
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Câmara de Lobos ist in fünf Gemeinden (Freguesias) aufgeteilt.
Gemeinde | Einwohner (2021) |
Fläche km² |
Dichte Einw./km² |
LAU- Code |
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Câmara de Lobos | 16.556 | 7,74 | 2.140 | 310201 |
Curral das Freiras | 1.580 | 25,03 | 63 | 310202 |
Estreito de Câmara de Lobos | 9.348 | 7,87 | 1.188 | 310203 |
Jardim da Serra | 2.739 | 7,36 | 372 | 310205 |
Quinta Grande | 1.939 | 4,14 | 468 | 310204 |
Kreis Câmara de Lobos | 32.162 | 52,14 | 617 | 3102 |
Nachbarkreise von Câmara de Lobos | ||
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Norden: São Vicente |
Nordosten: Santana | |
Westen: Ribeira Brava |
Osten: Funchal | |
Süden: Atlantischer Ozean |
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Câmara de Lobos pflegt seit 2008 eine Städtepartnerschaft mit der italienischen Gemeinde Forio auf der Insel Ischia.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pedro Buaró (* 2001), Stabhochspringer
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
- ↑ a b Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
- ↑ www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
- ↑ Câmara Municipal (2011). "Lobo Marinho". Câmara de Lobos: Câmara Municipal da Câmara de Lobos., archiviert vom am 23. Februar 2011; abgerufen am 25. Februar 2011.
- ↑ Cristina Trinidade: Franciscanos na Madeira: Territorialidade e conflito, in:José Eduardo Franco, António Manuel Ribeiro Rebelo (Hrsg.): Utopia Global do Espírito Santo. Expressões Regionais e Projeções Globais, Bd. II, Imprensa da Universidade de Coimbra / Coimbra University Press, Coimbra 2021, S. 107–122, hier: S. 110.
- ↑ Stuart B. Schwartz: Tropical Babylons. Sugar and the Making of the Atlantic World, 1450-1680, University of North Carolina Press, 2004, S. 58.