Narada
Narada (Sanskrit: नारद Nārada, m.) ist im Hinduismus ein mythischer Weiser. Er zählt zu den sieben großen Rishis und zu den Prajapatis.
Wirkungskreis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Naradas Vater werden entweder der Gott Brahma oder der Weise Kashyapa angegeben, nach der Bhagavatapurana entstand er aus den Gedanken von Hari. Er verkehrt zwischen den Göttern und Menschen und gilt deshalb als Götterbote. Er war der mythische Erfinder der vina, dem Begriff für die ältesten Saiteninstrumente, und ist der Herr der Gandharven, den himmlischen Musikanten. Dargestellt wird er mit einer vina oder tanpura, ansonsten mit einer Klapper kartal.
Vishnuismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei den Vaishnavas wird Narada zu den kleineren Avatara von Vishnu gerechnet und spielt als Freund von Krishna eine besondere Rolle. Zudem gilt er auch als Verkünder des Bhakti-Yoga. Nach der Nāradapāñcarātra forderte Brahma seinen Sohn Narada auf, eine Frau zu ehelichen. Dieser schalt jedoch seinen Vater als schlechten Berater, stehe doch die Liebe zu Krishna über allem.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Narada. In: John Dowson: A classical dictionary of Hindu mythology and religion, geography, history, and literature. Trübner & co., London 1879, S. 218–219 (Textarchiv – Internet Archive).
- Hans Wilhelm Haussig (Hrsg.): Götter und Mythen des indischen Subkontinents (= Wörterbuch der Mythologie. Abteilung 1: Die alten Kulturvölker. Band 5). Klett-Cotta, Stuttgart 1984, ISBN 3-12-909850-X, S. 190.
- Jan Knappert: Lexikon der indischen Mythologie. Heyne, München 1994, ISBN 3-453-07817-9, S. 222.
- Y. S. Sanathana, Manjil Hazarika: Iconography of Sage Narada in Indian Sculptural Art: Regional Variations. In: Ancient Asia, Band 11, Nr. 3, 2020, S. 1–11.