Forstlahm
Forstlahm Große Kreisstadt Kulmbach
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Koordinaten: | 50° 5′ N, 11° 28′ O |
Höhe: | 339 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 95326 |
Vorwahl: | 09221 |
Forstlahm (oberfränkisch: Foaschd-lom[1]) ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach im oberfränkischen Landkreis Kulmbach in Bayern.[2]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt an der Bundesstraße 85, die nach Leuchau (1,2 km südöstlich) bzw. nach Mangersreuth (1,5 km nordwestlich) verläuft. Die Kreisstraße KU 16 führt nach Donnersreuth (1,1 km südwestlich).[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1333 als „Vorstlam“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Grundwort „lahm“ bedeutet abfallend, herabhängend, das Bestimmungswort „forst“ bezeichnet ein Waldgebiet. Damit wurde das Waldgebiet Kulmbacher Forst bezeichnet, das aufgrund seiner Lage auf einem Höhenrücken ursprünglich diese Eigenschaft hat.[4]
Forstlahm bildete mit Tiefenbach eine Realgemeinde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Forstlahm 16 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft standen dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Kulmbach zu. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (1 Tropfhaus), das Stiftskastenamt Himmelkron (1 Viertelhof, 1 Haus mit Hofrait), der bambergische Langheimer Amtshof (1 Hof), das Rittergut Steinenhausen (1 Sölde), das Rittergut Kirchleus (2 Halbgüter, 1 Haus), das Seniorat von Guttenberg-Guttenberg (1 Gut) und das Rittergut Forstlahm (2 Höfe, 5 Sölden).[5]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach.[6] Mit dem Gemeindeedikt wurde Forstlahm dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Gößmannsreuth zugewiesen.[7] 1812 erfolgte die Überweisung an den Steuerdistrikt Mangersreuth und der neu gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde. Am 1. April 1946 wurde Forstlahm nach Kulmbach eingegliedert.[6]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Forstlahmer Str. 53: Wohnhaus
- Forstlahmer Str. 58: Ehemaliges Gutshaus
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1809 | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 170 | 136 | 203 | 200 | 221 | 249 | 291 | 337 | 312 | 144 | * |
Häuser[8] | 25 | 32 | 33 | 39 | 44 | 56 | * | ||||
Quelle | [9] | [6] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Forstlahm ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Unsere Liebe Frau (Mangersreuth) gepfarrt.[5][16]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Forstlahm. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 161 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 3). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451450973, S. 42.
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 39–40.
- Georg Paul Hönn: Forstlahm. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 248 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Forstlahm in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- Forstlahm in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 4. November 2020.
- Forstlahm im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 4. November 2020.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 199. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „foʳschdlåm“.
- ↑ Gemeinde Kulmbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 39f.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 593f.
- ↑ a b c R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 746.
- ↑ R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 781.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 725.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 897, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1069, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1018 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1065 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1100 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 869 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 639 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 161 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 314 (Digitalisat).