Holsteiner
Holsteiner | |
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Wichtige Daten | |
Ursprung: | Deutschland |
Hauptzuchtgebiet: | Holstein |
Verbreitung: | Deutschland, Europa, USA; in Deutschland ca. 7300 Zuchtstuten und 230 Hengste |
Stockmaß: | 165–175 cm |
Farben: | alle außer Schecken |
Haupteinsatzgebiet: | Reit- und Fahrsport |
Brandzeichen | |
Der Holsteiner ist eine in Schleswig-Holstein gezüchtete Sportpferderasse, die zum Deutschen Reitpferd zählt.
Hintergrundinformationen zur Pferdebewertung und -zucht finden sich unter: Exterieur, Interieur und Pferdezucht.
Exterieur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Holsteiner ist ein großliniges Pferd. Auf dem kräftigen Hals sitzt ein ausdrucksvoller Kopf. Auch die Schultern und die Brust sind kräftig. Der Widerrist ist ausgeprägt, der Rumpf ist kompakt und gut gewölbt. Weitere rassetypische Merkmale sind ein mittellanger Rücken, schlanke, harte Beine mit kurzen Röhren.
Interieur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der typische Holsteiner ist ein athletisches, großliniges und ausdrucksvolles Reitpferd mit idealen Anlagen für den Springsport, aber auch für die Dressur und die Vielseitigkeit. Ein Holsteiner ist meist unkompliziert, einsatzfreudig, nervenstark und zuverlässig. Dabei sind sein ausgeglichenes Temperament und sein hervorragender Charakter von großer Bedeutung.
Er besitzt ein ausgezeichnetes Springvermögen, hat einen langen Schritt, einen raumgreifenden Trab und einen schwungvollen Galopp.
Zuchtgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Holsteiner war ursprünglich ein Pferd, das sowohl als Reitpferd als auch bei der Arbeit auf dem Feld seinen Einsatz fand. Die ersten Züchtungen begannen im 14. Jahrhundert im Kloster von Uetersen. Durch ständige Veredelung der Rasse, vor allem durch den Zuchteinsatz von Englischen Vollblütern, ist er heute zu einem Reitpferd mit hervorragenden Qualitäten für den Springsport, aber auch für Dressur und die Vielseitigkeit geworden.
Die bedeutendsten Vererber im Springsport sind:
- Ladykiller xx (durch seine Söhne Landgraf und Lord)
- Capitol
- Marlon xx (Vererber in Dressur, Springen, Military).
Herausragende Erfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Springreiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Einzel-Bronze Olympische Sommerspiele 1952 in Helsinki: Meteor unter Fritz Thiedemann
- 4. Platz Olympische Sommerspiele 1956 in Stockholm: Meteor unter Fritz Thiedemann
- Mannschafts-Gold Weltmeisterschaft 1994 in Den Haag: Taggi unter Sören von Rönne
- Einzel-Gold Olympische Sommerspiele 1992 in Barcelona: Classic Touch unter Ludger Beerbaum
- Weltcupsieger 2002 in Leipzig: Cento unter Otto Becker
- Europameister 2003 (Team und Einzel), 2005 (Team): Cöster unter Christian Ahlmann
- Einzel-Gold Weltreiterspiele 2006 in Aachen: Cumano unter Jos Lansink
- Gewinner des Großen Preises von Aachen 2011: Lambrasco mit Janne Friederike Meyer
- Gewinner des 83. Deutschen Springderbys in Hamburg: Calle Cool mit Nisse Lüneburg
Vielseitigkeitsreiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Einzel-Gold Olympische Sommerspiele 2008 in Peking: Marius unter Hinrich Romeike
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas Nissen: Das Kloster Uetersen und die Holsteiner Pferdezucht In: Bauernblatt Schleswig-Holstein und Hamburg: Mitteilungsblatt der Bauernverbände Schleswig-Holstein und Hamburg, Organ der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (Rendsburg: Verlag Bauernblatt für Schleswig-Holstein 57/153 (2003))
- Dr. Thomas Nissen, Gabriele Pochhammer, Donata von Preußen u. Joachim Dietz: Das Holsteiner Pferd - FN Verlag Die Erfolgsgeschichte der Sportpferdezucht zwischen den Meeren