Gissigheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gissigheim
Gemeinde Königheim
Wappen von Gissigheim
Koordinaten: 49° 36′ N, 9° 35′ OKoordinaten: 49° 35′ 39″ N, 9° 35′ 14″ O
Höhe: 274 m ü. NN
Einwohner: 682 (Jun. 2019)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 97953
Vorwahl: 09340
Gissigheim, Blickrichtung nach Südosten (2014)
Gissigheim, Blickrichtung nach Südosten (2014)

Gissigheim ist ein Ortsteil der Gemeinde Königheim im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg.[1]

Gemarkung von Gissigheim, 1908

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

f1 Karte mit allen Koordinaten der Wohnplätze auf der Gemarkung Gissigheims: OSM

Gissigheim liegt etwa drei Kilometer südwestlich von Königheim im Brehmbachtal.[2] Zur ehemaligen Gemeinde Gissigheim gehören das Dorf Gissigheim (), der Weiler Hof Esselbrunn (), die Badholz-Siedlung (), die Ried-Siedlung (), die Schwarzfeld-Siedlung () und die Wohnplätze Kettenmühle (), Öl- und Sägmühle (), Schneidmühle () und Untere Mühle ().

Auf der Gissigheimer Gemarkung gibt es ein Wasserschutzgebiet: Wasserschutzgebiet Dittwar/Königheim/Gissigheim/Heckfeld/Oberlauda (WSG-Nr. 128208); 5986,90 ha; seit dem 22. Juli 1994.[3] Es ist damit eines der größten Wasserschutzgebiete im Main-Tauber-Kreis.

Gissigheim wurde vermutlich bereits im 6. Jahrhundert als fränkische Siedlung gegründet, worauf die Namensendung „heim“ schließen lässt. Im Jahre 1013 wurde das Dorf erstmals urkundlich als „Gissinkein“ in einem Grundbuch des Klosters Amorbach, einem Benediktinerkloster, erwähnt.[2] Am 1. Januar 1972 wurde Gissigheim in die Gemeinde Königheim eingegliedert.[4]

siehe Liste der Wappen im Main-Tauber-Kreis

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Gesamt
1961 845[5]
1970 878[6]
2012 698[1]

Die Einwohner des Ortsteils Gissigheim sind überwiegend römisch-katholisch.

Jüdische Gemeinde Gissigheim

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Gissigheim bestand eine jüdische Gemeinde vom 16./17. Jahrhundert bis 1894.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Speicher des Bettendorfschen Schlosses befindet sich ein Heimatmuseum. Dieses beinhaltet alte Landwirtschaftliche Geräte, sowie alte Gegenstände der Schule, die sich im Schloss befand und vielem mehr.

Bauwerke und Baudenkmäler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche St. Peter und Paul

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Ortsmitte von Gissigheim steht die römisch-katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul.

Bettendorfsches Schloss

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bettendorfsche Schloss ist ein im 16. Jahrhundert in Gissigheim erbautes Barockschloss.[8][9][10]

Schutzengelkapelle

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Schutzengelkapelle steht eine barocke Kapelle in Gissigheim. Die Kapelle wurde im Jahre 1712 durch das Gissigheimer Adelsgeschlecht von Bettendorf als herrschaftliche Gruft erbaut.[11][10]

Eine Kneipp-Anlage wurde im Jahre 2009 im Rahmen einer 72-Stunden-Aktion von 27 Jugendlichen des Dorfes am Roßbrunn, einem Platz inmitten von Wald und Wiesen gelegen, errichtet.[12]

Rad- und Wanderwege

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gissigheim liegt am Brehmbachtalradweg, der über Königheim und Bahnhof Dittwar bis zum Taubertalradweg bei Tauberbischofsheim führt. Der neunte Rundwanderweg im Lieblichen Taubertal (LT9) mit der Bezeichnung Über das Hohe Bild zur Schutzengelkapelle führt von Königheim über Weikerstetten und Gissigheim zur Schutzengelkapelle und zurück.[13] Daneben liegt Gissigheim am Radweg Liebliches Taubertal – der Sportive.[14][15]

Regelmäßige Veranstaltungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Schutzengelfest, seit 1739 alljährlich am ersten Sonntag im September, veranstaltet durch die Kirchengemeinde St. Peter und Paul[16]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ansässige Unternehmen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Firma Kärcher betreibt in Gissigheim seit 1992 ein Service-Center mit etwa 80 Mitarbeitern.[17][18] 2022 begann ein Neubau des Service-Centers in Buch am Ahorn, welcher das bisherige Service-Center in Gissigheim ersetzen soll.[19][20]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Franz Gehrig: Gissigheim: Ortschronik aus dem badischen Frankenland. Verlag: Gemeinde Königheim. 375 Seiten. Königheim 2001.
  • Franz Gehrig: Gissigheim im Badischen Frankenland. Eigenverlag der Gemeinde Gissigheim, 1969.
Commons: Gissigheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Gemeinde Königheim: Einwohner des Ortsteils Gissigheim auf der Website der Gemeinde Königheim. Online auf www.koenigheim.de. Abgerufen am 17. Juni 2024.
  2. a b Gemeinde Königheim: Geschichte des Ortsteils Gissigheim auf der Website der Gemeinde Königheim. Online auf www.koenigheim.de. Abgerufen am 22. April 2016.
  3. LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg: Wasserschutzgebiete im Main-Tauber-Kreis. Online auf udo.lubw.baden-wuerttemberg.de. Abgerufen am 19. November 2016.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 480 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählungen in Westdeutschland vom 6. Juni 1961 (Gemeindeverzeichnis)
  6. Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählungen in Westdeutschland vom 27. Mai 1970 (Gemeindeverzeichnis)
  7. Alemannia Judaica: Gissigheim (Stadt Königheim, Main-Tauber-Kreis) Jüdische Geschichte / Betsaal / Synagoge. Online auf www.alemannia-judaica.de. Abgerufen am 27. Mai 2015.
  8. Taubertal.de: Bettendorf’sches Schloss in Gissigheim (Memento vom 15. Juli 2016 im Internet Archive). Online auf www.taubertal.de. Abgerufen am 22. April 2016.
  9. Fränkische Nachrichten: Bettendorfsches Schloss erstrahlt in neuem Glanz. 2. November 2011. Online auf www.fnweb.de. Abgerufen am 22. April 2016.
  10. a b Gemeinde Königheim: Sehenswürdigkeiten der Gemeinde Königheim. Online auf www.koenigheim.de. Abgerufen am 22. April 2016.
  11. Fränkische Nachrichten: Schutzengelkapelle ist wieder ein Schmuckstück. 16. Juni 2012. Online auf www.fnweb.de. Abgerufen am 22. April 2016.
  12. Kneippanlage Gissigheim: Entstehung 2009. Online unter www.kneippanlage-gissigheim.jimdo.com. Abgerufen am 6. August 2018.
  13. Rundwandern im Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 17. Mai 2020.
  14. „Der Sportive“ - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.
  15. 3. Tagesetappe - Külsheim bis Boxberg - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.
  16. Edgar Münch (Autor), in: Fränkische Nachrichten: Gissigheimer Schutzengelfest mit langer Tradition. Schutzengelkapelle präsentiert sich mit restaurierter Innenausstattung in neuem Glanz. Bürger standen mit Herzblut hinter Arbeiten. 31. August 2019. Online unter www.fnweb.de. Abgerufen am 19. Oktober 2019.
  17. Kärcher als Arbeitgeber - gute Gründe für eine Karriere in unserem Unternehmen | Kärcher. In: kaercher.com. Abgerufen am 14. April 2022.
  18. Service Center nimmt zentrale Rolle ein - Königheim - Nachrichten und Informationen. In: fnweb.de. Abgerufen am 14. April 2022.
  19. Buch: Kärcher hat mit Bau des Service-Centers begonnen - Ahorn - Nachrichten und Informationen. In: fnweb.de. Abgerufen am 14. April 2022.
  20. Kärcher: „Klare Zukunftsperspektive für Mitarbeiter in Buch“ - Ahorn - Nachrichten und Informationen. In: fnweb.de. Abgerufen am 14. April 2022.