Isen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 13′ N, 12° 4′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Erding | |
Höhe: | 519 m ü. NHN | |
Fläche: | 43,78 km2 | |
Einwohner: | 5780 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 132 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 84424 | |
Vorwahlen: | 08083, 08124 (Mittbach) | |
Kfz-Kennzeichen: | ED | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 77 123 | |
Marktgliederung: | 78 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Münchner Str. 12 84424 Isen | |
Website: | www.isen.de | |
Erste Bürgermeisterin: | Irmgard Hibler[2] (FW) | |
Lage des Marktes Isen im Landkreis Erding | ||
Isen ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Erding. Isen ist die südlichste und mit knapp 5800 Einwohnern die sechstgrößte Gemeinde des Landkreises.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Markt liegt etwa 20 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Erding, elf Kilometer südwestlich von Dorfen, 26 Kilometer nordwestlich von Wasserburg am Inn und 18 Kilometer nördlich von Ebersberg. Die Entfernung vom Flughafen München beträgt 34 Kilometer. Die Gemeinde liegt im oberen Isental.
Eine ÖPNV-Anbindung gibt es von Markt Schwaben aus mit der MVV-Buslinie 505 (Montag–Freitag 5–21h) und mit MVV-RufTaxi 5050 (abends und am Wochenende).
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der Messstelle Isen–Westach lag die mittlere jährliche Niederschlagsmenge im Zeitraum 1991 bis 2020 bei 985 mm, wobei der niederschlagsreichste Monat der August (121 mm) ist.[3]
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt die Gemarkungen Isen, Mittbach, Schnaupping, Sollacher Forst, Thonbach und Westach[4] und 78 Gemeindeteile,[5] die auf fünf der sechs Gemarkungen im Gemeindegebiet liegen, die Gemarkung Sollacher Forst ist unbewohnt:
Gemarkung Isen |
Gemarkung Mittbach |
Gemarkung Schnaupping |
Gemarkung Thonbach |
Gemarkung Westach | |||
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Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lengdorf | ||
Buch am Buchrain Forstern |
Sankt Wolfgang | |
Hohenlinden | Maitenbeth | Haag in Oberbayern |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 747. Die erste Kirche in Isen ist 752 beurkundet. Das Kloster Isen zählt zu den ältesten Klöstern auf altbayerischem Boden. Im Jahre 1434 wurde Isen die Marktrechte verliehen. Seit dem Mittelalter gehörte der Markt zu der zum Hochstift Freising zählenden Herrschaft Burgrain. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort zu Bayern. Isen wurde im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde.
19. und 20. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 27. September 1900 besaß Isen über die Bahnstrecke Thann-Matzbach–Haag Anschluss an das Eisenbahnnetz. Der Personenverkehr wurde jedoch am 28. September 1968, der Güterverkehr schrittweise bis zum 1. Dezember 1991 eingestellt und die Strecke abgebaut.
Am 1. Juli 1972 kam Isen durch die Gebietsreform vom aufgelösten Landkreis Wasserburg zum Landkreis Erding.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gebietsreform in Bayern schlossen sich am 1. April 1971 die Gemeinden Westach, Schnaupping (einschl. der 1880 eingegliederten Gemeinde Thonbach) und Isen zum Markt Isen zusammen.[6] Am 1. Januar 1977 wurde das unbewohnte gemeindefreie Gebiet Sollacher Forst eingegliedert. Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Mittbach eingegliedert.[7]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemäß Bayerischem Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt[8]:
Jahr | Einwohner |
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1960 | 3594 |
1970 | 3764 |
1980 | 3850 |
1990 | 4380 |
1995 | 4888 |
2000 | 5107 |
2005 | 5219 |
2006 | 5228 |
Jahr | Einwohner |
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2007 | 5287 |
2008 | 5295 |
2009 | 5243 |
2010 | 5293 |
2011 | 5422 |
2012 | 5522 |
2013 | 5560 |
2014 | 5629 |
Jahr | Einwohner |
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2015 | 5746 |
2016 | 5832 |
2017 | 5881 |
2018 | 5832 |
2019 | 5836 |
2020 | 5768 |
- Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2015 um 1912 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 49,87 Prozent. In den letzten zehn (fünf) Jahren nahm die Einwohnerzahl um 9,91 (5,98) Prozent zu.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Marktgemeinderat sind nach der Kommunalwahl vom 15. März 2020 die Parteien CSU, SPD mit Bündnis 90/Die Grünen (Grüne), Freie Wähler (FW), und Mittbach-Liste (ML) vertreten. Wie schon 2014 nicht mehr angetreten ist die Neue Bürgerliste (NBL). Der Gemeinderat setzt sich nun folgendermaßen zusammen (mit Vergleichszahlen der Wahlen 2014 und 2008):
Partei / Liste | CSU | SPD | FW | Grüne | NBL | ML | Gesamt |
Sitze 2020[9] | 5 | 2 | 5 | 4 | – | 4 | 20 |
Sitze 2014[10] | 5 | 1 | 7 | 2 | – | 5 | 20 |
Sitze 2008 | 4 | 2 | 7 | – | 4 | 3 | 20 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Berufsmäßige erste Bürgermeisterin ist Irmgard Hibler (FW).[2] Bei der Bürgermeister-Stichwahl am 29. März 2020 wurde sie mit 50,59 % der Stimmen knapp vor ihrem Mitbewerber Michael Feuerer (CSU) gewählt, nachdem dieser beim ersten Wahlgang noch vor ihr gelegen hatte. Zweiter Bürgermeister ist nun Michael Feuerer (CSU), zum dritten Bürgermeister wurde erneut Hans Angermaier (ML) gewählt.
Von 1978 bis 1996 war Hans Edmund Lechner im Amt des ersten Bürgermeisters. Sein Nachfolger von Mai 1996 bis April 2020 war Siegfried Fischer (FW).
Wappen und Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Blau eine rot gekleidete, golden gekrönte Meerjungfrau, die mit den Händen die beiden Fischschwänze emporhält.“[11] | |
Wappenbegründung: Die gekrönte Meerjungfrau wurde wohl deshalb als Wappensymbol gewählt, weil der Ort nach dem Flüsschen Isen benannt ist und in der Renaissance die Natur nach antikem Vorbild gern mit Fabelwesen besetzt wurde. Isen war der Hauptort der ehemaligen Herrschaft Burgrain des Hochstifts Freising. Anlässlich der Bestätigung des Jahrmarktprivilegs von 1438 verlieh Kaiser Karl V. dem Markt 1548 das Wappen. In der im Original erhaltenen Urkunde wird die Sagengestalt als Sirene bezeichnet und ihre Kleidung genau beschrieben. Hupp bezeichnet die Figur als Melusine (Seejungfer) und stellt sie unbekleidet dar. Hans Bauer weist darauf hin, dass es sich bei der Figur um eine Wasser- und Flussgöttin aus keltischer Zeit handeln könnte, deren Name phonetisch mit dem Fluss- und Ortsnamen Isen, abgeleitet vom keltischen "is(k)a", identisch war und für die nicht schriftkundige Bevölkerung ein unverwechselbares, redendes Bild für die wohl schon in vorrömischer Zeit existente Siedlung Isen ergab. Die Brücke der Überlieferung von den Kelten bis zum ersten Wappennachweis im 16. Jahrhundert kann jedoch quellenmäßig nicht abgesichert werden. Die farbigen Wiedergaben folgten bis zum 19. Jahrhundert den Vorgaben des Wappenbriefes.
Das Wappen des Markts Isen wurde 1548 von Kaiser Karl V. verliehen und nach der Gemeindegebietsreform am 8. Februar 1984 bestätigt. |
Neben dem Wappen führt der Markt eine Flagge mit den Farben Rot-Gelb-Rot.
Partnerschaften und Bündnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Österreich: Ernstbrunn in Niederösterreich ist seit 1983 Partnergemeinde von Isen.
- Die Gemeinde beteiligt sich am Ostbündnis.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die katholische Pfarrkirche St. Zeno, die ehemalige Kollegiatsstiftkirche des Klosters St. Zeno, ist eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit Krypta und drei Apsiden. Sie wurde nach dem Vorbild des Freisinger Domes um 1200 errichtet, der Turm und die westliche Vorhalle stammen vom Anfang des 15. Jahrhunderts. 1697–1701 und um 1730 wurde das Gebäude barockisiert.
Schloss Burgrain: Bergfried im 12./13. Jahrhundert errichtet; ab 1227 (bis 1803) Sitz der freisingischen Pfleger, der zum Hochstift Freising gehörenden Herrschaft Burgrain. Mehrere Umbauten in den folgenden Jahrhunderten, Schloßkirche St. Georg.
Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leopold Ladislaus Pfest (* 1769 in Isen; † 1816), deutsch-österreichischer Schriftsteller und Salzburger Landrichter
- Max Heilmaier (* 1869 in Isen; † 1923). Heilmaier war ein bekannter Bildhauer der damaligen Zeit. Zusammen mit zwei Kollegen schuf er den Friedensengel in München.
- Georg Escherich (* 1870 in Schwandorf; † 1941 in München), Gründer der Organisation Escherich, war Leiter des Forstamtes Isen. An ihn erinnert die Georg-Escherich-Straße.
- Franz Xaver Mittermaier (* 30. Januar 1871 in Isen; † 1939). Mittermaier gründete die erste bayerische Akkumulatorenfabrik im Jahre 1897.[12] Von 1919 bis 1936 war er erster Bürgermeister der Marktgemeinde, in den Jahren 1915 bis 1921 gründete er den Verein Bayerischer privater Elektrizitätswerke (VBEW) und war im Vorstand des Verbands der Elektrizitätswirtschaft. In den Jahren 1921 bis 1923 gründete er mit Josef Meindl und anderen die Kraftwerke Haag AG.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Markt Isen zeichnet sich durch ein ausgeprägtes Vereinsleben und eine überregional bekannte Blaskapelle aus.
- 1974 wurden hier Teile des Tatort: Das zweite Geständnis mit gedreht.
- Mitte der 1980er Jahre wurde in der Gegend die Serie Irgendwie und Sowieso gedreht. In der 2008 bis 2011 im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlten Serie Der Kaiser von Schexing war Isen einer der Drehorte.
- DAB/UKW-Sendeanlage Isen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Markt Isen
- Nachrichten aus der Gemeinde Isen
- Nachrichten-App (WebApp) aus Isen
- Ansichtskarten und Bilder aus Isen und der Gemeinde
- Isen: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ a b Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 01.05.2020). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 15. Juni 2020.
- ↑ Mittlere Niederschlagshöhe 1991–2020. Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 27. Oktober 2023.
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.
- ↑ Gemeinde Isen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Dezember 2021.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 589.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 573 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik: 12111-101z Volkszählung und Bevölkerungsfortschreibung: Gemeinde, Bevölkerung (Volkszählungen und aktuell), Stichtage. Online auf www.statistikdaten.bayern.de. Abgerufen am 3. Oktober 2016.
- ↑ Ergebnis Marktgemeinderatswahl Isen 2020. 16. März 2020, abgerufen am 18. März 2020 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
- ↑ Eintrag zum Wappen von Isen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Unternehmen - FXM Batterie Manufaktur GmbH. 6. März 2019, abgerufen am 2. September 2023.