Benutzer:W.S.Herrmann/spielwiese/Sprachdidaktik

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Die Theorien des sprachlichen Lernens (griech. „didaktizein“ = lehren) sind von Beginn der schriftlichen Überlieferung spirituell (lat. „spiritus“ = Seele, Hauch). Die Säkularisierung (Verweltlichung) der Sprachdidaktik geht mit dem städtischen und später staatlichen Schulwesen einher und ist im gegenwärtigen Schrifttum dominant. Dennoch bieten religiöse Sprachtheorien auch in der Gegenwart wesentliche Ansätze zur Erklärung des Spracherwerbs, des Sprachverlustes, der Diagnostik und der Therapie. Die Wechselbeziehungen von Leib, Wahrnehmung, Geist und Seele werden in eine psychosomatische Betrachtung der Sprache eingebracht (Linguosomatik).

Die Sprachtheorie des Alten Testaments (AT) wird gegenüber der griechischen Logos-Theorie als ereignishaft-geschichtlich dargestellt (von Rath 1970). „Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde“ (Genesis 2, 20). Der Herr verwendete Sprache, um in der Welt das Gute zu etablieren (Genesis 1,3). Die Theorie des sprachlichen Lernens und Lehrens ist zunächst theologisch. Gott haucht dem Menschen seinen Geist ein (Genesis 1, 27), und er offenbart sich auf dem Berge Sinai sprachdidaktisch, indem die Grundregeln („Gebote“) für das akzeptable Sprachverhalten festgelegt werden (Exodus 20, 1 – 17). Zunächst das Grundgesetz der Gebote: Jahwe ist der einzige Gott, und kein Mensch darf andere Götter anbeten. Jahrtausende lang ist Sprachdidaktik die Didaktik des Gebets: des Redens zu Gott und mit Gott; und ein unnützer Gebrauch allein seines Namens gilt bereits als Verstoß gegen das von Gott zugesagte Bündnis. Gott erschuf die Welt durch das Wort, und er regelt den Gebrauch der Sprache durch Sprachdidaktik. Der Tag des Herrn (Sabbat) darf nicht mit belanglosem Geschwätz verbracht werden. Das Deuteronomium (5. Mose 12 – 26) legt sehr detailliert die Anzahl „Wörter“ fest, die zu äußern erlaubt ist, ohne dass die Konzentration auf Gott gefährdet ist. Neben die Regelung der Namensnennung Gottes und des Feiertages tritt vor allem das Lügenverbot: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“ (Exodus 20, 16) Im Rahmen eines abstrakteren Logos-Verständnisses der Sprache würde das Lügen nur als unmoralische Verwendung (Performanz) der Sprache gelten. Jedoch versteht das AT Sprache mehr als direkte Äußerung des von Gott Gegebenen: des göttlichen Geistes. In diesem Sinne ist Lügen unmittelbares Anzeichen der Untreue am Bündnis Gottes. Der Lügner ist von Gott abgefallen und als gesamte Person in Sünde verstrickt. Im Rahmen einer linuosomatischen Betrachtungsweise imponiert die mythische Einheit von Leib und Seele, die dem griechischen Dualismus Platonischer Prägung vorausgeht und den Sprachverstoß als unmittelbare Verdammnis kennzeichnet. So gesehen, ist auch die Babylonische Sprachverwirrung (Genesis 11, 1 – 9) ein unmittelbares Kennzeichen der Entfernung von Gott. Die Sprachdidaktik lehrt nicht erste und zweite Fremdsprache mit dem Ziel der Völkerverständigung. Sondern der Zerfall des eingehauchten Geistes Gottes in verschiedene Dialekte oder Nationalsprachen wird als Abfall von Gott verstanden: als psychosomatische Verwirrtheit.

Jesus als Guter Hirte, frühchristliche Deckenmalerei in der Calixtus-Katakombe in Rom, um 250

Erst unter dem Einfluss des griechischen Leib-Seele-Konzeptes wird die neue Botschaft Gottes aus dem Munde eines Mensch gewordenen Gottessohnes dualistisch verstanden. Der Geist Gottes spricht nicht direkt aus uns, sondern er wird uns aus dem Mund eines Gegenüber geoffenbart. Jesus ist das Wort Gottes, und seine Mitmenschen sind Zuhörende. Spätere Generationen sind Lesende des dialogisch gegenüberstehenden Wortes. Das Johannes-Evangelium (Johannes 1,1) drückt diesen neuen Sprachbegriff Jesu wohl am signifikantesten dadurch aus, dass festgestellt wird, das Wort sei Fleisch geworden. Im Platonischen Antagonismus von Leib und Seele wird eine Botschaft durch sprachliches Lernen in die zentralnervösen Routinen hinein-somatisiert. Der Mensch haucht nicht von Anfang an Gottes Geist, sondern er muss durch Jesu Botschaft den rechten Gebrauch der Sprache (des Gebets, der Andacht, der Lebensgeschichten Jesu usw.) erlernen. Wenn nun dieser Lernvorgang in äußerster Verinnerlichung durch Gebet und Meditation erfolgreich verlaufen ist, so reden die solchermaßen gelehrten Menschen wieder mit „einer Zunge“. Das Pfingstwunder (Lukas 2) ist in diesem Sinne das Resultat einer neuen Sprachdidaktik. Die Botschaft Jesu, des Fleisch gewordenen Wortes, wird in den Menschen dergestalt verinnerlicht, dass sie mit „einer Zunge“ reden. Von hier nimmt die christliche Sprachdidaktik ihren Ausgang und entwickelt sich in den klösterlichen Sprachübungen durch das gesamte Mittelalter hindurch mit jeweils wechselnden Akzenten: aber grundsätzlich griechisch-leib-seelisch; und in deutlichem Gegensatz zum alten mythischen Verständnis eines monistisch aus dem Menschen sprechenden Gottesgeistes.

Buddha Siddhartha Gautama,
Statue am Niederrhein in der Darstellung als Buddha Shakyamuni
(Der Weise aus dem Geschlecht der Shakya)

Nach der Lehre des ursprünglichen Buddhismus (begründet durch die Reden des Siddharta Gautama um 500 v. Chr.) ist jedes Lebewesen einem Kreislauf von Reinkarnation unterworfen. Das Ziel dieser Wiederverkörperungen ist die Überwindung der Gier - und damit des Leidens -, indem der Zustand des Nirwana erreicht wird. Die Sprachdidaktik des Buddhismus ist in der Theorie des "achtfachen Pfades" enthalten. Nirwana wird erreicht durch: - rechte Erkenntnis - rechte Gesinnung - rechte Rede - rechtes Handeln - rechten Lebenserwerb - rechtes Streben - rechte Achtsamkeit - und rechte Sammlung. Rechtes Reden bedeutet die Vermeidung von Lüge, Verleumdung, Beleidigung und Geschwätz. Reden kann heilsam sein, nützlich und wahr. Man soll zur rechten Zeit reden, wahr, höflich und zweckmäßig. Das Reden muss eine liebevolle Gesinnung erkennen lassen. Über das Reden mithilfe der Sprechmotorik hinaus führt die rechte Sammlung, und die rechte Aufmerksamkeit. Die rechte Aufmerksamkeit erfasst das Achten auf das Innere, den ständigen Fluss der Gefühle. Man ist ganz im Hier und Jetzt und schweift nicht ab in Vergangenheit oder Zukunft. Während eines Gespräches ist man ganz auf den Partner konzentriert und auf den Augenblick des Beisammenseins. Rechte Sammlung wird vor allem durch Meditation erreicht. Man konzentriert sich auf ein Einziges (zum Beispiel Atmen, Mantra, Phänomen) und kommt ganz und gar zur inneren Ruhe. Das jenseitige Wesen (nicht ganz gleichzusetzen mit dem westlichen Begriff der Seele) wird solange reinkarniert, bis es zu rechter Weisheit (Erkenntnis und Gesinnung), Sittlichkeit (Rede, Handeln, Lebenserwerb) und rechter Vertiefung (Streben, Achtsamkeit, Sammlung) gefunden hat (vergleiche...).

Römische Kopie eines griechischen Platonporträts des Silanion, das vermutlich nach dem Tod Platons in der Akademie aufgestellt wurde

Die neue christliche Sprachdidaktik ist im Platonischen Denken präformiert. Auch hier gibt es zunächst den Meister der mündlichen Lehre. Sokrates vollführt auf dem Marktplatz von Athen die Sprachdidaktik als Hebammenkunst (Maieutik). Maieutik ist eine Kunst des Dialoges, durch die der Lernende befähigt wird, die in ihm selbst verborgen liegende Wahrheit ans Licht zu bringen. Erst in der nächsten Generation entwickelt ein „Jünger“ des Sokrates die Kunst des schriftlich-literarischen Dialoges. Auch bei Plato ist die Grundidee der Sprachdidaktik maieutisch. Im Sinne des Höhlengleichnisses sind die Menschen in einer Höhle derart gefesselt, dass sie niemals direkt ins Feuer der Wahrheit blicken, sondern nur die durch ihre eigenen Bewegungen an den gegenüberliegenden Felsen geworfenen Schatten gewahren. Sie müssen sich ein Bild der Wahrheit durch Dialogisieren über Schatten (die Anzeichen der Wahrheit) verschaffen. Die spirituelle Linguosomatik des Plato ist – wie später die christliche – eine dualistische. Es bedarf zweier (duo) Partner, die die Anzeichen der Wahrheit versprachlichen müssen, um sich ein Bildnis der Wahrheit zu „gebären“. Der Leib wirft den Schatten, und die Wahrnehmung der leiblichen Erfahrung ermöglicht das Verständnis.

Aristoteles-Büste

Im Gegensatz zur Platonischen Sprachdidaktik behauptet Aristoteles, die Bücher der Metaphysik seien im Bücherregal einfach räumlich hinter den Büchern der Physik aufgestellt. Die Wahrheit sei nicht okkult hinter den Körpern verborgen, sondern sie sei in den Kategorien der Sprache und des Denkens manifest. Die Metaphysik analysiert die Umgangssprache, um die in ihr selbst liegenden „teleuta“ (Ziele: Entelechie) zu erfassen. Aristoteles, der Lehrer Alexanders des Großen hat in seiner „Nikomachischen Ethik“ sein Konzept der Sprachdidaktik sehr deutlich dem maieutischen Konzept Platons gegenübergestellt. Durch Analyse des Üblichen – des Guten, des Tragischen, des Logischen usw. – wird Wahrheit als kategorial erfahren (katechein = enthalten). Die Umgangssprache, die Einrichtungen der Menschen und ihr Denken selbst enthalten die Wahrheit. Der Didaktiker analysiert (löst auf), um das Enthaltene zu erkennen. Die Aristotelische Sprachdidaktik ist im Gegensatz zu Platon eher positiv-diesseitig. Dabei wird der Dualismus von Leib und Seele in eine Sicht des Enteleuton verwandelt. Seele ist das Wozu, das im Menschen bzw. Tier oder Gegenstand enthaltene Ziel. Erziehung leistet das Erkennen dieses Zieles: die Übereinstimmung des Lernenden (bzw. Erkennenden) mit sich selbst. Von hier nimmt die stoische Sprachdidaktik ihren Ausgang mit dem zentralen Postulat des „gnooti seauton“ (erkenne dich selbst). Sprachdidaktik wird zur Übung des Übereinstimmens mit sich selbst.

Cicero

Die römische Sprachdidaktik ist zunächst juristisch. Rhetorik wird als erfolgreiches Reden bei Gericht oder im Senat gelehrt. In diesem Sinne ist die römische Sprachdidaktik oft als manieristisch-pragmatisch kritisiert worden. Rhetorik sei die Kunst des erfolgreichen, eindrucksvoll-schönen Redens ohne Ausrichtung auf Wahrheit oder Gott. Jedoch geht es im Kontext des Stoizismus beim juristischen Verständnis von Sprache, Regel und Gesetz um die naturrechtliche Dimension der Wahrheit. Cicero (De legibus 1979) legt die psychosomatische Erfahrung des Gesetzes dar. Wer sich gegen das Gesetz vergeht, erleidet psychosomatische Symptome. Lügen verursacht Verspannung, vielleicht Schmerz. Das schlechte Gewissen äußert sich in somatischen Beschwerden bis hin zu Hochdruck, allergischem Ekzem oder bösartigem Wachstum. Daher geht es im Erziehungsprozess um die Übereinstimmung des Redenden mit sich selbst: mit dem Gesetz, das außerhalb evtl. kodifiziert vorliegt, aber ebenso gut innerhalb als Struktur seiner selbst erfahrbar ist.

Seneca (Büste in der Antikensammlung Berlin)

Der klassische Satz der Sprachdidaktik Senecas ist in späteren Jahrhunderten vielfach pervertiert worden: „Non vitae, sed scolae discimus.“ (Epistulae morales 1965). Nicht für das Leben lernen wir, sondern für die Muße: für die Contemplation, die Betrachtung der Übereinstimmung mit den Gesetzen in uns. Der Pragmatismus des städtischen Bürgers im späten Mittelalter hat nach Entwicklung einer Institution mit Namen „Schule“ die Maxime des Seneca umgekehrt: „Non scolae, sed vitae discimus.“ In einem weithin veränderten Kontext der Sprachdidaktik wurde jetzt das theoretische Lernen als akademischer Selbstzweck gegenüber dem praktisch-ausbildenden Lernen diskreditiert: eine Perversion, die dem stoischen Bildungsauftrag der römischen Antike eher fremd ist. Die Sprachdidaktik des römischen Stoizismus ist demnach meditativ und kontemplativ: durchaus im Sinne der „Nikomachischen Ethik“ (Aristoteles).

Älteste bekannte Darstellung von Augustinus in der Tradition des Autorbildes (Lateranbasilika, 6. Jahrhundert)

Die Sprachdidaktik des Augustinus nimmt ihren Ausgang von der Theorie der Eulogie („gut“-„Sagen“). Der Mensch erfährt sich in Gottes Nähe, wenn er ins Gebet versenkt lobend und preisend Gutes sagt. Umgekehrt ist die Erfahrung beim Lügen. In Anlehnung an das Johannes-Evangelium wird die Sprache als von Gott gegeben aufgefasst mit dem Ziel, durch die Verwendung der Sprache zu Gott zu finden. Wenn aber der Mensch die Sprache falsch verwendet, indem er lügt, so wird die Entfernung von Gott erfahren. Der lügende Mensch begeht die Todsünde. Beide Erfahrungen: die der Eulogie und die des Lügens sind in der biblischen Sprachdidaktik präformiert. Augustinus arbeitet nicht den Unterschied des alten mythischen Lügenverständnisses und der neuen Offenbarungsbotschaft Jesu heraus, sondern er entwickelt eine dualistische Linguosomatik, innerhalb derer die Seele durch Lobpreis zu Gott findet und der Mensch sich durch Lüge in „fleischliche“ Sünde verstrickt. Die Todsünde des Lügens wird zum Exemplum des Teuflischen: der sündhaften Verstrickung in die Verlockungen der leiblichen Gier nach Besitz, Sexualität, sinnlicher Verblendung.

Thomas von Aquin (1225-1274) In der Folge der neuen Aristoteles-Rezeption im hohen Mittelalter wird der Augustinische Sprachbegriff modifiziert. Sprache ist nicht an und für sich gut, sondern sie enthält als Regelsystem die Möglichkeit des Falsch-Zeugnisses in sich. Die Sprachdidaktik muss den guten Gebrauch der Sprache lehren und vom bösen Gebrauch der Sprache kategorial unterscheiden. Auch im Analysieren der Fremdsprachen wird dem „realen“ Offenbarungsdenken eine nominalistische Übersetzungstheorie gegenübergestellt. Was in hebräischer Sprache an Mose bzw. in griechischer Sprache an die frühen Christen verkündet wurde, kann in die Begrifflichkeit (nomina = Begriffe) der lateinischen Vulgata oder der althochdeutschen Evangelienharmonien übertragen und vom Leser der Gegenwart nachvollzogen werden. Die Hermeneutik des geschriebenen Wortes initiiert eine neue Sprachdidaktik, der zufolge die Christen jüngerer Zeit im fremdsprachigen Offenbarungsgeschehen nicht der Babylonischen Sprachverwirrung verfallen, sondern die Kategorien der alten Sprachen in den jüngeren und anderen Sprachen nacherleben und nachvollziehen. Die neue aristotelische Kategorien-Didaktik öffnet den Weg für eine nationalsprachliche Offenbarung, die erst in der Bibelübersetzung des 16. Jahrhunderts gipfelt. Zuvor ist über Jahrhunderte die mönchische Bildung eine Ausbildung in lateinischer, griechischer und hebräischer Sprache, so dass der Weg zu Gott über eine multilinguale Bildung und Fremdsprach-Erfahrung im Lobpreis Gottes führt.


Wilhelm von Ockham

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Wilhelm von Ockham, Skizze aus einer 1341 angefertigten Handschrift der Summa logicae

Wilhelm von Ockham (* um 1285 † 9. April 1347) wird als einer der Hauptvertreter des Nominalismus bezeichnet. Die Begriffe einer natürlichen Sprache sind nicht einzigartig und direkt auf die außersprachlichen Gegenstände bezogen, sondern sie kommen in verschiedenen Nationalsprachen auf ähnliche Weise vor und sind als Nomina (nicht Realia) auf die Sachen jeweils interpretierbar zu beziehen. Für die spirituelle Sprachdidaktik folgt aus diesem Ansatz, dass die Inhalte der Offenbarung in deutscher oder englischer Sprache erlebt werden können. Durch den Nominalismus wird die Sprachdidaktik Luthers vorbereitet.

Martin Luther, Portrait von Lucas Cranach d.Ä., 1529

Die politische Auseinandersetzung mit dem päpstlichen Ablass-Geschäft führte in eine Kontroverse mit der katholischen Dogmatik, durch die der lange vorbereitete Nominalismus in eine reformierende Sprachdidaktik überging: - Die Bibel wurde in die deutsche Nationalsprache übersetzt. - Die Gemeinde wurde im Gottesdienst zum Zelebrieren des Gotteslobes unmittelbar herangezogen. - Die christliche Unterweisung wurde literarisch und mündlich pragmatisiert (Katechismus).

Die Sprachdidaktik der Bibelübersetzung
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Längst hatten die Stadtschulen des späten Mittelalters die Unterweisung von Bürgerskindern im Lesen und Schreiben als alternatives Bildungsangebot der mönchischen Kloster-Sprachdidaktik gegenübergestellt. Jetzt war eine Lesergemeinschaft vorhanden, für die die neuen Schriften rezipierbar waren. Das in hebräischer (bzw. griechischer) Sprache enthaltene (katechein = enthalten) wurde in die „Nomina“ der jüngeren deutschen Sprache übertragen. Auf diese Weise war es dem Laien möglich, an sich selbst das Wunder der Offenbarung zu erleben. Vorbedingung für dieses reformierte Bildungserlebnis war die Literalisierung in den städtischen Schulen einerseits und die Lutherische Übersetzung andererseits.

Gemeindegottesdienst
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Der mittelalterliche Dom unterteilte den Raum der klerischen Gottesbegegnung gegenüber dem Aufenthaltsort des Laien durch kunstvoll ausgeschmückte Lethner. Diese Trennwände der mittelalterlichen Architektur sind nur noch in wenigen Domen erhalten, weil infolge der neuen christlichen Sprachdidaktik nach und nach die Gemeinde mit dem Erlebnis Gottes in der Eulogie „gemein“-gemacht wurde. Die Lesung der Bibeltexte wurde infolge der Reformation nationalsprachlich vorgetragen. Der Gesang im Gebet wurde als Wechselgesang zwischen Pfarrer und Gemeinde abwechselnd ausgeübt. Und das Lied wurde als Gelegenheit psychosomatischer Gemeinschaftserfahrung im Geiste Gottes eingeführt. Die Sprachdidaktik des Kirchenliedes war in eine neue (freiheitlich-demokratische) Phase getreten.

Pragmatische Unterweisung im christlichen Glauben
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Das Lebenswerk Luthers ist geprägt durch eine große Fülle deutsch-sprachiger Unterweisungen. Briefe, Katechismus, Glaubensbekenntnis, Fabel- und Lied-Dichtungen stehen im Dienst der einer Sprachdidaktik, die es dem Laien ermöglichte, die Offenbarung am eigenen Leibe zu erleben, wie es über Jahrhunderte dem Mönch im gesonderten Raum des Domes allein vorbehalten war. Ein neues Bewusstsein der Gemeinschaft mit Gott konnte sich entwickeln, das im Arrangement des modernen Gottesdienstes (heute in evangelischen wie katholischen u.a. Kirchen) seine Fortsetzung gefunden hat.

Jean-Jacques Rousseau, Pastell von Maurice Quentin de La Tour, 1753

Das Kind, wie es aus der Hand Gottes kommt, ist gut. Erst in der Gesellschaft (bei Hof) wird es verdorben. Darum bedarf es eines besonderen Schutzes, einer Stätte der Bildung, in der das Kind auf die Besonderheiten der (höfischen) Gesellschaft vorbereitet wird. „Emile“ heißt der Knabe, dessen Bildungsgeschichte von Rousseau beschrieben wurde, um ein neues Konzept der Erziehung – und damit auch der Sprachdidaktik – vorzutragen. Erstmals in der Geschichte der Sprachdidaktik (wenn man von den poetischen Versuchen der Sappho absieht) wird auch die Erziehung des Mädchens entsprechend thematisiert. Rousseau greift den alten Stoff des Abaillard wieder auf, indem er eine ausdrücklich „Neue Eloise“ beschreibt. In beiden Erziehungsromanen tritt die neue Verehrung des Kinder hervor. Das Gute aus der Hand Gottes bedarf des Schutzes und der Anleitung besonders qualifizierter Menschen, die Gottes Gaben im Kind zur Entfaltung bringen. Die hier einsetzende Entwicklung führt bis in die klassisch-romantische Verehrung des Naiven: der Natur, die noch frei vom Bewusstsein des Bösen und frei vom höfischen Einfluss ist.

Johann Gottfried Herder auf einem Gemälde von Anton Graff, 1785

Im Geist der Goethezeit ist es vor allem der 5 Jahre ältere Jugendfreund Goethes, der die Begeisterung für Natur und Naturpoesie in ein Konzept für die sprachliche Erziehung überträgt. Volkslied, Mythos, antike Kunst sind die Medien der Erziehung, in der der junge Mensch – sei er nun Wilhelm Meister (Goethe), Lienhard bzw. Gertrud (Pestalozzi) oder Däumeling (W. Grimm) – seine innere Bildung, Freiheit, seinen Stil und seine geniale, einzigartige Individualität entwickelt. Ganz besonders betont Herder den neuen Ansatz der Linguogenetik. In seiner Schrift über den „Ursprung der Sprache“ zeigt er, wie der Mensch aufgrund seiner relativ schwachen sinnlichen Wahrnehmung (nach Aufrichtung besonders der schwachen Geruchswahrnehmung) zu einem kognitiven, syntaktisch und lexisch höchst komplexen Kommunikationskünstler geworden sei. Doch die Urkräfte der Poesie, und damit auch die Kräfte, aus denen die sprachliche Erziehung des jungen Menschen ihre Impulse erhalte, sind in der Sprache vieler Tiere nachweisbar und in den alten Kulturen der Menschheit seit Jahrtausenden von äußerstem Bildungswert. Im Zuge des aufkeimenden Nationalismus setzt neben der klassizistischen Erziehung in griechischer Mythologie die Suche nach den deutschen Mythen ein und nach den großen Kunstwerken der mittelhochdeutschen Epik und Volks-(Märchen-)Kunst. Das Kind aus der Hand der Natur erfährt seine (Stil-)Bildung durch die Begegnung mit der naiven Poesie. Märchen, Sage, Volkslied treten neben die Tragödien und Plastiken der Griechen, um die sprachliche Bildung entwickeln zu helfen.

Ludovike Simanowiz: Friedrich Schiller (1794)

In diesem Zusammenhang sind auch Schillers „Briefe über die Erziehung des Menschengeschlechtes“ und seine großen Abhandlungen über „Naive und sentimentalische Dichtkunst“ bzw. „Über das Erhabene“ zu würdigen. Literaturdidaktik wird als das entscheidende Movens für die Bildung des freien Menschen beschrieben. Durch das Erlebnis des tragischen Konfliktes kommt es zu einer inneren Befreiung. Der Mensch löst sich von den Zwängen seines Lebens, indem er die tragischen Konflikte der Griechen nacherlebt. Die sprachliche Entwicklung des jungen Menschen (oder noch allgemeiner: des Rezipienten der Kunstwerke) wird durch das Erlebnis der Literatur beeinflusst. Der ästhetische Mensch findet seinen Stil: seinen individuellen Ausdruck durch die Begegnung mit dem Kunstwerk. Sprachdidaktik ist Literaturdidaktik.

Wilhelm von Humboldt

Seit der Einrichtung eines bürgerlich-schulischen Sprachunterrichts in den Städten des späten Mittelalters sind zahllose Konzepte für die sprachliche Unterweisung des Schulkindes publiziert worden. Die in diesem Zusammenhang entstandenen Publikationen lassen eine starke Anlehnung an die Didaktik der antiken Sprachen erkennen und weisen oft einen schulmeisterlich-pedantischen Charakter auf. Dem gegenüber hat Wilhelm von Humboldt den Unterschied zweier Strukturen herausgearbeitet, die für die Sprachdidaktik von richtungweisender Bedeutung sind. Als Ergon wird die statische Struktur der Grammatik bezeichnet, wie sie in der Form des paradigmatischen Sprachbuches publiziert wird. Demgegenüber wird Energeia als eine dynamische Ordnung verstanden, die das psychosomatische Korrelat des Ergon sei. Diese Energeia zu bilden, sei die Aufgabe des Sprachunterrichts. Selbstverständlich – in der romantischen Zeit einer historisch orientierten Sprachwissenschaft – vor dem Hintergrund der antiken Grammatiken (Latein, Griechisch). Aber für die innere Bildung der Sprache sei die Schulung des persönlichen Ausdrucks das Entscheidende und die strukturelle Bewusstheit der Sprachregeln lediglich theoretische Hilfskonstruktion. Das Humboldtsche Gymnasium hat in der Zeit der Wilhelminischen Stagnation mit dem großen Konzept seines Begründers zunächst nicht wirklich Ernst gemacht. Erst im Rahmen der Reformpädagogik nach dem 1. Weltkrieg ist Humboldts Energeia wieder aufgegriffen und in den Sprachunterricht der Arbeitsschulen eingeführt worden (Weisgerber). Jedoch weist Humboldts Konzept des Sprachunterrichts bereits in der Zeit der sich etablierenden historischen Sprachwissenschaften einen bemerkenswert linguosomatischen Aspekt auf. Er ist in einer zweiten Humboldt-Renaissance durch Chomskys Transformationsgrammatik nochmals aktualisiert worden und wird durch die bildgebenden Untersuchungen der Neurowissenschaften vielfältig bestätigt (Herrmann/Fiebach 2004).

Darwin im Alter von 51 Jahren, als er seine Evolutionstheorie veröffentlichte

Die Sprachtheoreme Charles Darwins sind in der Tradition Germanistischer Meisterlehre wenig beachtet worden. Gar zu unüberbrückbar wurde durch die strukturalistische Sprachwissenschaft der Graben zwischen „langue“ und „parole“ (de Saussure) gezogen. Vor Darwin wurde die Vorstellung vertreten, die Phylogenese sei durch das Lernen der Individuen bedingt. Lamarck verwendete das Beispiel des Giraffenhalses. Er war der Auffassung, die Giraffe habe auf der Suche nach Futter den Hals immer weiter ausgestreckt. Dadurch sei nach und nach ein immer längerer Hals vererbt worden (Lamarck). Auch die Sprachfähigkeit des Menschen sei auf das immer komplexere Kommunikationsverhalten der Primaten zurückzuführen. Darwin setzte dieser Auffassung den Synergismus von Mutation und Selektion entgegen. Zunächst träten zufällig irgendwelche Veränderungen des Genoms auf (Mutation). Waren diese Veränderungen nachteilig, so unterlagen die mutierten Individuen im Überlebenskampf und starben aus. Erbrachte jedoch eine genetische Veränderung Vorteile für die Chance zu überleben, so vermehrten sich die Nochkommen der mutierten Individuen und verdrängten nach und nach alle Artgenossen mit traditionellen Erbanlagen (Selektion). Auch die Sprachfähigkeiten des Menschen hätten Vorteile im Kampf um Überleben und Vermehrung eingebracht. Daher seien beispielsweise Menschen mit weniger gewaltigen Eckzähnen zu effektiverer Kommunikation bei gemeinsamen Aggressionshandlungen fähig gewesen und hätten die Artgenossen mit traditionellen Reißzähnen verdrängt (Sprache als Movens im Überlebenskampf: Darwin). Von besonderer Bedeutung für dieses Modell der Mutation plus Selektion war Darwins Theorie der Partner-Selektion. Im Kampf um die Vermehrung des eigenen Genoms würden Partner mit guten Kommunikationsfähigkeiten sexuell präferiert. Einzelgänger mit riesigen Eckzähnen, aber schlechter Artikulation stürben allein aufgrund der Partnerselektion aus. Dadurch erkläre sich die schnelle Zunahme der linguistischen Komplexität bei Menschen in den letzten 50 000 Jahren. Für die Sprachdidaktik sind diese Erklärungsansätze einerseits richtungweisend, und doch auch in gewisser Weise häretisch. Richtungweisend haben sie die Erforschung der Spontanmutationen und ihrer Konsequenzen eingeleitet. Jedoch ist andererseits die ältere Lerntheorie Lamarcks nicht widerlegt worden. Erst in jüngster Zeit werden Ansätze für den Beweis wirksamen Lernens in der Phylogenese erkundet (Blanden et a. 2001).

Sigmund Freud (Foto von Max Halberstadt 1914)

Die Sprachdidaktik der Psychoanalyse setzt beim Konzept der Übertragung und Gegenübertragung an. Während der Patient in irgendeiner Form seine „Geschichte“ erzählt, prüft der Analytiker, inwieweit die vom Patienten vorgenommenen Schlüsse vom eigenen Empfinden auf das Empfinden Anderer (Übertragungen) auch die bei ihm selbst erregten Empfindungen betreffen (Gegenübertragung). Die Kritiker und Fortentwickler der klassischen Psychoanalyse haben vor allem das szenische Arrangement gerügt. Der Patient tritt nicht in einen Dialog ein und kann deswegen nicht lernen, durch den praktischen Vollzug von Sprachhandlungen aus dem eingelebten Dilemma herauszufinden. Ob nondirektiv (Rogers), psychodramatisch (Moreno) oder verhaltenstherapeutisch (Kanfer) – um nur einige Alternativen der psychoanalytischen Sprachdidaktik anzudeuten – in jedem Falle wird versucht, genau das im psychotherapeutischen Dialog abzuändern, was für Freud substanziell war: die Gesprächssituation, in der ein Patient (oder mehrere) Übertragungen ausdrücken, um dem Therapeuten Einblick in seine Gegenübertragungen zu ermöglichen Dennoch gilt für viele Alternativen der Psychoanalyse, dass trotz variierten Szenariums das Zusammenspiel von Übertragung und Gegenübertragung auf eine Variation des Erlebens vergangener oder antizipierter Situationen zielt. Die Konsequenzen für das Gespräch außerhalb der psychotherapeutischen Praxis sind vielfältig untersucht worden: besonders auch im Klassenzimmer der Schule (Tausch). Für einen geschichtlichen Abriss der Sprachdidaktik bleibt vor allem festzuhalten, dass das komplizierte Wechselspiel von Übertragung und Gegenübertragung als Ansatzpunkt für die Modifikation von Beziehungen gewählt wird und hieraus vielfältige Gewinne für Patienten, Schüler, Lehrer, Anwälte, Pfarrer und andere Gruppen gezogen werden.

Die Reformpädagogik wird als der ergiebigste Ansatz in der Pädagogik der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Als einer der bedeutendsten Vertreter der (Sprach-)Didaktik dieser Zeit gilt Georg Kerschensteiner. Ausgehend vom Rousseauschen Begriff des Kindes, wird dem Konzept der Lern-Schule eine fördernde Handlungsanleitung entgegengesetzt. Der „Zögling“ wird im Freiraum des Unterrichts zu kreativen Äußerungen provoziert. Er soll künstlerisch arbeiten. Die zeitgenössische Wahrnehmungspsychologie hatte das Phänomen der Gestalt entdeckt und nahm als in aller Welt bekannt gewordene Grundwissenschaft auf das Konzept der Arbeitsschule Einfluss. Anthroposophische Vorstellungen von Selbstverwirklichung im kreativen Akt (Steiner) wurden mit der Idee vom Kind als gestaltendem Künstler verbunden. In diesem Rahmen entstanden auch die großen Meisterlehren der Sprachdidaktik (Müller 1922, Seidemann). Leo Weisgerber hatte unter Verwendung der Humboldtschen Energeia-Theorie das Konzept der inneren Sprachbildung entwickelt. Der junge Mensch entfaltet unter dem Einfluss der großen Sprachkunstwerke (besonders der deutschen Klassik) das sogenannte Sprachgefühl (Kainz) und ist aufgrund seiner intuitiven Sprachbildung in der Lage, selbständig sprachliche Texte zu verfassen bzw. aufzuführen (Laientheater, Deklamationsvortrag), die in gewisser Hinsicht als künstlerisch gelten sollten. Gestalt ist die Einheit von Leib und Seele betont. Die Krankheitstheorien betonten das Leib-Seele-Schisma (Zerwürfnis) als Hauptursache vieler (wenn nicht aller) gesundheitlichen Funktionsstörungen. Das Wiederfinden eines ausgewogenen Leib-Seele-Verhältnisses bildete die zentrale Zielsetzung ganzheitlicher Psychotherapien (Fromm). Für das schulische Sprachlernen wurde die Motivationsbildung methodisch in den Vordergrund gestellt. Das gut motivierte Kind erschafft sich seine Welt im Kunstwerk und findet dadurch den Weg zur Selbstverwirklichung in Freiheit.

Datei:Gadamer.jpg

Nach dem Niedergang der faschistischen Zerstörung jener großen Ansätze aus Psychologie, Anthropologie und Bildungspolitik etablierte sich in der BRD im Anschluss an Phänomenologie und Existenztheorie die philosophische Hermeneutik als Grundlage sprach- und literaturdidaktischer Konzepte (Gadamer 1960). Den Ausgangspunkt für sprachdidaktische Theoriebildung liefert das Platonische Konzept der „docta ignorantia“. Aus dem Wissen um die Ungewissheit allen Wissens leitet sich die Notwendigkeit der Horizontverschmelzung für alle sprachliche Erziehung her. Bedeutung wird nur erfahrbar durch Hineinversetzen in die Kontexte anderer Individuen, anderer Völker und anderer Zeiten. Die Methodik der Vermittlung ist vor allem Interpretation. Die pädagogische Frage ist die sogenannte offene Frage, zu der der Lehrer die Antwort nicht von vornherein weiß. Sprach- und Literaturdidaktik sind eng miteinander verknüpft. Die klassische Literaturdidaktik mit dem großen Ziel der Be-freiung durch Begegnung mit dem historischen Kunstwerk trat wieder in den Mittelpunkt einer deutschen Kultur, die sich vom banausenhaften Ideologisieren über das „deutsche Wesen“ auf die hohen Werte deutscher Kunst, Musik und Literatur zurückbesonnen hatte und nun für Jahrzehnte auf die Meisterlehre der Reformpädagogik und der sog. Klassiker zurückgriff. Entsprechend erwiesen sich Literaturwissenschaftler der Deutschen ( oder des Deutschen) als die entscheidenden Bezugswissenschaftler für Theorie und Praxis einer besonders auf Schulpädagogik fokussierten Sprach- und Literaturdidaktik.

Mit der sozialistischen Studentenbewegung der siebziger Jahre im 20. Jahrhundert korrespondierend, wurde die linguistische Pragmatik den strukturlinguistischen und transformationsgrammatischen Konzepten der synchronen Sprachwissenschaften gegenübergestellt. John Austins Vorlesungen über „How to do things with words“ (Austin) wurden zu einer linguistischen Theoriebildung herangezogen, die vor allem den Zusammenhang von (politischer) Situations- und Sprachregelung erforschte. Axiome und Paradoxien des sprachlichen Handelns wurden untersucht (Watzlawick et al. 1969) und in schulischer und außerschulischer Kommunikation thematisiert. Die Sprachbücher für den Deutschunterricht enthielten jetzt Kapitel über Lügen, verschleiern, Überzeugen etc. („Sprache und Sprechen“). Und die Konzepte gewaltfreier Erziehung („antiautoritär“, „sozialintegrativ“, „demokratisch“) wurden in der Form gruppendynamischer Methodik in Kindergarten, Schule und Psychotherapie eingebracht. Die „Frankfurter Schule“ etablierte unter dem Einfluss Adornos die gesellschaftskritische und ideologiekritische Reflexion in den Institutionen der Erziehung; und die philosophische Diskurstheorie führte die pragmatische Sprachanalyse bis hinein in Erkenntnistheorie und Diskurs-analytische Friedenserziehung (Habermas). Linguosomatisch war die pragmatische Wende der Sprachdidaktik besonders insofern ergiebig, als die Konzepte der Psychotherapie und Gruppendynamik in Schule, Kindergarten und Erwachsenenbildung Einzug hielten und eine neue psychosomatische Bewusstheit mit allgemeinen Konzepten von Frieden und Freiheit verbunden wurden.

Die Sprachdidaktik der New-Age-Bewegung folgt in vielerlei Hinsicht den Ansätzen der buddhistischen Sprachtheorie. Aufgrund einer besonders hohen Wertschätzung für tierisches Leben wird auch die Sprachdidaktik nicht auf die Mensch-zu-Mensch-Kommunikation beschränkt. Das Schallereignis im Dienst der Kommunikation reicht weit über die Grenzen menschlicher Wahrnehmung hinaus. Aufgrund physikalischer Theorien der so genannten Parawelten wird ein Hinüberklingen sprachlicher und musikalischer (und bildlicher) Strukturen angenommen und auch die Zielsetzung für sprachliches Handeln weit über die Grenzen der trivialen Umwelt hinaus gedacht. Wie im Buddhismus ist transzendentale Meditation und Jenseits-Kommunikation (auch Verstorbenen-Kommunikation) für eine New-Age-Didaktik der Sprache zentral. Auch Krankheit, Diagnostik und Therapie werden mit Bezug auf Jenseits, Reinkarnation und spirituelle Bedeutung gedacht. Die Errungenschaften der New-Age-Sprachdidaktik finden in der Hermeneutik der sog. Neuen Spiritualität im Einundzwanzigsten Jahrhundert ihre Fortsetzung.

Den gegenwärtig führenden Impuls für die Theoriebildung des sprachlichen Lehrens und Lernens bildet die „kognitivistische“ Hirnforschung. Zunächst wurden von den Technologen diverse Verfahren zur Darstellung neuronaler Funktionen entwickelt. EEG und Kernspintomogramm (bzw. Myographie, Positronen-Emissions-Tomagraphie etc.) ermöglichten naturwissenschaftlich objektivierte Methoden zur Untersuchung von Sprachfunktionen und Dysfunktionen. Hinzu kamen die Techniken der mikrobiologischen Untersuchung Sprache und Kognition determinierender Gene und Genfragmente. Besonders im Bereich der Diagnostik orthologischer und pathologischer Prozesse sind die Errungenschaften der Hirnforschung als wesentlich neues Fundament der Sprachdidaktiken anzusehen. Auch sind in einigen Bereichen bereits therapeutische Interventionen (bis hin zum Cloning und zur Transfektion diverser Gensegmente) entwickelt, deren Auswirkungen für die technologisch fundierte Sprachdidaktik gegenwärtig unabsehbar sind. Für die spirituelle Sprachdidaktik ist Hirnforschung besonders im Rahmen der Erkundung transzendentaler Meditation ergiebig (vgl. Abschnitt Neue Spiritualität).

Unter dem Octroi interkultureller Terror- und Kriegs-Katastrophen ist die theologische Hermeneutik des einundzwanzigsten Jahrhunderts vor allem auf die Verständigung zwischen den Kulturen bezogen. Hans Küng formuliert im Auftrag des Chicagoer Parlamentes für Weltreligionen die übereinstimmenden Gebote der großen Glaubensgemeinschaften. - Das Tötungsverbot setzt die Achtung vor dem Leben voraus. - Das Lügenverbot impliziert die allgemeine Tendenz zur Wahrhaftigkeit und Seriosität. - Das Verbot zu stehlen meint in allen Weltreligionen den kritischen Umgang mit Besitz und Macht. - Und das Verbot des Ehebruches impliziert die Wertschätzung des anderen Geschlechtes und der Liebe zwischen den Partnern (Küng 2000). Die interkulturelle Hermeneutik findet in allen großen Weltreligionen eine Tradition des wahrhaftigen und seriösen Sprachausdrucks und sammelt Belege für Übereinstimmungen im Sprachverhalten bei Gebet, Gottesdienst-Ritualen, Totenverehrung und so weiter. Selbst die für besonders fremd erachteten Religionen des Christentums und des Buddhismus sind in wesentlichen Punkten der Glaubenslehre (Dharma), der Jenseitsauffassung (Karma), und der Kirche und Heiligen (Sangha) teilgleich und vergleichbar (von Brück et al. 2000).

Die neue Spiritualität

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Die neue Spiritualität des einundzwanzigsten Jahrhunderts geht von einem erweiterten Kommunikationsmodell aus. Auch das Persönlichkeitsmodell ist gegenüber dualistischen und monistischen Vorstellungen vergangener Jahrhunderte erweitert. Im Mittelpunkt der Sprachdidaktik steht die Bezugnahme auf Jenseits und Paraexistenzen. Reinkarnation und allgemeine Entwicklungsheorie bilden den Rahmen für eine Sprachdidaktik, die zur akademischen Fachdidaktik der Philologen in erstaunlichem Niveau-Kontrast steht. Kommunikationsmodell: Die Kommunikationsmodelle der philologischen Linguistik sind unter dem Einfluss von Psychologie, Soziologie, Pragmatismus und Kognitivistik wiederholt erweitert beziehungsweise ergänzt worden. Die spirituell Sprachdidaktik setzt voraus, dass mit jedem Sprechakt zwischen einem Sender und Empfänger weitere Wesen beteiligt sind, die als Schutzengel, geistige Führer oder Seelenverwandte bezeichnet werden.

Persönlichkeitsmodell:

Spirituelle Kommunikation setzt in allen Kulturkreisen beziehungsweise in den bekannten Weltreligionen einen Begriff von Sprache voraus, der die Schichtung der Persönlichkeit berücksichtigt. Sprache ist leiblich, denn der Körper wird nach bestimmten Regeln bewegt (Astralkörper). Zugleich ist der Wahrnehmungskörper beteiligt. Man hört das Reden und liest den körperlichen Ausdruck beziehungsweise das Schriftzeichen. Hinzu kommt das Denken. Der Geist erfasst das Gesagte oder Gelesene. Und schließlich ist die Seele beteiligt. Hierin liegt der entscheidende Gewinn der spirituellen Sprachdidaktik. Die Seele lernt mit jedem Satz und jeder Äußerung. Es ist ihre Aufgabe, sich während des ganzen Lebens zu qualifizieren. Das Lernen der Sprache ist essenziell.

Reinkarnation

Jedes höhere Lebewesen wird in einem langen Kreislauf von Wieder-Verkörperungen (Reinkarnation) betrachtet. Ziel dieser Verkörperungen ist es, die Liebe so vollkommen zu erlernen, dass eine erneute Inkarnation nicht mehr erforderlich ist (entsprechend dem buddhistischen Nirwana). Etwa im dritten bis vierten Monat der Schwangerschaft interessiert sich eine als passend befundene Seele für den neu entstehenden Körper und hält sich probeweise in ihm auf, bis sie eventuell beschließt, langfristig den betreffenden Körper zu beseelen, um sich durch die Erfahrungen des Lebens auf dem langen Weg zum Licht ein wenig weiter zu bringen. Alles Leid, das ihr bevorsteht, ist bereits bekannt (Determination). Fraglich bleibt nur, was die Seele daraus lernt (innerer Begriff von Freiheit). Die Sprache wird im Sinne der buddhistischen Lehre vom achtfachen Pfad als Vehikel verstanden. Man lernt, das Leid zu verarbeiten, und indem man darüber spricht - mit sich selbst und anderen - erreicht man eventuell eine Vervollkommnung. Geht man negativ - das heißt lügend, egozentrisch, verleumdend und abweisend - mit seinen Erfahrungen um, so wird man ohne Bosheit und Strafe auf dem Weg zum Licht zurückgeworfen (»Hölle«).

Im Mittelpunkt der Sprachdidaktik der neuen Spiritualität stehen die Sprachkrankheiten. Es werden 6 große Gruppen unterschieden:

- Kongenitale Sprachkrankheiten (angeboren und früh symptomatisch)

- Sprachkrankheiten des Kindesalters

- Sprachkrankheiten der 20-bis Vierzigjährigen

- Präsenile Sprachkrankheiten

- Sprachkrankheiten des Alters

- Sterben und Todesbegegnung.

Kongenitale Sprachkrankheiten

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Unter den kongenitalen Sprachkrankheiten sind vor allem epileptische Syndrome, Down-Syndrom (Trisomie 21) und autistische Syndrome thematisiert worden. Hinzu kommt die große Gruppe der Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Epilepsien sind Krankheiten, deren Leitsymptomatik in Krampfanfällen des Gehirns besteht. Bei den angeborenen und familiär vererbten epileptischen Syndromen (zum Beispiel West-Syndrom) manifestiert sich das Krampfleiden im Verlauf der Kindheit und Jugend, bis Folgeschäden der Krämpfe in einen frühen Tod führen. Die spirituelle Betrachtung dieser Krankheiten setzt bei der „Aura“ an. In einer Zeit vor dem eigentlichen Anfall erlebt der Patient eine besondere Ruhe des Gehirns, die ihn zur Wahrnehmung sogenannter übernatürlicher Phänomene befähigt. Die jungen Menschen werden in der spiritualistischen Sprachdidkatik als besondere Begabungen betrachtet, die inkarniert wurden, um der Menschheit den Weg zur höheren Erkenntnis der Natur zu weisen (z.B. Dostojewski »Der Idiot«). Therapeutisch wird auf eine angemessene Erfahrung der außer-normalen Zustände gezielt. Morbus Down (Trisomie 21) wird in der spirituellen Sprachdidaktik – obwohl seit mehr als 150 Jahren bekannt - als eine Krankheit der neuen Generation angesehen. Aufgrund eines dreifachen Chromosoms Nummer 21 kommt es in der Sprach- und Intelligenzentwicklung der betreffenden Kinder zu einem unvollständigen Erwerb der höheren lexischen, syntaktischen und anderen Sprachfunktionen. Selbst als Erwachsene äußern die Patienten sich noch lautmalend und scheinbar unreflektiert wie ein-bis dreijährige Kinder. Oftmals lebenslang pflegebedürftig, erfüllen sie die Kriterien einer »alten Seele«: sie sind liebevoll und vertrauend und legen keinen Wert auf Autonomie, Macht und Reichtum. Die spirituelle Sprachdidaktik sieht in der Versorgung solcher Patienten eine Chance zur Entdeckung des Lebens-Sinnes: die Seele in Liebe zu qualifizieren, ist eine Lebensaufgabe für alle, die diesen Patienten helfen. Die autistischen Syndrome sind zum Teil genetisch bedingt und familiär vererbt (z.B. Morbus Angelmann, UBE3A und diverse Autismus-Gene: AUT1-9). Im Gegensatz zu den schwersten (oder »echten«) Autismus-Krankheiten vom Typ Kanner oder Angelmann wird bei Morbus Asperger (auch »unechter« Autismus) häufig eine spirituelle Begabung beobachtet. Die Kinder weisen eine erhebliche Sprachentwicklungsverzögerung auf und fallen besonders durch sogenannte Bewegungs-Stereotypien auf (ununterbindliche Zuckungen). Sie sind oft Eidetiker (Merkfähigkeit für komplexe Bilder, Tabellen, Texte) und scheinen manchmal für theologische Aspekte besonders früh entwickelt. Die spirituelle Sprachdidaktik sieht in der Förderung dieser »Kinder Gottes« eine besondere Aufgabe des Erziehungswesens. Wir müssen von den Kindern lernen, ohne eine gewisse Anspruchshaltung die etablierten Erfordernisse der aktuellen Pädagogik zu relativieren. Die Lippen-Kiefer-Gaumenspalten sind teils genomisch bedingte, teils epigenetisch verursachte Störungen des Wachstums in der 7. bis 8. Schwangerschaftswoche. Es kommt zu ungenügenden Verschlüssen des sekundären Gaumens, des Oberkiefers und der Lippen. Die Kinder werden von Geburt an chirurgisch versorgt. Die Behandlung erstreckt sich meist über mehrere Jahre, so dass sich diverse Spracherwerbsstörungen infolge der chirurgischen Eingriffe ergeben. Unbehandelt führen Lippen-Kiefer-Gaumenspalten meist zu erheblichen Behinderungen des Sprach- und Persönlichkeits-Erwerbs. Die spirituelle Sprachdidaktik richtet sich vor allem an die Eltern, um anstelle zwanghafter Sprechkorrekturen eine liebevolle Atmosphäre des Verstehens und Förderns zu erzeugen. Die Erfolge dieser Intervention sind im Bereich von 80 bis 90 % belegt (Herrmann 1993). Bei den schweren genetischen Syndromen sind oftmals neurologische und andere anatomische Defizite äußerst schwerwiegend. Die Mutter-Kind-Betreuung ist hier nur palliativ (helfend, lindernd).

Sprachkrankheiten des Kindesalters

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Unter den Sprachkrankheiten des Kindesalters werden vor allem Pseudocroup, Legasthenien und mutistische Erkrankungen als spirituell begründet angesehen. Hinzu kommt die große Gruppe der Schwerhörigkeits-Syndrome und eine erhebliche Anzahl idiopathischer (unbekannter) Behinderungen des Sprach- und Intelligenz-Erwerbs. Pseudocroup ist eine Erkrankung des Kindesalters, bei der Schreien, Husten und Atemstörungen leitsymptomatisch sind. Infolge heftigen Schreiens kommt es zu Mikroläsionen im Bereich des Kehlkopfes und der oberen Atemwege (möglicherweise durch wiederholte Virus-Infektionen und Autorimmunreaktionen kompliziert). Aufgrund der Atemstörungen nach Schreien und Husten können die Kinder in Lebens-bedrohliche Krisen geraten. Die spirituelle Sprachdidaktik sieht im Schreien der Kinder den Protest der »reifen« (also bereits viele hundert Male inkarnierten) Seele gegen die Unterprivilegierung der Kindheit. Die liebevolle Führung dieser »alten« Kinder wird als spezielle Aufgabe für Eltern, Psychologen und Ärzte beschrieben. Die Reinkarnation dieser Seelen erfordert eine spezielle Betreuung des Schreiens, Hustens und Atmens. Die legasthenischen Kinder sind meist von normaler Intelligenz und weisen eine spezielle Störung im Memorieren von Schriftbildern (oft auch in Verbindung mit Störungen des Zuhörens) auf. In der spiritualistischen Sprachdidaktik gelten legasthenische Kinder als »Indigos«. Das heißt: der spirituell Begabte sieht eine blau-rote Aura (Farbmantel) bei Betrachtung der Person und spürt, dass die Seele dieses Kindes begabt ist, auf die komplexen Reize seiner Umwelt mit einer intelligenteren Wahrnehmung zu reagieren, als vom Rechtschreib-Schulmeister erwartet. Eine Betreuung der Kinder durch diagnostische Gutachten und Spezial-Pädagogik würde der Menschheit helfen, in der Situation der Reizüberflutung Kinder zu haben, die auf besondere Weise den Erfordernissen des Alltags gerecht werden. Mutismus ist eine Sprachkrankheit des Schweigens (lateinisch »mutuus« = stumm). Die Kinder verweigern den gesprochenen Ausdruck der Sprache (mit meist gutem Verständnis und vollständigem Erwerb der Artikulation). In der Theoriebildung der spiritualistischen Sprachdidaktik sind mutistische Kinder oft ängstliche Seelen. Sie scheinen krank und hilfsbedürftig. Aber sie lehren die Menschheit das Schweigen. Die Sprachdidaktik der Spiritualität ist unter anderem eine Didaktik des Schweigens - bis zum heiß ersehnten Stadium der plötzlich sich öffnenden oralen Kommunikation. Die Schwerhörigkeiten werden pathologisch in 2 Gruppen unterteilt: - Schallleitungsstörungen - Schallempfindungsstörungen. Die Schallleitungsstörungen treten in der frühen Kindheit oft aufgrund kaum symptomatischer Mittelohrentzündungen auf (Otitis media). Die Kinder haben kein Fieber und keine Ohrschmerzen. Aber aufgrund des Infektes ist die Schallleitung behindert (schlechte Schwingung der Knochen im Mittelohr). Die betreffenden Kinder fallen durch ungenügende Aktivität der Sprache auf und werden baldmöglichst antibiotisch bzw. chirurgisch versorgt (Paracenthese des Trommelfells). Die spirituelle Sprachdidaktik zielt auf eine Erweiterung der Erlebnisse für die Seele. Darum werden die Eltern zu häufiger Diagnostik des Hörens angeleitet. Sie schleichen sich ans Bett des soeben erwachten Babys und flüstern seinen Namen, um die Zuwendung der Augen zu beobachten. Bei Verdacht auf Schwerhörigkeit wird die sofortige medizinische Versorgung eingeleitet. Bei kongenitaler Schallempfindungsschwerhörigkeit besteht meist eine Innenohrschwerhörigkeit, die schon mehrere Wochen vor der Geburt das Erleben der Seele behindert hat. Erschwerend kommt in diesen Fällen hinzu, dass der Fet die Schwerhörigkeit nicht durch visuelles Erleben kompensieren kann. Die Kinder müssen daher durch haptische Erfahrungen stimuliert werden (Streicheln, Wärmen, Kraulen). Sobald der Visus entwickelt ist, wird besonderer Wert auf Seh-Erlebnisse gelegt, bis evtl. durch Cochlea-Implantate die auditorische Stimulation beginnt. Oftmals tritt an die Stelle pedantischer Versorgung des Gehörs eine besondere Betreuung durch Zeichen-Signale. Denn als Hauptziel wird auch bei diesen Babys die Erweiterung des Erlebens für die Seele verfolgt.

Sprachkrankheiten des Jugendalters

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Im Jugendalter werden besonders Stottertkrankheiten und Legasthenien (falls erst im Jugendalter erkannt) spirituell thematisiert. Stottern bezeichnet eine Gruppe von Sprachkrankheiten des Sprechflusses. Die Kinder fallen oft schon im Alter von zwei bis fünf Jahren mit Atemattacken, Wiederholungen von Silben und einzelnen »Lauten« auf und scheinen, nichts davon zu bemerken (primäres Stammeln). Im Verlauf der frühen Schulzeit kann sich das Leiden durch sogenannte sekundäre Phänomene manifestieren (zum Beispiel Druckerhöhung, Mitbewegung, Bewusstheit des Stotterns etc.). Die spirituelle Sprachdidaktik versteht Stottern als Zeichen mehr oder weniger erfolgreicher Inkarnation. Die Seele ist nicht von vornherein fest an den betreffenden Körper gebunden. Wenn im Verlauf der vorschulischen und schulischen Sozialisation unüberwindbare Störungen (besonders Scheidung der Eltern, Misshandlungen, Missbrauch) auftreten, kommt es zu lebenslang symptomatischen Störungen des sprachlichen Ausdrucks, die nur noch modifiziert - aber kaum je geheilt werden. Das gestörte Sprechen wird zur Lebensaufgabe der Seele. Therapeutisch wird nicht an den Symptomen herumkorrigiert, sondern man hilft der Seele, ihren Weg durch dieses Stotterer-Leben zu finden.

Sprachkrankheiten der 20-bis 40-Jährigen

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Im Alter zwischen 20 und 40 sind diverse Suchtkrankheiten, Neurosen und Psychosen spiritualistischer Betrachtung unterzogen worden. Die Suchtkrankheiten der Erwachsenen (und auch der sogenannten Suchtpersönlichkeiten im Jugend- und Erwachsenen-Alter) sind (meist) alkoholisch beziehungsweise auf verschiedene Noxen (Cannabis, LSD, Heroin etc.) verteilt. Sie entwickeln sich in Verbindung mit einem bagatellisierenden Sprachausdruck, der das Leiden als verzeihlich und »normal« darstellt. Die spiritualistische Sprachdidaktik sieht bei den Suchtkrankheiten Patienten mit Problemen aus einem früheren Leben. Die reinkarnierte Seele hat ihre Suchtprobleme nicht bewältigt und muss diese erneut erleben. Die Rückführungstherapie ist gegenüber Konfrontation und Verhaltenstherapie hervorzuheben. Unter den Neurosen ragen die psychosomatischen Allergien heraus. Besonders asthmatische Erkrankungen sind Sprach-symptomatisch. Neurosen sind allgemein gekennzeichnet durch eine kindliche (und vergessene) Verursachung mit unerklärlich erscheinender Symptomatik im Jugend- und Erwachsenenalter. Beispiele sind die Anorexia nervosa (Magersucht) nach Kindsmissbrauch oder zahllose Phobien (besonders Höhenängste, Tierängste, Redeängste). Die spiritualistische Sprachdidaktik betrachtet die Seele des Patienten in Bezug auf Traumen der Kindheit und versucht eine Lösung der Symptomatik durch Wiedererleben der alten Konflikte. (Eine enge Bezugnahme auf psychosomatische Theoreme ist unverkennbar.) Die Psychosen der spiritualistischen Sprachdidaktik sind vor allem Schizophrenien und manisch depressive Psychosen. Die schizophrene Wahrnehmung des Jenseits (Halluzination) wird als krankhafte Wahrnehmung auf der Grundlage einer gesunden Disposition aufgefasst. Grundsätzlich ist das Gehirn dafür ausgestattet, «übersinnliche« Phänomene zu beobachten und zu bedenken. Aber die schizophren kranke Seele bemerkt nicht die Differenz der wahrgenommenen Einzelheiten gegenüber dem sogenannten Alltag. Halluzination ist außer Kontrolle geratene Jenseits-Wahrnehmung. Der Patient - so begabt er auch sein mag - benötigt eine Betreuung seiner übernatürlichen Wahrnehmung. Die spiritualistischen Schizophrenie-Therapien nutzen die Erkenntnis vom Jenseits Die Erlebnisse des Patienten werden aqls gültig akzeptiert. Es wird jedoch versucht, ein Bewusstsein von der Differenz zwischen Diesseits und Jenseits aufzubauen.. Die manisch-depressiven Psychosen zeigen in den depressiven Phasen eine Verzweiflung der Seele über den gegenwärtigen Zustand ihrer Inkarnation. Wenn die depressive Verstimmung sozusagen umschlägt, ist die Seele kompensatorisch und gleichermaßen unrealistisch über die Umstände ihrer Inkarnation fröhlich. Die akademische Psychiatrie befindet sich mangels Beachtung der seelischen Vorgänge nach wie vor in einer Phase der spiritualistischen Häresie. Daher wird lediglich an den Symptomen herumlaboriert, anstatt der Seele zu einer günstigen Wahrnehmung ihrer Inkarnations-Situation zu verhelfen. Die spiritualistische Sprachdidaktik konzentriert sich auf die Befreiung der Seele von ungünstiger Selbstwahrnehmung.

Präsenile Sprachkrankheiten

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Für den Zeitraum zwischen 40 und 60 sind vor allem präsenile Demenzen spiritualistisch thematisiert worden. Die präsenilen Demenzen zeigen eine meist chronisch progressive Unfähigkeit der Seele, erlebte Wahrnehmungen längerfristig zu behalten. Die Seele hat aufgehört, ihre Lebensaufgabe zu erfüllen; nämlich die emotionale Bewältigung der mit dem Leben verbundenen Ereignisse. Die spiritualistische Sprachdidaktik konzentriert sich darauf, die Seele wieder zur Verarbeitung der Wahrnehmungen zu motivieren. Bösartige (maligne) Tumorerkrankungen wie zum Beispiel das Kehlkopf-Karzinom oder eine Hirnmetastase bei Mamma-Karzinom sind aus der Sicht der neuen Spiritualität nicht Unglücks-Ereignisse des Zufalls, sondern sie beruhen auf einem dezidierten Plan der Seele, mit der betreffenden Krankheit das Ende der Inkarnation zu erleben. Man kann den Tumor therapieren, soweit möglich. Selbst Heilung würde die Seele nicht davon abbringen, sich mit dieser Krankheit und mit der betreffenden Art zu sterben intensiv auseinanderzusetzen. Die spiritualistische Sprachdidaktik zielt in all diesen Fällen darauf ab, den Patienten zur Annahme des Krankheitsverlaufes zu motivieren und gegebenenfalls im Rahmen der Sterbebegleitung zum Akzeptieren des Todes zu finden. Auch die Einbeziehung der Angehörigen - unter Umständen weit über den Tod des Patienten hinaus - ist für das akzeptierende Reden über oder mit dem Tod, über den Kranken, über die Krankheit usw. wichtig und essenzieller Teil der betreffenden Inkarnation.

Senile Sprachkrankheiten

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Im sogenannten Greisenalter sind vor allem Aphasien und senile Demenzen spiritualistisch thematisiert worden. Aphasie bezeichnet eine Gruppe von Sprachkrankheiten, bei denen infolge Zelluntergangs in den Sprachzentren des Gehirns ein plötzlicher Sprachverlust auftritt. Besonders betroffen kann die Sprechmotorik sein (motorische Aphasie). Andererseits kann das Verstehen der Sprache befallen sein (sensorische Aphasie). In beiden Fällen kann eine Störung des Sprach-Gedächtnisses auftreten (motorisch-amnestische, beziehungsweise sensorisch-amnestische Aphasie). Hinzu kommt, dass zunächst oft alle Sprachfunktionen ausfallen (totale Aphasie) und eventuell auch nach Wochen und Monaten noch ein zentraler Schaden für umfassenden Sprachverlust verantwortlich ist. In der Sicht der spiritualistischen Sprachdidaktik gehören selbstverständlich auch diese Erkrankungen nicht zu den zufälligen Unglücks-Ereignissen des Lebens. Die Seele hat sich die Inkarnation in diesen Körper ausgesucht, um den Sprachverlust in der betreffenden Weise zu erleben. Sprechen, Schreiben, Lesen und Hörverstehen werden, soweit als möglich, wieder erlernt, um eine Auseinandersetzung der Seele mit dieser Art von Leiden zu erreichen. Die senilen Demenzen unterscheiden sich von den präsenilen in wesentlichen Punkten. Erstens ereignen sie sich erst im Greisenalter. Die Seele, deren Aufgabe grundsätzlich darin besteht, »alt« zu werden, wird also erst spät im Leben zu einer Auseinandersetzung mit dieser Krankheit gezwungen. Zweitens ist bei den senilen Demenzen - anders als bei den präsenilen - die Unfähigkeit, sich mit den Wahrnehmungen des Lebens auseinanderzusetzen, sozusagen zeitgemäß. Das Leben geht zu Ende, und die Seele gibt es auf, vom Leben weiterhin zu lernen. Sterbebegleitung ist in diesen Fällen das Hauptziel der spirituellen Sprachdidaktik. Sterben und Tod [Bearbeiten] Für die letzte Lebensphase stehen Nahe-Tod-Erfahrungen, Sterbebegleitung und Jenseits-Kommunikation im Vordergrund spiritualistischer Theoriebildung. Die Nahe-Tod-Erfahrung ereignet sich in der Situation des Herztodes (manche Autoren erwähnen sogar den Hirntod). Die Seele erfährt das Sterben, indem sie die Wahrnehmung hat, durch eine Art von dunklem Tunnel zu gelangen. Sie erlebt ein unsagbar helles Licht, das nicht blendet, schaut von oben auf den eigenen Leichnam (Panoramablick) und begegnet lieben Verstorbenen wieder. Nach widerstrebender Rückkehr wird die Nahe-Tod-Erfahrung als einschneidendes Erlebnis betrachtet, so dass der betreffende Mensch sich auf das Sterben einstellt und sich die Begegnung mit dem Jenseits ersehnt. Richard Moody hat hunderte von Berichten der Nahe-Tod-Erfahrung gesammelt und hohe Übereinstimmung in den oben genannten Punkten gefunden. Die Begleitung des Sterbenden ist in der spiritualistischen Sprachdidaktik ein zentraler Bestandteil. Der Sterbende soll lernen, seinen Tod zu akzeptieren, in Liebe Abschied zu nehmen und sich in Demut auf die Erfahrung des Jenseits einzustellen. Dem Angehörigen wird die Teilnahme an dem Vorgang des Sterbens ermöglicht. Er bereitet sich auf seine eigene Reise vor. Durch die Verstorbenen-Kommunikation kann er Informationen über den Verbleib seines geliebten Toten erhalten. Er kann lernen, selbst mit der geliebten Seele zu reden, erfährt Geistwesen, Schutzengel und andere Verstorbene und bringt sich dadurch selbst voran auf dem langen Weg durch den Zyklus der Reinkarnation.

Die Methodik der spirituellen Sprachdidaktik:

- beginnt in der Regel mit einer körperlichen Übung.

- Ziel der Körperübung ist die Beruhigung und Harmonisierung.

- Auf der Harmonisierung aufbauend, wird eine höhere Wahrnehmung erreicht.

- Im Zustand der höheren Wahrnehmung wird eine Minderung des Denkens ermöglicht,

- die zugleich die emotionalen Kräfte der liebenden Zuwendung begünstigt.

- So erlebt die Seele einen Zustand der Verbundenheit mit dem Göttlichen.

- In dieser höheren Bewusstheit werden die gewünschten Effekte erzielt.

- Zum Schluss wird ein Zustand des Sich Verschließens angestrebt.

1) Körperliche Übung

Das Autogene Training beginnt mit der Einbildung, der rechte Arm werde schwer und warm. Bei der Transzendentalen Meditation wird zuerst ein günstiger Sitz eingenommen (z.B. Lotussitz) und dann die Verwurzelung „geübt“ (Vorstellung, die Beine würden Wurzeln schlagen). In beiden Verfahren wird auf tiefes Atmen („in den Bauch“) geachtet. Allgemein wird durch Schließen der Augen und ruhigen, tiefen Atem mit einer Sedierung des Körpers und einer Übung zur Introversion (Innenwendung) begonnen. Auch das Musizieren und Musikhören mit geschlossenen Augen zählt zu diesen initialisierenden Übungen spiritueller Sitzungen.

2) Harmonisierung

Die verschiedenen Energiezentren (Chakren) des Menschen sollen ins rechte Verhältnis zueinander gebracht werden. Besonders bei der Chakra-Harmonisierung steht diese Zielsetzung im Mittelpunkt. Aber auch in anderen Verfahren wird die Imagination der 7 Chakren geübt. - Das Wurzel-Chakra sei rot und reiche tief bis ins Erdreich unterhalb des Übenden. - Das Sakral-Chakra sei orange und umfasse den Unterbauch mitsamt der Sexualorgane. - Das Solar-Chakra (Sonnengeflecht) erscheine in strahlendem Gelb und wärme die inneren Organe des Bauches. - Das Herz-Chakra leuchte grün und erhalte die reine, alteroistische Liebe (griech. „Agapä“). - Das Hals-Chakra stellt man sich tiefblau vor, und man imaginiert ein Fließen über den rechten Arm, als ob man von sich etwas hergäbe. Über den linken Arm stellt man sich zurückfließendes Blau vor, als ob man ebenso reichlich nähme. - Das Stirn-Chakra sei Indigo-violett. Es betrifft die Funktionen des klaren Verstandes. - Das Kronen-Chakra verbindet leuchtend weiß die Seele mit dem göttlichen Licht des Weltalls. Wie auch in der körperlichen Übung spricht der Meditierende in einer Art von schweigendem Selbstgespräch autosuggestiv. Bei den Verfahren der Geistheilung (Chakren-Harmonisierung, Telepathie, Reiki) wird dieses stille Gespräch mit dem Anderen geführt. So wird über beliebige Entfernung hinweg die Sprache des Heilers in der Persönlichkeit des Anderen wirksam. Dabei kommt ein erweitertes Kommunikationsmodell zur Anwendung, das neben Sender und Empfänger auch Geistführer, Schutzengel und die göttliche Kraft in uns und um uns umfasst.

3) Höhere Wahrnehmung

Ist der Übende bzw. der Therapierende zu innerer Harmonisierung im Sinne der Chakren-Theorie gelangt, so wird der Weg frei für höhere Wahrnehmungen. Vor dem sog. dritten Auge können die Geistwesen Verstorbener oder Ereignisse der Zukunft bzw. irgendwo in der Welt vorkommende Situationen gesehen werden. Das“dritte Ohr“ hört die Ansprache eines Verstorbenen oder eines Tieres. (Um sich die Leistungen des dritten Auges zu erleichtern, verwenden viele Meister der Tier- und Verstorbenen-Kommunikation Fotos, die sie sich vor der Meditation einprägen, um in der Situation des „dritten Auges“ bei der Identifikation sicher zu sein.) Auch die Übungen zum Tagträumen und zum luziden Träumen bedienen sich der Anleitung zur höherenWahrnehmung. Im Rahmen der sog. Rückführungen spürt der Protagonist seine persönliche Anwesenheit und Beteiligung in Situationen der Geschichte.

4) Minderung des Denkens und liebende Zuwendung

Gleichzeitig und vor allem auch in Konsequenz der Harmonisierung und der höheren Wahrnehmung erreicht der Übende eine gewisse Minderung seines kritischen Verstandes. Um sich dem Erleben jenseitiger Wesen oder ferner Ereignisse hinzugeben, muss man die „Härte“ des kritischen Denkens aufgeben und eine Art von innerer „Weichheit“ erlangen. Dieser Zustand wird in der Theorie des New Age auch als Androgynie bezeichnet. Der Übende spürt eine höhere Liebe, wie sie auch im Gebet und in der christlichen Andacht erfahren wird. Man liebt, ohne triebhaft zu sein; und man erfährt sich selbst als nahezu geschlechtsloses

5) Wesen. Verbundenheit mit dem Göttlichen

Die großen Religionen haben übereinstimmend – und zugleich deutlich unterscheidbar – Verfahren des Gebets und der Lobpreisung entwickelt, durch die eine enge Verbundenheit mit dem Göttlichen erzielt wird. Durch Reden mit Gott oder durch Singen als Lobpreis wird eine innere Erleuchtung erreicht, die man als himmlische Glückseligkeit empfindet, und in der man mühelos für viele Stunden des Tages verharren kann. Sie wird auch als „leeres Bewusstsein“ bezeichnet und mit dem Zustand verglichen, den das klassische Griechentum als Elysium beschrieben hat. Neben den zahllosen christlichen Himmelsbeschreibungen (z.B. Emanuel Swedenborgs) sind vor allem Schillers Elysium-Dichtungen und entsprechende musikalische Bearbeitungen durch Beethoven und Schubert zu nennen. In neuerer Zeit sind besonders ostasiatische Erfahrungen des Erleuchtet-Seins dichterisch bearbeitet worden (z.B. Herrmann Hesses „Siddharta“ und die Werke der sog. Neuen Spiritualität).

6) Effekte

Im Rahmen der spirituellen Sprachdidaktik werden folgende Therapie-Effekte benannt:

- Katharsis

- Symptom-Modifikation

- Spontanheilung.

Unter Katharsis wird eine innere „Reinigung“ verstanden. Der Patient wirkt gelassener und bezeichnet auf Befragen seinen Zustand als gebessert. Die Symptom-Modifikationen reichen von geminderter Krisen-Häufigkeit (z.B. bei Stottern, Husten, Epilepsie) über Fortschritte im Spracherwerb (z.B. bei debilen Syndromen oder Aphasien) bis zu psychosomatischen Erleichterungen (z.B. bei allergischen, neurotischen und malignen Störungen der Sprache). Spontanheilungen werden seit der Antike als göttliche Wunder erlebt und seit etwa 50 Jahren in wissenschaftlichen Datenbanken dokumentiert (z.B. im Freiburger Institut für Parapsychologie).

7) Verschließen

Am Ende einer spirituellen Übung werden diverse Verfahren des Cool Down angewandt. Man stellt sich vor, in immer größeren Windungen den magischen Kreis der Meditation zu verlassen. Der Betende öffnet die Augen und bekreuzigt sich. Man bittet einen geistigen Helfer oder Schutzengel um Beistand in der Absicherung gegen „böse Geister“. Das Abschließen wird als notwendige Maßnahme am Ende einer Sitzung angesehen, weil der Meditierende bzw. in Trance Befindliche sonst den Erfordernissen der alltäglichen Umwelt nicht gewachsen wäre.

Zusammenfassung

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Abschließend ist festzustellen, dass Sprachdidaktik vom Beginn der schriftlichen Überlieferung bis in die Gegenwart spirituell ist. Im rechten Gebrauch der Sprache findet der Mensch seinen Weg zum Göttlichen. Er trägt die genetische Disposition zum Spracherwerb in sich, und es bedarf der liebenden Hilfe, um die Sprache zu entwickeln. Die Krankheiten der Sprache sind Ausdruck einer spirituellen Behinderung. Diagnose und Therapie dienen dem Ziel, die Seele für ihre Inkarnationsaufgaben erneut oder verbessert zu befähigen. Die Funktion des Sprachdidaktikers ist immer und ausnahmslos spirituell; ob einer stottert oder lügt, ob einer zu leicht vergisst oder nicht genügend hört: er bedarf der rechten Leitung für die Seele.

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