Unter-Mossau
Unter-Mossau Gemeinde Mossautal
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Koordinaten: | 49° 39′ N, 8° 56′ O |
Höhe: | 303 m ü. NHN |
Fläche: | 10 km²[1] |
Einwohner: | 678 (Mai 2011)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 64756 |
Vorwahl: | 06062 |
Unter-Mossau ist ein Ortsteil der Gemeinde Mossautal im südhessischen Odenwaldkreis.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Waldhufendorf liegt im Odenwald im hessischen Buntsandsteingebiet im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald am Mossaubach. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3260.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste erhaltene Erwähnung des Dorfes als Nyddern Mossauwe stammt von 1426.[1] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Mossauwe (1426), Unter Mosaue (16. Jahrhundert).
Zum 31. Dezember 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die Gemeinden Hiltersklingen, Ober-Mossau und Unter-Mossau zur neuen Großgemeinde Mossautal.[3] Für Unter-Mossau, wie für alle im Zuge der Gebietsreform nach Mossautal eingegliederten Gemeinden, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]
Gerichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Auflösung des Amtes Fürstenau 1822 nahm die erstinstanzliche Rechtsprechung für Unter-Mossau das Landgericht Beerfelden wahr, ab 1853 das Landgericht Michelstadt und ab 1879 das Amtsgericht Michelstadt.
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Unter-Mossau angehört(e):[1][5]
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Erbach-Fürstenau, Amt Fürstenau
- ab 1806: Großherzogtum Hessen (Souveränitätslande),[Anm. 2] Fürstentum Starkenburg, Amt Fürstenau (zur Standesherrschaft Erbach-Fürstenau gehörig)
- ab 1815: Großherzogtum Hessen (Souveränitätslande)[Anm. 3], Provinz Starkenburg, Amt Fürstenau (zur Standesherrschaft Erbach-Fürstenau gehörig)
- ab 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach[Anm. 4]
- ab 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
- ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1918: Deutsches Reich (Weimarer Republik), Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Landkreis Erbach[6][Anm. 5]
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 6] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach, Gemeinde Mossautal[Anm. 7]
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis, Gemeinde Mossautal
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 16. Jahrhundert: | 21 wehrfähige Männer[1] |
• 1650: | ausgestorben[1] |
Unter-Mossau: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2011 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1829 | 415 | |||
1834 | 448 | |||
1840 | 503 | |||
1846 | 535 | |||
1852 | 543 | |||
1858 | 521 | |||
1864 | 556 | |||
1871 | 590 | |||
1875 | 566 | |||
1885 | 564 | |||
1895 | 588 | |||
1905 | 531 | |||
1910 | 499 | |||
1925 | 514 | |||
1939 | 457 | |||
1946 | 674 | |||
1950 | 582 | |||
1956 | 514 | |||
1961 | 482 | |||
1967 | 519 | |||
1970 | 530 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2002 | 700 | |||
2011 | 678 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][7]; Zensus 2011[2] |
Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Unter-Mossau 678 Einwohner. Darunter waren 30 (4,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 102 Einwohner unter 18 Jahren, 288 zwischen 18 und 49, 165 zwischen 50 und 64 und 120 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 270 Haushalten. Davon waren 53 Singlehaushalte, 81 Paare ohne Kinder und 108 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 54 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 180 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1961: | 423 evangelische (= 87,76 %), 46 katholische (= 9,54 %) Einwohner[1] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ort befindet sich das 1987 erbaute Rathaus der Gemeinde Mossautal.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Gottfried Bischoff (1871–1960), Stammapostel der Neuapostolischen Kirche
- Jakob Kredel (1808–1864), Landtagsabgeordneter
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Unter-Mossau nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Unter-Mossau. In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webauftritt der Gemeinde Mossautal.
- Unter-Mossau, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgründung.
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Landgericht Beerfelden) und Verwaltung.
- ↑ Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelöst.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
- ↑ Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Gemeinde Mossautal.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Unter-Mossau, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b c d Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 38 und 92, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021 .
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 359 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung § 6. (PDF; 128 kB) Gemeinde Mossautal, abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
- ↑ Flächennutzungsplan Mossautal. (PDF; 1,9 MB) S. 26, abgerufen im Oktober 2020.