Jamnaja-Kultur

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Prähistorische Kulturen Russlands[1]
Mittelsteinzeit
Kunda-Kultur 7400–6000 v. Chr.
Jungsteinzeit
Bug-Dnister-Kultur 6500–5000 v. Chr.
Dnjepr-Donez-Kultur 5500–4000 v. Chr.
Sredny-Stog-Kultur 4500–3500 v. Chr.
Jekaterininka-Kultur 4300–3700 v. Chr.
Kammkeramische Kultur 4200–2000 v. Chr.
Fatjanowo-Kultur um 2500 v. Chr.
Kupfersteinzeit
Nordkaspische Kultur
Kurgankultur 5000–3000 v. Chr.
Samara-Kultur um 5000 v. Chr.
Chwalynsk-Kultur 5000–4500 v. Chr.
Botai-Kultur 3700–3100 v. Chr.
Jamnaja-Kultur 3600–2300 v. Chr.
Afanassjewo-Kultur 3500–2500 v. Chr.
Ussatowe-Kultur 3300–3200 v. Chr.
Glaskowo-Kultur 3200–2400 v. Chr.
Bronzezeit
Poltavka-Kultur 2700–2100 v. Chr.
Potapovka-Kultur 2500–2000 v. Chr.
Katakombengrab-Kultur 2500–2000 v. Chr.
Abaschewo-Kultur 2500–1800 v. Chr.
Sintaschta-Kultur 2100–1800 v. Chr.
Okunew-Kultur um 2000 v. Chr.
Samus-Kultur um 2000 v. Chr.
Andronowo-Kultur 2000–1200 v. Chr.
Susgun-Kultur um 1700 v. Chr.
Srubna-Kultur 1600–1200 v. Chr.
Kolchis-Kultur 1700–600 v. Chr.
Begasy-Dandybai-Kultur um 1300 v. Chr.
Karassuk-Kultur um 1200 v. Chr.
Ust-Mil-Kultur um 1200–500 v. Chr.
Koban-Kultur 1200–400 v. Chr.
Irmen-Kultur 1200–400 v. Chr.
Spätirmen-Kultur um 1000 v. Chr.
Plattengrabkultur um 1300–300 v. Chr.
Aldy-Bel-Kultur 900–700 v. Chr.
Eisenzeit
Baitowo-Kultur
Tagar-Kultur 900–300 v. Chr.
Nosilowo-Gruppe 900–600 v. Chr.
Ananino-Kultur 800–300 v. Chr.
Tasmola-Kultur 700–300 v. Chr.
Gorochowo-Kultur 600–200 v. Chr.
Sagly-Baschi-Kultur 500–300 v. Chr.
Jessik-Beschsatyr-Kultur 500–300 v. Chr.
Pasyryk-Stufe 500–300 v. Chr.
Sargat-Kultur 500 v. Chr.–400 n. Chr.
Kulaika-Kultur 400 v. Chr.–400 n. Chr.
Tes-Stufe 300 v. Chr.–100 n. Chr.
Schurmak-Kultur 200 v. Chr.–200 n. Chr.
Taschtyk-Kultur 100–600 n. Chr.
Tschernjachow-Kultur 200–500 n. Chr.

Die Jamnaja-Kultur ([ˈjamnaja], aus russisch Я́мная культу́ра, ukrainisch Ямна культура, englisch Yamnaya culture; traditionell deutsch Grubengrab- oder Ockergrab-Kultur, englisch Pit grave culture) ist eine osteuropäische archäologische Kultur der späten Kupferzeit und frühen Bronzezeit im Gebiet um die Flüsse Dnister, Bug und Ural in der pontischen Steppe. Hermann Parzinger datierte sie (2006) auf 3600 bis 2500 v. Chr.[2] Die Jamnaja-Kultur wird von Marija Gimbutas und anderen (in der Folge)[3] als ein wichtiger Teil des Komplexes „Kurgan-Kultur“ bezeichnet.

Etymologie der Bezeichnungen

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Die herkömmlichen Bezeichnungen deutsch Grubengrabkultur und englisch Pit grave culture sind beide Übertragungen der russischen Bezeichnung Ямная культура, die einen Sinn nur im unmittelbaren Kontext der Grabstrukturen der anderen Kurgan-Kultur, der Katakombengrab-Kultur, ergeben. Auf Grund der verbreiteten Arbeiten von Mallory (1997) und Anthony (2007) setzt sich Jamnaja-Kultur (oder gar das kauderwelsche Yamnaya K.) immer mehr durch, womit zugleich das Verbreitungsgebiet ersichtlich wird. Die slawische Bezeichnung geht mit ähnlichen griechischen Bezeichnungen auf die indogermanische Wurzel *i̯am ‚graben, aufgraben‘ zurück.[4]

Westlich der Wolga geht der Grubengrabkultur die Dnepr-Don-Kultur (etwa 5000–4000 v. Chr.) voraus, im mittleren Wolga-Gebiet der Repin-Hvalynsk-Komplex, nach Anthony (2007) direkter Vorläufer des, wie er formuliert, „Yamnaya horizon“. Parzinger nimmt ohne ins einzelne gehende Differenzierung eine Genese aus „verschiedenen regionalen Gruppen“ der Kupferzeit an.[2]

Ausbreitung und Identität

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Marija Gimbutas (1970)[8] identifizierte die Jamnaja-Kultur in ihrer Kurgan-Hypothese als Kandidaten für die Urheimat der indogermanischen Sprachen, zusammen mit der davorliegenden Sredny-Stog-Kultur am mittleren Dnepr und der Chwalynsk-Kultur an der mittleren Wolga. Dieser Auffassung folgt u. a. David W. Anthony unter anderem mit dem Argument der linguistisch belegten langdauernden Kontakte der indogermanischen mit den uralischen Sprachen.[9]

Eine genetische Analyse von Haak u. a. (2015) untermauert diese These.[10] Demnach beträgt der genetische Jamnaja-Anteil bei den Schnurkeramikern 75 %. Allentoft u. a. (2015) schließen, dass es in der osteuropäischen Bronzezeit massive Migrationen aus der Jamnaja-Kultur gab, davon eine in nordwestlicher Richtung, also nach Nordeuropa, und eine gen Osten nach Sibirien.[11] Bei der Nordwest-Migration wurde ein signifikanter genetischer Austausch der bereits ansässigen Bevölkerung festgestellt. Bei der Ost-Migration schließt man auf Vorfahren der Tocharer, die sich zuerst als Afanassjewo-Kultur im Altaigebiet etablierten, von dort ausbreiteten und wesentlich später ins Tarimbecken migrierten, sowie später anderer östlicher Indogermanen – der frühen Sprecher indoiranischer Sprachformen, die sich zuerst als Sintaschta-Kultur im südlichen Ural etablierten, sich von dort später als Andronowo-Kultur über westlichere Teile Mittelasiens ausbreiteten und schließlich in mehreren Gruppen ins Hochland von Iran und Nordindien einwanderten.

Genetische Untersuchungen von menschlichen Überresten aus mesolithischen bis frühbronzezeitlichen Perioden deuten darauf hin, dass Träger der Jamnaja-Kultur ein erhöhtes Risiko an Multipler Sklerose hatten und dieses nach Europa brachten. Dies könnte dieser Hirtenkultur erhöhten Schutz gegen Krankheitserreger bei Haustieren gegeben haben, aber auch ein erhöhtes Risiko dieser Autoimmunerkrankung.[12]

Der Jamnajakultur folgten im Westen die Katakombengrab-Kultur, im Osten die Poltavka-Kultur und die Srubna-Kultur.

Jamnaja-Kultur und die frühe Verbreitung der Pest

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Die ältesten Nachweise des Pesterregers Yersinia pestis stammen von bis zu 5000 Jahre alten Skeletten aus der pontischen Steppe.[13][14][15][16][17]

Die Pest betraf bereits spätneolithische Gesellschaften, ihr Erreger ließ sich in einem Zeitraum „von vor 4800 bis etwa vor 3800 Jahren in Skeletten aus ganz Europa nachweisen“.[18][19] Kristian Kristiansen (2018)[20][21] zeigte in seinen paläogenetischen Analysen, dass vor etwa 5.000 Jahren sich nicht nur die Kultur in Mitteleuropa wandelte, sondern auch die genetische Zusammensetzung der Bevölkerung. Das Genom der Schnurkeramiker wies zahlreiche Entsprechungen mit genetischen Merkmalen der Jamnaja auf. Eine Hypothese, wie sich Genmerkmale aus der Jamnaja-Kultur in der mitteleuropäischen Bevölkerung durchsetzen konnten, wären eingeschleppte Seuchen, hier speziell die Pest. Denn etwa um die Zeit der Jamnaja-Einwanderung,[22] so weitere genetische Studien, sank die Bevölkerungsdichte unter den jungsteinzeitlichen Bauern in Mitteleuropa deutlich ab, wodurch die Steppennomaden große Areale vorfanden, die nur eine geringe Siedlungsdichte aufwiesen.[23]

Dabei unterschied sich das Genom der frühen Peststämme von späteren Varianten.[24][25] Die Yersinia-pestis-Genome der frühen Epochen zeigten eine ausgestorbene Variante des Erregers, die auf das späte Neolithikum und die frühe Bronzezeit datiert werden konnte. Die Genome jener frühen Varianten sind in ihren genetischen Merkmalen mit den späteren Pesterregern nicht völlig identisch, so fehlt ihnen ein Gen, das für die Übertragung des Pesterregers durch Flöhe notwendig ist.[26] Ein direkter Kontakt von Mensch zu Mensch (Tröpfcheninfektion), wie zur Zeit der Jamnaja-Kultur, war nun nicht mehr nötig, vielmehr konnte er zeitlich und räumlich verzögert von Mensch zu Floh zu Mensch übertragen werden. Gleichwohl konnten auch die frühen Erregerformen die durch Tröpfcheninfektion übertragene, hoch infektiöse Lungenpest[27] auslösen.

Siedlungsweise und Wirtschaft

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Die Kultur war im Wesentlichen nomadisch, mit vereinzelter Landwirtschaft, die in der Nähe von Flüssen und einigen Wallburgen betrieben wurde. Die Siedlungen von Michailovka (II und III) weisen Grubenhäuser auf, in denen die Menschen vor allem im Winter lebten. Ochsenwagen mit Scheibenrädern haben vermutlich auch als Wohnzelte im Sommer gedient.

Grund für die um 3000 v. Chr. einsetzende Wanderung nach Mitteleuropa in das Gebiet der Entstehung der Schnurkeramik-Kultur war vermutlich der Klimawandel des Subboreals, der dauerhaft zu heißeren Sommern führte. Andere Bevölkerungsgruppen wanderten nach Osten und mündeten dort um 1800 v. Chr. in die Andronowo-Kultur ein, die ebenfalls von Viehzucht geprägt war.[28]

Geoökologische Situation der Jamnaja-Kultur

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Dartnell (2018/2019)[29] zeigt die Zusammenhänge zwischen geoökologischen Bedingungen und kultureller Entwicklung auf, die zu einer ausgedehnten Steppenbildung im Zentrum der eurasischen Landmasse führte.[30] Diese eurasische Steppe wird nicht von feuchten maritimen Luftmassen erreicht. Aufgrund des geringen Niederschlages können viele Baumarten sich nicht zu Wäldern formieren, weshalb Grasland die Pflanzenformation dominiert. Dieses Ökologische System begünstigte u. a. die Evolution und Verbreitung von Huftieren (Ungulata).

Zwei Steppenformen in Abhängigkeit vom klimatischen Geschehen.
  • Kühltemperierte Steppen
  • Subtropische warm temperierte Steppen
  • [31]

    Die globalen ariden Zonen („Wüstenband“) werden durch trockene, absteigende Luftströme (Zenitalniederschläge, Innertropische Konvergenzzone) erzeugt; sie liegen etwa auf dem 30° Breitengrad der nördlichen und südlichen Hälfte der Erde. Im südöstlichen Eurasien wird dieses den globalen Zirkulationsmustern der Luftmassen folgende „Wüstenband“ durch das saisonale Monsunsystem (Indischer Monsun) prinzipiell unterbrochen. Einen Einfluss hierauf gewinnen aber die mächtigen Gebirgsmassive Hochasiens auf das weitere Klimageschehen nördlich der Bergmassive, also dem Vordringen von feuchtigkeitsgesättigten Luftmassen vom Indischen bzw. Pazifischen Ozean. Durch den Regenschatten-Effekt der Gebirgsmassive verschob sich die aride Zone, im östlichen Eurasien, weiter als gewöhnlich Richtung Norden. Die eurasischen Steppenräume (Pontische Steppe, Kasachische Steppe, Altai-Steppe und das Mongolisch-Mandschurische Steppengebiet) zeichnen sich, im Allgemeinen, durch ein stark schwankendes jahreszeitliches Temperaturprofil aus, so folgen auf trocken heiße kontinentale Sommer, mit wenigen, aber heftigen Niederschlägen kalte, schneereiche Wintermonate. In diesem Habitat hatten die Unpaarhufer (Perissodactyla) einen selektiven Vorteil. Während Rinder das Gras nur dann abweiden können, wenn es aus der Schneedecke freiliegt, und Schafe nur dann Gras weiden, wenn der gefallene Schnee frisch und weich ist, sind Pferde in der Lage, auch verharschte, verdichtete Schneedecken wegzuscharren, um an die entsprechende Nahrung zu gelangen. Diese Wildpferde wurden von den einzelnen Kulturen zunächst aber nicht als Trag- bzw. Reittiere domestiziert[32], sondern dienten der Fleischnahrung.[33]

    Bedeutung des Pferdes in der Jamnaja-Kultur

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    Die Jamnaja ist eine der frühesten bekannten Kulturen, die Pferde nicht nur als Zugtiere, sondern auch zum Reiten nutzten. Die Forscher haben anatomische Veränderungen an fünf zur Jamnaja-Kultur gehörenden Toten identifiziert, nach Radiokarbondatierung zwischen etwa 3000 und 2500 v. Chr. verstorben, die typischerweise durch regelmäßiges Reiten entstehen. Dies belegt, dass Pferde schon relativ kurz nach ihrer Domestikation vor rund 5500 Jahren nicht nur als Lieferanten für Milch und Fleisch genutzt wurden. Auch ließ sich zeigen, dass auf ihrem Rücken erheblich größere Distanzen zurückgelegt wurden, als dies bis dahin möglich war. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Pferde in menschlichen Gräbern bestattet wurden und Steinkeulen mit geschnitzten Pferdeköpfen verziert waren. Die Skelette der Jamnaja-Reiter sind zwar noch jünger als die frühesten Beweise des Reitens (Trensenspuren an Pferdeskeletten) aus der Botai-Kultur im heutigen Mittel-Ost-Kasachstan um 3500 v. Chr., aber deutlich älter als die bisher ältesten Beweise des Reitens aus diesem westlichen Teil der eurasischen Steppen. Frühere Vorstellungen, dass die Menschen der Jamnaja-Kultur und selbst noch der durch Migration aus ihr hervorgegangenen späteren Kulturen (Schnurkeramische Kultur, Andronowo-Kultur u. a.) ihre saisonale Mobilität als Viehzüchter im Sommer nur über gezogene Wagen erreichten, sind damit überholt.[34][35]

    Für die Kultur sind Kurgane charakteristisch, unter denen der Tote in Rückenlage mit angezogenen Knien bestattet wurde. Die Körper wurden mit Ocker bedeckt. Solche Kurgane enthalten oft Nachbestattungen.

    In den Gräbern wurden Knochen von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und Pferden gefunden, die auf den Brauch der Mitgabe von Fleisch oder Tieren für das Jenseits hindeuten. Dieser Brauch wurde auch bei späteren indogermanischen Stämmen, wie den Indoiranern, ausgeübt.[36] Auch frühe Überreste von über 100 Wagen werden der Jamnaja-Kultur zugeschrieben.[37]


    Aus den Sammlungen der Eremitage (Sankt Petersburg)
    • Alexander Häusler: Die Gräber der älteren Ockergrabkultur zwischen Dnepr und Karpaten (= Wissenschaftliche Beiträge der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Reihe L: Vor- und frühgeschichtliche Beiträge. 1976, 1). Akademie-Verlag, Berlin 1976.
    • James P. Mallory: Yamna Culture. In: James P. Mallory, Douglas Q. Adams (Hrsg.): Encyclopedia of Indo-European Culture. Fitzroy Dearborn Publishers, London u. a. 1997, ISBN 1-884964-98-2.
    • Hermann Parzinger: Die frühen Völker Eurasiens. Vom Neolithikum bis zum Mittelalter (= Historische Bibliothek der Gerda-Henkel-Stiftung.). Beck, München 2006, ISBN 3-406-54961-6.
    • Wolfgang Haak, Iosif Lazaridis, Nick Patterson, Nadin Rohland et al.: Massive migration from the steppe was a source for Indo European languages in Europe. In: Nature, 11. Juni 2015, 522(7555), S. 207–211; doi:10.1038/nature14317; PMC 5048219 (freier Volltext).
    • Elke Kaiser, Katja Winger: Pit graves in Bulgaria and the Yamnaya Culture. In: Praehistorische Zeitschrift, 90, 2015, S. 114–140. PDF bei Academia.edu
    • Elke Kaiser: Das dritte Jahrtausend im osteuropäischen Steppenraum kulturhistorische Studien zu prähistorischer Subsistenzwirtschaft und Interaktion mit benachbarten Räumen. Edition Topoi / Exzellenzcluster Topoi der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin 2019, ISBN 978-3-9819685-1-4; refubium.fu-berlin.de
    • Sandra Wilde: Populationsgenetik kupfer- und bronzezeitlicher Bevölkerungen der osteuropäischen Steppe. Dissertationsschrift, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz 2014; d-nb.info
    Commons: Jamnaja-Kultur – Sammlung von Bildern

    Einzelnachweise

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    1. Die Datierungen in der Tabelle sind den einzelnen Artikeln entnommen und müssen nicht immer zuverlässig sein. Kulturen auf Gebieten anderer ehemaliger Sowjetrepubliken wurden einbezogen.
    2. a b Hermann Parzinger: Die frühen Völker Eurasiens. C. H. Beck, München 2006, S. 241.
    3. So Prof. Elke Kaiser in einem Vortrag: youtube.com ca. 15:06
    4. Julius Pokorny: Indogermanisches etymologisches Wörterbuch. Band 1. Francke, Bern / München 1959, Seite 502. Nachdrucke: 1969, ISBN 0-8288-6602-3; Francke, vierte Auflage 2002, fünfte Auflage 2005, ISBN 3-7720-0947-6.
    5. J.P. Mallory: In Search of the Indo-Europeans. (1999)
    6. David W. Anthony: The Horse, The Wheel and Language.(2007)
    7. Allentoft et al.: Population genomics of bronze Age Eurasia. Nature, (2015) 11 june 2015, vol. 522
    8. Marija Gimbutas: Proto-Indo-European Culture: The Kurgan Culture during the Fifth, Fourth, and Third Millennia B.C. In: George Cardona, Henry M. Hoenigswald, Alfred Senn (Hrsg.): Indo-European and Indo-Europeans. Papers Presented at the Third Indo-European Conference at the University of Pennsylvania. Konferenzband. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 1970, S. 155–197.
    9. David W. Anthony: Persisted Identity and Indo-European Archaeology in the western Steppes. In: Christian Carpelan, Asko Parpola, Petteri Koskikallio (Hrsg.): Early contacts between Uralic and Indo-European. Linguistic and Archaeological Considerations (= Suomalais-ugrilaisen Seuran Toimituksia, Band 242). Suomalais-Ugrilainen Seura, Helsinki 2001, ISBN 952-5150-59-3, S. 11–35, hier S. 18.
    10. Wolfgang Haak, Iosif Lazaridis, Nick Patterson, Nadin Rohland: Massive migration from the steppe was a source for Indo-European languages in Europe. In: Nature, 522, 2015, S. 207, doi:10.1038/nature14317.
    11. Morten E. Allentoft et al.: Population genomics of Bronze Age Eurasia. In: Nature, 2015.
    12. Barrie, W., Yang, Y., Irving-Pease, E.K. et al. Elevated genetic risk for multiple sclerosis emerged in steppe pastoralist populations. Nature 625, 321–328 (2024). https://doi.org/10.1038/s41586-023-06618-z
    13. Simon Rasmussen et al.: Early Divergent Strains of Yersinia pestis in Eurasia 5,000 Years Ago. In: Cell. Band 163, Nr. 3, 2015, S. 571–582; doi:10.1016/j.cell.2015.10.009
    14. Pest erreichte schon in der Steinzeit Mitteleuropa und Teile Deutschlands. Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, 22. November 2017 shh.mpg.de
    15. Maria A. Spyrou, Rezeda I. Tukhbatova, Chuan-Chao Wang, Aida Andrades Valtueña et al: Analysis of 3800-year-old Yersinia pestis genomes suggests Bronze Age origin for bubonic plague. In: Nature Communications, 2018, 9, S. 2234; nature.com (PDF; 2,9 MB).
    16. Aida Andrades Valtueña, Alissa Mittnik, Felix M. Key, Wolfgang Haak, Raili Allmae, Andrej Belinskij, Mantas Daubaras, Michal Feldman et al.: The Stone Age Plague and Its Persistence in Eurasia. In: Current Biology, 4. Dezember 2017 27, S. 3683–3691 (cell.com auf www.cell.com)
    17. Karte der vorgeschlagenen Verbreitung von Yersinia pestis in ganz Eurasien. Einzug von Yersinia pestis aus Zentral-Eurasien nach Europa mit der Expansion von Jamnaja-Kultur vor etwa 4.800 Jahren. Zirkulation von Yersinia pestis aus Europa zurück in den Altai. Es werden nur vollständige Genome gezeigt. biorxiv.org In: Aida Andrades Valtueña, Alissa Mittnik, Ken Massy, Raili Allmäe, Mantas Daubaras, Rimantas Jankauskas, Mari Tõrv, Saskia Pfrengle, Maria A. Spyrou, Michal Feldman, Wolfgang Haak, Kirsten I. Bos, Philipp W. Stockhammer, Alexander Herbig, Johannes Krause: The Stone Age Plague: 1000 years of Persistence in Eurasia. doi:10.1101/094243, bioRxiv preprint 19. Dezember 2016, biorxiv.org (PDF) hier S. 24
    18. Johannes Krause, Thomas Trappe: Die Reise unserer Gene. Eine Geschichte über uns und unsere Vorfahren. Propyläen, Berlin 2019, ISBN 978-3-549-10002-8, S. 183 ff.
    19. Morten E. Allentoft, Martin Sikora, Eske Willerslev: Population genomics of Bronze Age Eurasia. In: Nature, 2015, Volume 522, S. 167–172; nature.com und scinexx.de
    20. Kristian Kristiansen: Invasion aus der Steppe. Der Spiegel, Wissenschaft, 12. Mai 2018, S. 105–109 (academia.edu auf www.academia.edu)
    21. Wolfgang Haak, Iosif Lazaridis, David Reich: Massive migration from the steppe was a source for Indo-European languages in Europe. In: Nature, 2015, Volume 522, S. 207–211
    22. Grafik der Verbreitung der Jamnaja-Kultur in Westeuropa (static.nationalgeographic.de auf National Geographic, Andrew Curry: Wer waren die ersten Europäer? Gentests an uralten Knochen belegen, dass Europa ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen aus Afrika, dem Nahen Osten und Russland ist. Dienstag 30. Juli 2019)
    23. Morten E. Allentoft, Martin Sikora, Eske Willerslev: Population genomics of Bronze Age Eurasia. In: Nature, 2015, Volume 522, Issue 7555, S. 167–172; nature.com
    24. Simon Rasmussen, Morten Erik Allentoft, Kasper Nielsen, Rasmus Nielsen, Kristian Kristiansen, Eske Willerslev: Early Divergent Strains of Yersinia pestis in Eurasia 5,000 Years Ago. In: Cell, 22. Oktober 2015, Vol. 163, Issue 3, S. 571–582; doi:10.1016/j.cell.2015.10.009; cell.com
    25. Abbildung aus Siegfried Scherer: Ist der Erreger der Beulenpest erst vor 3000 Jahren entstanden? In: Studium Integrale Journal, 23. Jahrgang, Heft 1, Mai 2016, S. 44–47; (si-journal.de si-journal.de) „Durch ein komplexes statistisches Verfahren wurde aus den fossilen und heutigen Y. pestis-Genomsequenzen sowie aus den direkten Datierungen der fossilen Proben eine molekulare Uhr berechnet. Je weiter die Aufspaltungsereignisse zurück liegen, desto größer wird der potentielle Fehler der molekularen Uhr“ (nach Rasmussen et al. 2015, Abb. 4C; doi:10.1016/j.cell.2015.10.009)
    26. Maria A. Spyrou, Rezeda I. Tukhbatova1, Chuan-Chao Wang, Aida Andrades Valtueña, Aditya K. Lankapalli, Vitaly V. Kondrashin, Victor A. Tsybin, Aleksandr Khokhlov, Denise Kühnert, Alexander Herbig, Kirsten I. Bos, Johannes Krause: Analysis of 3800-year-old Yersinia pestis genomes suggests Bronze Age origin for bubonic plague. In: Nature Communications, 2018, 9, S. 2234, doi:10.1038/s41467-018-04550-9; nature.com (PDF; 2,9 MB).
    27. Die primäre Lungenpest ist eine Tröpfcheninfektion, die von Mensch zu Mensch übertragen wurde. Die Inkubationszeit liegt bei wenigen Stunden bis etwa 4 Tagen, sie entwickelt sich von allen Pestformen am schnellsten und ist von einer sehr hohen Kontagiosität. Durch das Einatmen des Erregers werden die Abwehrbarrieren des lymphatischen Systems umgangen. Symptomatisch stehen initial akut einsetzendes Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, Schwindel, Muskelschmerzen und Kopfschmerzen im Vordergrund. Um den zweiten Erkrankungstag treten dann pulmonale Zeichen wie Husten, schwarz-blutiger Auswurf, Dyspnoe, Schmerzen im Brustkorb (Pleuritis) und erhöhte Atemfrequenz auf. Der Auswurf seinerseits ist hoch infektiös.
    28. W. Haak u. a.: Massive migration from the steppe was a source for Indo-European languages in Europe. In: Nature, 11. Juni 2015, 522(7555), S. 207–211; doi:10.1038/nature14317. Epub 2015 Mar 2.
    29. Lewis Dartnell: Ursprünge. Wie die Erde uns erschaffen hat. Hanser, Berlin 2019, ISBN 978-3-446-26204-1, S. 209 f; 261–274
    30. Roger G. Barry, Eileen A. Hall-McKim: Essentials of Earth´s Climate System. Cambridge University Press, 2014
    31. Carl Troll, Karlheinz Paffen: Atlante generale metodico. De Agostini, Novara 1985
    32. David W. Anthony: The Horse, the Weel, and Language: How Bronze-Age Riders from Eurasian Steppes Shaped the Modern World. University Press, Princeton 2010
    33. Lewis Dartnell: Ursprünge. Wie die Erde uns erschaffen hat. Hanser, Berlin 2019, ISBN 978-3-446-26204-1, S. 225; 209 f; 261–274
    34. Martin Trautmann et al.: First bioanthropological evidence for Yamnaya horsemanship, in: ScienceAdvances 9, 3. März 2023 (online).
    35. Nadja Podbregar: Überreste der frühesten Reiter entdeckt. In: damals.de. 3. März 2023, abgerufen am 10. März 2023.
    36. Benjamin W. Fortson: Indo-European Language and Culture. An Introduction (= Blackwell Textbooks in Linguistics, Band 19). Blackwell Publishing, Malden/MA et al. 2004, ISBN 1-4051-0316-7, S. 43: „The Yamna culture certainly fits the bill of the late Proto-Indo-European culture“.
    37. Hans J. J. G. Holm: The Earliest Wheel Finds, their Archeology and Indo-European Terminology in Time and Space, and Early Migrations around the Caucasus. Series Minor 43. Archaeolingua Alapítvány. Budapest 2019, ISBN 978-615-5766-30-5. Mit 306 Quellennachweisen, 6 Graustufen- und farbige Abbildungen, sowie verkleinerte Abbildungen von 130 repräsentativen Radfunden (dabei aktuelle aus Deutschland und China).
    38. „dass die indoeuropäischen Sprachen … nach Mitteleuropa gelangten … mit der nächsten großen Welle vor etwa 4500 Jahren. Diese Menschen entstammten der Yamnaya-Kultur auf dem Gebiet des heutigen Südrussland. An der Studie war auch die Archäologin Sandra Pichler von der Universität Basel beteiligt.“ Sinngemäß dem Bericht von Carl Zimmer in der NYT, oben erster Weblink, entsprechend.