Leichtathletik-Europameisterschaften 2018/Hammerwurf der Männer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.
Disziplin Hammerwurf der Männer
Stadt Deutschland Berlin
Ort Olympiastadion Berlin
Teilnehmer 30 Athleten aus 17 Ländern
Wettkampfphase 6. August 2018 (Qualifikation)
7. August 2018 (Finale)
Medaillengewinner
Gold Gold Wojciech Nowicki (Polen POL)
Silbermedaillen Silber Paweł Fajdek (Polen POL)
Bronzemedaillen Bronze Bence Halász (Ungarn HUN)
Das Berliner Olympiastadion am 9. August 2018

Der Hammerwurf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 fand am 6. und am 7. August im Olympiastadion in der deutschen Hauptstadt Berlin statt.

Es gab einen polnischen Doppelsieg. Europameister wurde Wojciech Nowicki. Paweł Fajdek kam auf den zweiten Platz. Der Ungar Bence Halász gewann die Bronzemedaille.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord 86,74 m Sowjetunion Jurij Sjedych EM Stuttgart, BR Deutschland 30. August 1986[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord

Der bereits seit 1986 bestehende EM-Rekord wurde auch bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die größte Weite erzielte der polnische Europameister Wojciech Nowicki, der mit 80,12 m als einziger Werfer hier in Berlin die 80-Meter-Marke übertraf (Finale am 7. August). Damit verfehlte er den Meisterschaftsrekord, gleichzeitig Welt- und Europarekord, um 6,62 m.

Rekordverbesserung

Es wurde ein neuer Landesrekord aufgestellt:
76,86 m – Eivind Henriksen (Norwegen), Finale am 7. August (dritter Versuch)

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NR Nationaler Rekord
SB Persönliche Jahresbestleistung
verzichtet
x ungültig

Qualifikation

Dreißig Teilnehmer traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Vier von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 76,00 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den acht nächstplatzierten Sportlern (hellgrün unterlegt) auf zwölf Werfer aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 73,19 m.

Gruppe A

6. August 2018, 16:05 Uhr MESZ

Platz Athlet Land Versuchsserie (m) Weite (m)
1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch
1 Bence Halász Ungarn Ungarn 76,81 76,81
2 Wojciech Nowicki Polen Polen 76,03 76,03
3 Michalis Anastasakis Griechenland Griechenland 73,72 75,61 72,87 75,61
4 Serghei Marghiev Moldau Republik Moldau 75,10 73,51 74,31 75,10
5 Iwan Zichan Belarus Belarus 72,53 74,67 74,31 74,67
6 Denis Lukjanow Authorised Neutral Athletes Authorised Neutral Athletes 72,06 72,35 73,19 73,19
7 Marco Lingua Italien Italien x x 73,07 73,07
8 Javier Cienfuegos Spanien Spanien 72,76 71,27 71,94 72,76
9 Quentin Bigot Frankreich Frankreich 72,73 72,12 72,33 72,73
10 Hleb Dudarau Belarus Belarus x 71,41 72,19 72,19
11 Özkan Baltacı Turkei Türkei 71,55 71,35 x 71,55
12 Henri Liipola Finnland Finnland 70,86 71,34 68,75 71,34
13 Chris Bennett Vereinigtes Konigreich Großbritannien 70,57 70,34 x 70,57
14 Serhij Reheda Ukraine Ukraine 67,81 70,39 x 70,39
15 Anders Eriksson Schweden Schweden x 69,19 x 69,19

Gruppe B

Denzel Comenentia schied mit 70,70 m in der Qualifikation aus

6. August 2018, 17:30 Uhr MESZ

Platz Athlet Land Versuchsserie (m) Weite (m)
1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch
1 Paweł Fajdek Polen Polen 74,61 77,86 77,86
2 Pawel Barejscha Belarus Belarus 74,34 76,47 76,47
3 Eivind Henriksen Norwegen Norwegen 74,54 74,36 75,14 75,14
4 Marcel Lomnický Slowakei Slowakei 72,26 x 75,08 75,08
5 Hlib Piskunow Ukraine Ukraine 72,40 x 74,18 74,18
6 Nick Miller Vereinigtes Konigreich Großbritannien 73,79 x 73,79
7 Alexei Sokirski Authorised Neutral Athletes Authorised Neutral Athletes 72,97 70,97 71,85 72,97
8 Eşref Apak Turkei Türkei 72,70 x 71,88 72,70
9 Simone Falloni Italien Italien 70,77 71,03 69,58 71,03
10 Denzel Comenentia Niederlande Niederlande x 66,10 70,70 70,70
11 Wolodymyr Mysslywtschuk Ukraine Ukraine 69,57 x 70,59 70,59
12 Bence Pásztor Ungarn Ungarn 69,02 69,66 68,85 69,66
13 David Söderberg Finnland Finnland 69,18 68,15 67,21 69,18
14 Nejc Pleško Slowenien Slowenien x 68,29 x 68,29
15 Pedro José Martín Spanien Spanien x x 67,56 67,56

Finale

Europameister Wojciech Nowicki

7. August 2018, 18:45 Uhr MESZ

Platz Athlet Land Versuchsserie (m) Weite (m)
1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch
Wojciech Nowicki Polen Polen 77,19 80,00 80,12 79,00 x 78,81 80,12000
Paweł Fajdek Polen Polen 78,69 x x x 78,34 76,02 78,69000
Bence Halász Ungarn Ungarn 77,15 x x x 77,36 x 77,36000
4 Pawel Barejscha Belarus Belarus x 75,20 x 75,02 75,47 77,02 77,02000
5 Eivind Henriksen Norwegen Norwegen 76,05 76,71 76,86 74,58 75,89 x 76,86 NR
6 Iwan Zichan Belarus Belarus 73,85 x 74,05 75,12 75,79 75,23 75,79 SB
7 Hlib Piskunow Ukraine Ukraine 73,99 73,68 72,80 73,41 74,62 72,68 74,62000
8 Serghei Marghiev Moldau Republik Moldau 72,72 74,47 73,76 x 73,06 x 74,47000
9 Michalis Anastasakis Griechenland Griechenland 73,33 x 72,35 nicht im Finale der
besten acht Werfer
73,33000
10 Nick Miller Vereinigtes Konigreich Großbritannien 73,16 x x 73,16000
11 Marcel Lomnický Slowakei Slowakei x x 72,74 72,74000
12 Denis Lukjanow Authorised Neutral Athletes Authorised Neutral Athletes x 69,64 71,71 71,71000

Als Favoriten gingen drei Werfer an den Start. Der Pole Paweł Fajdek war der Weltmeister von 2015/2017, Vizeeuropameister von 2016 und Europameister von 2016. Der Weißrusse Iwan Zichan war der Weltmeister von 2003/2007 und Vizeeuropameister von 2016. Er war in der Vergangenheit bereits mehrfach als Dopingsünder bestraft worden.[2][3] Wojciech Nowicki, ein weiterer Pole, war WM-Dritter von 2015 / 2017, Olympiadritter von 2016 und EM-Dritter von 2016. Nicht unter den Teilnehmern war der tadschikische Olympiasieger von 2016 und Vizeweltmeister von 2015 Dilschod Nasarow.

Die beiden Mitfavoriten aus Polen lagen nach dem ersten Durchgang vorn. Fajdek führte mit 78,69 m, Nowicki hatte 77,19 m erzielt. Knapp dahinter folgte der Ungar Bence Halász mit 77,15 m. In Runde zwei gelang Nowicki ein Wurf genau auf die 80-Meter-Marke und übernahm damit die Spitze. Mit seinem dritten Versuch steigerte sich Nowicki noch einmal auf 80,12 m. Der Norweger Eivind Henriksen erzielte in dieser Runde 76,86 m. Das war ein neuer norwegischer Landesrekord und er lag damit auf Rang vier. Im nächsten Durchgang tat sich nicht viel, Nowicki bestätigte mit 79,00 m noch einmal seine klare Führungsrolle in dieser Konkurrenz. Die vorletzte Runde brachte Verschiebungen mit sich. Halász steigerte sich auf 77,36 m und untermauerte damit seinen Bronzerang. Zichan erzielte hier mit 75,79 m seine größte Weite, damit war er zwischenzeitlich Fünfter. Hlib Piskunow aus der Ukraine gelangen 74,62 m, das war Rang sieben. Eine Veränderung gab es noch im letzten Durchgang. Der Weißrusse Pawel Barejscha steigerte sich auf 77,02 m und belegte am Ende Rang vier vor Eivind Henriksen und Iwan Zichan. Europameister aber wurde der Pole Wojciech Nowicki vor seinem Landsmann Paweł Fajdek. Bence Halász gewann überraschend die Bronzemedaille.

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Hammer throw - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 28. März 2023
  2. Doping-Betrüger Tsikhan holt Hammer-Silber, sport.de, 20. August 2016, abgerufen am 9. Januar 2019
  3. Revision of results following sanctions of Tsikhan and Ostapchuk, worldathletics.org, 27. April 2014, abgerufen am 28. Oktober 2022