Jochen Lengemann

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Jochen Lengemann (* 10. Januar 1938 in Kassel) ist ein deutscher Jurist und Politiker (CDU).

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1958 an der Goetheschule, einem Realgymnasium studierte Lengemann Rechtswissenschaften in Marburg, Bonn und Köln. Er legte 1962 das erste juristische Staatsexamen ab, führte sein Studium in Genf fort und absolvierte anschließend sein Referendariat im Landgerichtsbezirk Kassel. 1967 beendete er seine Ausbildung mit dem zweiten juristischen Staatsexamen.

Lengemann fungierte 1967/68 als Richter am Landgericht Frankfurt am Main, 1968/1969 am Amtsgericht Kassel und 1969 an Landgericht Kassel.

Partei

Lengemann trat 1956 der CDU bei. Er war von 1966 bis 1981 Kreisvorsitzender der CDU Kassel-Stadt und gehörte von 1967 bis 1988 dem Landesvorstand der CDU Hessen an.

Abgeordneter

Lengemann war von 1964 bis 1974 Stadtverordneter in Kassel. Er wurde 1970 erstmals in den Hessischen Landtag gewählt. Dort war er von 1976 bis 1978 stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion und von 1974 bis 1982 sowie von 1988 bis 1990 Vorsitzender des Innenausschusses.

Lengemann amtierte vom 1. Dezember 1982 bis zum 13. Oktober 1983 sowie vom 23. April 1987 bis zum 22. Juli 1988 als Präsident des Landtags. Von 1978 bis 1982 und von 1983 bis 1987 war er hessischer Landtagsvizepräsident. Nach seiner Ernennung zum thüringischen Landesminister legte er am 19. November 1990 sein Landtagsmandat nieder, sein Mandat erhielt Heiner Hofsommer.

Öffentliche Ämter

Lengemann amtierte vom 8. November 1990 bis zum 28. Februar 1992 als thüringischer Staatsminister für besondere Aufgaben in der von Ministerpräsident Josef Duchač geführten Landesregierung.

Ehrungen

Am 1.Februar 2010 wurde er von der Kasseler Stadtverordnetenversammlung zum Ehrenbürger der Stadt Kassel ernannt.

Werke

Jochen Lengemann ist Autor einer Reihe von Büchern zu historischen und insbesondere parlamentsgeschichtlichen Themen. Eine Auswahl:

  • Residenzen im 19. Jahrhundert. Weimar 2004
  • Günther XLI. Graf von Schwarzburg in Diensten Karls V. und Philipps II. in den Niederlanden. Weimar 2003
  • Das Deutsche Parlament (Erfurter Unionsparlament) von 1850. Jena 2000
  • Landtag und Gebietsvertretung von Schwarzburg-Sondershausen 1843 - 1923. Jena 1998
  • MdL Hessen: 1808 - 1996 ; biographischer Index. Marburg 1996
  • Landtag und Gebietsvertretung von Schwarzburg-Rudolstadt 1821 - 1923. Jena 1994
  • Parlamente in Hessen 1808 - 1813. Wiesbaden 1991
  • Das Hessen-Parlament - 1946 - 1986 : biograph. Handbuch d. Beratenden Landesausschusses, d. Verfassungberatenden Landesversammlung Gross-Hessen u.d. Hess. Landtags 1. - 11. Wahlperiode. Frankfurt am Main 1986 Online (PDF)
  • Bürgerrepräsentation und Stadtregierung in Kassel 1835 - 1996. Marburg o.J.
  • Bürgerrepräsentation und Stadtregierung in Kassel 1835-2006. Verlag: Historische Kommission für Hessen, 2009, ISBN 978-3-86354-135-4.
  • Parlamente in Thüringen 1809 - 1952. Jena o.J.