Petersburg (Schiff)
Vorlage:BoxAnfang Vorlage:Infobox Schiff/BasisErw Vorlage:BoxSektion Vorlage:Infobox Schiff/DatenErw Vorlage:BoxSektion
Maschinenanlage | |
---|---|
Maschine | 4 SKL-Dieselmotoren Halberstadt 6VDS 48/42 AL-2 |
Höchstgeschwindigkeit | 16 Knoten kn (Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „&“ km/h) |
Vorlage:BoxSektion Vorlage:Infobox Schiff/TransportErw Vorlage:BoxSektion
Sonstiges | |
---|---|
Registriernummern | IMO-Nummer: 8311883 |
Die Petersburg ist ein Fährschiff für den Transport von Eisenbahn- und Straßenfahrzeugen sowie von Passagieren. Unter dem Namen Mukran war sie das erste für die Fährverbindung Mukran–Klaipėda gebaute und auf der Strecke eingesetzte Eisenbahnfährschiff. Die 1986 auf der Mathias-Thesen-Werft in Wismar gebaute Mukran war bei ihrer Indienststellung die größte Zweideck-Eisenbahnfähre der Welt. Seit einem Umbau 1995 fährt sie unter dem Namen Petersburg im Ostseeraum.
Geschichte
Die Mukran war Typschiff einer Klasse von ursprünglich baugleichen Eisenbahnfähren, deren Einsatz für den Schienengüterverkehr auf dieser Linie vorgesehen war. Infolge der politischen Wende in der DDR und des Endes des Kalten Krieges wurden jedoch nur fünf der geplanten sechs Schiffe gebaut. Schwesterschiffe sind die Klaipėda, Greifswald, Vilnius und Kaunas. Die sechste (nach der Wende abbestellte) Fähre sollte unter dem Namen Wismar fahren.
Die Mukran wurde bis 1990 vom VEB Deutfracht/Seereederei Rostock und anschließend von deren Nachfolgebetrieb „Deutsche Seereederei Rostock betrieben. 1994 wurde sie für die Euroseabridge Schiffahrtsgesellschaft Rostock registriert. Nach umfassenden Umbaumaßnahmen und einer Generalüberholung 1995 auf der Gdansk Shiprepair Yard in Danzig, bei der das Schiff für den Transport von Straßenfahrzeugen und einer größeren Passagierzahl ausgerüstet wurde, erfolgte der Verkauf der Fähre an die MS Petersburg Schifffahrtsgesellschaft Rostock und die Umbenennung in Petersburg. Im gleichen Jahr wurde die Petersburg auf der ersten deutschen Fährlinie zwischen Travemünde und Sankt Petersburg eingesetzt.
Anfang 1996 wurde die Petersburg für drei Fahrten mit Militärausrüstung von Emden nach Kroatien verchartert. In den folgenden Jahren wurde das Schiff auf verschiedenen Fährlinien im Ostseeraum eingesetzt, so von Klaipėda nach Travemünde, Mukran und Kiel. Von 2003 bis 2009 fuhr sie für Scandlines zunächst zwischen Karlshamn und Liepaja sowie ab 2005 von Ventspils nach Karlshamm und Nynäshamn. Anfang 2009 wurde die Petersburg in Stettin aufgelegt.
Ausstattung
Die Mukran war als reine Güterfähre konzipiert. Die Länge über Alles beträgt mehr als 190 Meter, die Länge zwischen den Loten 173 Meter, die Breite 28 Meter und der Tiefgang 7,20 Meter. Die Seitenhöhe beträgt 15,2 Meter. Vor dem Umbau wurde die Vermessung mit 22.400 BRT angegeben. Durch elf vom Schiffsboden zum Hauptdeck reichende Querschotten ist das Schiff in zwölf wasserdichte Abteilungen unterteilt.
Vier Dieselmotoren mit einer Gesamtleistung von 10.600 kW treiben über Getriebe zwei Verstellpropeller an. Das Schiff erreicht eine Reisegeschwindigkeit von 16 kn. Zwei Querstrahlanlagen vorn mit je 740 kW und eine am Heck mit 370 kW Leistung gewährleisten gute Manövriereigenschaften.
Auf beiden Waggondecks befinden sich jeweils fünf Gleise in russisch-finnischer Breitspur, wodurch eine gegenüber Normalspurwaggon um 35 Prozent höhere Güterkapazität möglich ist. Die insgesamt nutzbare Gleislänge betrug 1.539 Meter. Bei einer Länge eines Standardwaggons von 14,73 Metern können 103 Güterwagen mitgeführt werden. Auf das Hauptdeck entfallen 49 und auf das teilweise offene Oberdeck 54 Waggons.
Die Be- und Entladung beider Decks erfolgte vor dem Umbau ausschließlich über landseitige Doppelstockbrücken, da auf dem Schiff keine Bord-Hebebühnen vorhanden sind. Eine mittschiffs liegende automatische Krängungsausgleichsanlage sichert beim Ladevorgang eine relativ stabile Lage des Schiffs und dient auf See zur Dämpfung der Rollbewegungen. Die Heckklappe der Einendfähre ist 18,4 m breit sowie 5,9 m hoch und wird zum Be- und Entladen bis 6 m über Oberdeck gehievt. Die Fähre muss zum Anlegen im Hafengebiet wenden und rückwärts die Fährbrücke anfahren. Bei den Umbauarbeiten 1995 erhielt das Schiff eine Heckrampe, durch welche die Fähre flexibel und unabhängig von Anlagen an Land eingesetzt werden kann. Seitdem können bis zu 308 Pkws oder 97 Lkws transportiert werden.
Für die früher 42 bzw. seit dem Umbau 36 Mann Besatzung stehen Einzelkabinen zur Verfügung. In sechs Zwei-Mann-Kabinen konnten ursprünglich zwölf Passagiere befördert werden. Beim Umbau wurden Unterbringungsmöglichkeiten für 140 Passagiere geschaffen.
Literatur
- Alfred Dudszus, Alfred Köpcke: Das große Buch der Schiffstypen. Dampfschiffe, Motorschiffe, Meerestechnik von den Anfängen der maschinengetriebenen Schiffe bis zur Gegenwart. transpress Pietsch, Berlin Stuttgart 1990, ISBN 3-344-00374-7, S. 208–209.
- Fritz Treichel: Die Gütereisenbahnfährlinie Mukran–Memel. In: Pommern. Zeitschrift für Kultur und Geschichte. ISSN 0032-4167, Heft 4, 1988, S. 14f.
Weblinks
- Petersburg bei Seekundär Handlung
- Mukran bei Fakta om Fartyg (schwedisch)