Seebuch

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Unter Rutter (englisch), Routier (französisch), Leeskaertan beziehungsweise später Paskaertan (flämisch), Roteiro (portugiesisch) oder Derroterro (spanisch) versteht man bestimmte Vorläufer späterer Seehandbücher.

Einzelheiten

In der Hauptsache enthielten Rutter Beschreibungen und Abbildungen der Küstenlinien, Flussmündungen und Häfen, so wie sie der Seemann von See aus sah. Oft waren diese so in einem Buch zusammengefasst, dass sie kontinuierlich aneinander anschlossen und man aufgrund ihrer Informationen eine Küste "absegeln" konnte. Daneben enthielten Rutter zahlreiche weitere nautische Informationen, beispielsweise über lokale Tidenverhältnisse. Des Weiteren gingen sie oft auf persönliche Tagebücher der Seeleute ein, in denen bestimmte Informationen insbesondere über örtliche Besonderheiten verzeichnet waren.

Geschichte

Im Jahr 1483 gab der französische Seemann Piere Garcie seine Le Grand Routier et Pilotage über die Küste Westfrankreichs heraus, die als eine der ältesten erhaltenen Segelanweisungen dieser Art gilt. Neben der französischen erschien auch eine englische Fassung des Werks (Rutter). Die Ursprünge des Routier gehen vermutlich auf das ältere portugiesische Roteiro zurück. In den darauffolgenden zwei Jahrhunderten erscheinen zahlreiche weitere Rutter.

Die älteste gedruckte Fassung eines Rutter mit Holzschnitten als Abbildungen stammt aus dem Jahr 1521. Einen New Rutter of the Sea for the North Partes betitelten druckte Richard Proude im Jahr 1541. Er enthielt komplette Segelanweiungen für die britischen Inseln. Ein anderes bemerkenswertes Derroterro wurde auf einer 1680/81 durchgeführten Kaperfahrt des Bukanier Bartolomew Sharp im Südpazifik vom erbeuteten spanischen Schiff Rosario genommen. Das heute in der Naval Library des britischen Verteidigungsministerium erhaltene Werk zeigt die Küstenlinie sogar in seiner natürlichen Farbgebung.

Literatur

  • Kemp, Peter (Hrsg.): The Oxford Companion to Ships and the Sea. 1. Auflage. Oxford University Press, Oxford 1976, ISBN 0-19-211553-7.