Lucy von Barclay de Tolly

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. September 2010 um 01:44 Uhr durch MerlLinkBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Repariere defekten Weblink wiki.olgdw.de). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Lucy von Barclay de Tolly (* 31. Juli 1886 in Riga; † 16. Juli 1947 in Muskau) war eine deutsch-baltische Malerin. Sie gilt heute als „berühmteste… Malerin Muskaus“.[1]

Leben

Gedenktafel für Lucy von Barclay de Tolly auf dem Bergfriedhof in Bad Muskau

Sie wurde als Tochter von Ernestine von Barclay de Tolly, geb. Graß, (1865–1945) in Riga geboren. Über den Vater gibt es keine Informationen. Es gilt als wahrscheinlich, dass sie mit Michael Andreas Barclay de Tolly verwandt war.[2]

Barclay de Tollys Interesse und ihre Kenntnisse der Malerei hatten ihre Wurzeln wahrscheinlich in ihrer Kinder- und Jugendzeit. Es ist nicht bekannt, ob Barclay de Tolly eine Kunsthochschule besuchte, Quellen zu ihrem Leben gibt es nur wenige. Während des Ersten Weltkriegs lebte sie in Tallinn und musste nach Ende des Krieges „wie viele Balten ihre Heimat verlassen.“[2] Sie ließ sich mit ihrer Mutter in Muskau nieder, wo sie in der Villa Bellevue Quartier bezog. Sie arbeitete freiberuflich als Malerin und konnte vom Verkauf ihrer Bilder leben, auch wenn ihr Verdienst gering war. Ihre finanzielle Lage verschlechterte sich mit Beginn des Zweiten Weltkriegs; kurzzeitig flüchtete Barclay de Tolly mit ihrer Mutter im Februar 1945 aus der umkämpften Stadt.

Ihr Mutter verstarb kurz nach der Rückkehr nach Muskau im November 1945 und wurde auf dem Friedhof des Muskauer Burglehens beigesetzt. Barclay de Tolly lebte bis zu ihrem Tod 1947 in „äußerst ärmlichen Verhältnissen“[2] in der Schmelzstraße 34 in Muskau. Bei ihrer Beerdigung am 19. Juli 1947 trug sie ein geborgtes Leichenhemd.[1] Sie wurde auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin im Grab ihrer Mutter beigesetzt. Das Grab ist nicht erhalten. Seit 1994 erinnert an der Friedhofskapelle des Neuen Bergfriedhofs eine Gedenktafel an Barclay de Tolly.

Werk

Barclay de Tolly schuf hauptsächlich Ölgemälde von Landschaften in und um Muskau. Zu ihren Lieblingsmotiven zählten Ansichten des Muskauer Parks. Ihr bekanntestes Werk ist das Gemälde „Am Eichsee“, das den Eichsee im Muskauer Park zeigt und um 1935 entstand. Je nach finanzieller Lage weisen ihre Bilder dicken oder dünnen Farbauftrag auf.[2]

Barclay de Tollys Gesamtwerk zählt mehr als 100 Gemälde. Sie befinden sich überwiegend in Privatbesitz und im Besitz des Stadt- und Parkmuseums Bad Muskau. Im Jahr 1991 widmete das Stadt- und Parkmuseum der Künstlerin eine Sonderausstellung.

Literatur

  • Regina Barufke: Lucy von Barclay de Tolly. In: Lebensbilder. Persönlichkeiten des Oberlausitzer Lebens. Teil 1 – Muskauer Heide. Landratsamt des Niederschlesischen Oberlausitzkreises, Görlitz 1995, S. 68–69.

Einzelnachweise

  1. a b Vgl. blendwerck.de
  2. a b c d Barufke, S. 69.