TADDOL

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Strukturformel
Struktur von TADDOL
Allgemeines
Name TADDOL
Andere Namen
  • Seebach-Reagenz
  • (−)-TADDOL
  • (R,R)-TADDOL
Summenformel C31H30O4
Kurzbeschreibung

gelblicher Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 93379-48-7
Wikidata Q2383523
Eigenschaften
Molare Masse 466,57 g·mol−1
Aggregatzustand

weißer Feststoff

Schmelzpunkt

192–195 °C [2]

Löslichkeit

unlöslich in Wasser, löslich in Chloroform[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

TADDOL (systematischer Name: α,α,α´,α´-Tetraaryl-1,3-dioxolan-4,5-dimethanole) sind Derivate der Weinsäure. In der modernen asymmetrischen organischen Synthese dienen sie als chirale Reagenzien zur Durchführung enantioselektiver Reduktionen von Ketonen. TADDOL ist auch als Seebach-Reagenz bekannt, benannt nach dem Chemiker Dieter Seebach.

Reaktionen

Mittels eines Komplexes aus je zwei Äquivalenten LiAlH4, Ethanol und TADDOL, lassen sich Arylalkylketone in hohen Ausbeuten zu sekundären Alkoholen reduzieren. Diese Reduktion läuft hoch enantioselektiv. Je nach verwendetem Keton sind Enantiomerverhältnisse von bis zu 95:5 erreichbar. Mit anschliessendem Kristallisieren in Pentan konnte die Selektivität bis auf 97:3 gesteigert werden, jedoch verringerte sich die Ausbeute dramatisch.[3]

So liefert die Reduktion von Acetophenon mit (R,R)-TADDOL-LiAlH4-Ethanol-Komplex ein Enantiomerenverhältnis von 95 (S) : 5 (R) bei einer Ausbeute von 95 %.

Grund für die Selektivität ist die sterische Hinderung zwischen dem chiralen Reagenz und dem Substratmolekül. Beim Einsatz von (R,R)-TADDOL entsteht als Produkt der entsprechende (S)-Alkohol.

Quellen

  1. a b c Sicherheitsdatenblatt Merck
  2. SDB bei Sigma-Aldrich
  3. D. Seebach et al. (1996). In: Croatica Chem. Acta 69, S. 459–484