Schlacht bei Puebla
In der Schlacht bei Puebla am 5. Mai 1862 wurden Franzosen durch mexikanische Truppen geschlagen. Die Schlacht bei Puebla war der wichtigste mexikanische Sieg in der Anfangszeit der Französischen Intervention in Mexiko und dieser Tag – Cinco de Mayo – wird in Mexiko jährlich gefeiert.
Den mexikanischen Truppen (ca. 4.000 Soldaten) unter der Führung des mexikanischen Generals Zaragoza standen 6.000 Mann starke Truppen des französischen Generals Lorencez gegenüber. Die mexikanischen Truppen waren zudem schlecht bewaffnet, jedoch war General Zaragoza ein sehr erfahrener Guerilla-Kämpfer.
Geschichtlicher Kontext
1861 entsandte der französische Kaiser Napoléon III. seine Truppen nach Mexiko. Das offizielle Ziel der Kampagne war die Eintreibung der Schulden der mexikanischen Regierung. Napoleon III. beabsichtigte jedoch auch die Ersetzung der mexikanischen konstitutionellen Regierung durch die Monarchie. Dadurch erhoffte sich der französische Kaiser eine Erweiterung der Einflußsphäre Frankreichs in Zentral- und Südamerika.
Am 8. Dezember 1861 besetzten französische Truppen die Hafenstadt Veracruz. Bald stellte sich heraus, dass das wirkliche Ziel der Kampagne nicht die Eintreibung der Schulden, sondern die Kontrolle über Mexiko war.
Die Schlacht
Der Weg nach Puebla war durch Fort Loreto und Fort Guadalupe geschützt. General Zaragoza gab den Befehl, die Schutzgräben entlang des Weges nach Puebla einzurichten und durch einen Graben die beiden Forts miteinander zu verbinden.
Die Lage der Mexikaner war durch die Wetterbedingungen begünstigt: Der Platzregen machte den Boden schlammig und hinderte die französische Artillerie am Vorwärtskommen.
General Lorencez war davon überzeugt, dass die Mexikaner die schwere Schlacht meiden und sich schnell auf die Flucht begeben würden. Gegen die Mittagszeit gab er den Befehl zum Angriff. Die mexikanischen Truppen konnten jedoch ihre Stellung halten und warfen die französischen Truppen zurück. Nach der Neugruppierung versuchten die Franzosen erneut, die Mexikaner anzugreifen, wurden jedoch wiederum auf die gleiche Weise zurückgeworfen.
Mehrheitlich nur mit Macheten bewaffnet begannen mexikanische Truppen unter der Führung von Zacapoaxtla und des mexikanischen Indianers Xochiapulco mit dem Gegenangriff auf die Franzosen. Porfirio Díaz (der spätere mexikanische Präsident) führte die gut organisierten und disziplinierten Truppen der Kavallerie und attackierte die Flanken der Franzosen. Gegen 16:30 Uhr ging die Schlacht zu Ende.
Nach dem Anbruch der Dunkelheit wurden die französischen Truppen abgezogen und warteten zwei Tage auf eine neue Gegenoffensive der Mexikaner. Zaragoza war sich jedoch bewusst, dass seine Truppen keine Chance im offenen Feld hätten und gab den Franzosen daher keine Möglichkeit, den defensiven Vorteil zu nutzen.
Eine weitere Attacke wollte General Lorencez jedoch nicht riskieren und befahl daher seinen Truppen, abzuziehen und nach Orizaba zurückzukehren.