Plaike
Als Plaike (auch Pleicke) bezeichnet die Angewandte Geophysik und die Bodenkunde eine größere Stelle in einem steilen Berghang, an der sich das Gras oder sonstiger niedriger Bewuchs gelöst hat und talwärts gerutscht ist.
Das Wort kommt vom mittelhochdeutschen blecken („entblößen, sehen lassen“) und bezeichnet eine Stelle, wo der Untergrund (der Fels) hervorblickt – eine durch Rutschung grasfreie Fläche am Berghang.
Das Abreißen der Grasnarbe lässt einige typische Formen erkennen, welche mit der Ursache der Hangrutschung zusammenhängen. Sie liegt häufig in einer starken Durchfeuchtung nach heftigen Regenfällen, kann aber auch mit längeren Störungen des Bodenwasser-Haushalts oder mit der Erosion des Bodens und anderem zusammenhängen.
Eine Plaike kann Ausmaße von wenigen Metern bis zu etwa 100 Metern haben. Die abgerutschten Teile stauen sich häufig am unteren Ende und bilden eine Art Sackung.
Plaiken sind der alpinen Bevölkerung, den Forstleuten, Bergbauern und aufmerksamen Wanderern von jeher vertraut, doch hat ihre Häufigkeit in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Dies kann verschiedene Ursachen haben, beispielsweise ungünstige Abholzung auf steilen Hängen, Bau von zu breiten Güterwegen oder Forststraßen, Zunahme von Starkregen oder Staunässe, Änderung der Vegetation, geotechnisch-hydrologische Einbauten usw. In den Alpen hat sich daher der Geophysiker und Geomorphologe Adrian Scheidegger (TU Wien) intensiv mit diesen und ähnlichen Phänomenen befasst.