Technische Universität München
Technische Universität München | |
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Motto | Die unternehmerische Universität |
Gründung | 1868 |
Ort | München |
Bundesland | Bayern |
Land | Deutschland |
Präsident | Wolfgang A. Herrmann |
Studierende | 23.338 (2009) [1] |
Mitarbeiter | 6.942 (2009) [1] |
davon Professoren | 364 (2009) [1] |
Jahresetat | 793.9 Mio. Euro (2009) [1] |
Website | www.tum.de |
Die Technische Universität München (kurz TUM oder TU München) ist die einzige Technische Universität in Bayern. Sie ist eine der größten Technischen Hochschulen in Deutschland (TU9) und zählt zu den auch international renommierten deutschen Spitzenuniversitäten. Ihr Stammsitz ist München. Sie gehört zu den drei ersten Universitäten, die im Rahmen der Exzellenzinitiative in die Förderlinie „Zukunftskonzept“ aufgenommen wurden. Sie ist in das Elitenetzwerk Bayern eingebunden.
An der TU München werden 133 Studiengänge angeboten[1]. Die TU-typischen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten werden durch Fakultäten für Wirtschaft, Sport, Medizin und TUM School of Education (in Gründung) ergänzt[2].
Fakultäten und Standorte
Die Technische Universität München hat mit dem Stammgelände in der Münchner Innenstadt, dem neuen Campus in Garching und den Hochschuleinrichtungen in Freising-Weihenstephan drei Hauptstandorte. Dazu kommen zahlreiche Sondereinrichtungen auch außerhalb der Hauptstandorte. So gehören der Medizinischen Fakultät das Klinikum Rechts der Isar, das Deutsche Herzzentrum München und die Kinderklinik München Schwabing an. Als Teil der Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen besteht das Oskar von Miller-Institut für Wasserbau am Walchensee. Das Architekturmuseum der TUM befindet sich in der Pinakothek der Moderne.
Im Rahmen eines Joint-Venture mit der National University of Singapore hat die TU München eine Niederlassung in Singapur eröffnet. Das so genannte German Institute of Science and Technology (GIST) wurde 2002 gegründet. Später wurde die Nanyang Technological University als weiterer Partner gewonnen.
München
- Fakultät für Architektur der Technischen Universität München (Stammgelände)
- Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen der Technischen Universität München (Stammgelände)
- Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik (Stammgelände)
- Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität München (Stammgelände)
- Fakultät für Medizin der Technischen Universität München (Klinikum rechts der Isar)
- Fakultät für Sportwissenschaft der Technischen Universität München (Olympiapark)
- TUM School of Education (in Gründung)[2], bislang Zentralinstitut für Lehrerbildung und Lehrerfortbildung im ehemaligen Zeughaus Lothstraße
Garching
- Department für Chemie der Technischen Universität München
- Fakultät für Informatik der Technischen Universität München
- Fakultät für Maschinenwesen der Technischen Universität München
- Zentrum Mathematik der Technischen Universität München
- Zentralinstitut für Medizintechnik (IMETUM)
- Physik-Department der Technischen Universität München
Weihenstephan (Freising)
Geschichte
Die TUM wurde 1868 durch König Ludwig II. von Bayern als Polytechnische Schule gegründet und ab 1877 offiziell als Königlich Bayerische Technische Hochschule München bezeichnet. Die Umbenennung von TH in TU erfolgte 1970.
1901 wurde der Hochschule das Promotionsrecht verliehen. Die Hochschule für Landwirtschaft und Brauerei Weihenstephan wurde 1930 integriert. 1937 wurde unter Max Schmitt die Planung für einen Universitätsneubau in Nymphenburg fortgesetzt, sie wurde nie umgesetzt.
Während des zweiten Weltkriegs wurden die Einrichtungen auf dem Stammgelände zu 80 % zerstört, der Universitätsbetrieb wurde 1946 wieder aufgenommen. Der Standort Garching wurde 1957 durch die Inbetriebnahme des Forschungsreaktors München (FRM) begründet. 1967 wurde am Klinikum rechts der Isar die medizinische Fakultät eröffnet. Die Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) wurde 2004 als Nachfolger des FRM in Garching in Betrieb genommen.
Präsident der TUM ist seit 1995 der Chemieprofessor Wolfgang A. Herrmann, der sich bundesweit als Hochschulreformer profiliert hat. Er wurde zweimal wiedergewählt, zuletzt am 10. Mai 2005 einstimmig durch den Verwaltungsrat der Hochschule. Auf seine Initiative geht die grundlegende Strukturreform der TU München zurück, woran sich andere Bundesländer und Österreich mit ihren neuen Hochschulgesetzen orientierten.
Die TU München gehörte zu den ersten drei Universitäten, die von der Exzellenzinitiative für ihre erfolgreichen Zukunftskonzepte ausgewählt wurden[3][4]. Sie wird ab November 2006 fünf Jahre lang mit jährlich 30 Millionen Euro gefördert: zwei Exzellenzcluster (Cognition for Technical Systems und Origin and Structure of the Universe – The Cluster of Excellence for Fundamental Physics) und eine Graduiertenschule (International Graduate School of Science and Engineering) sollen davon aufgebaut werden. In den Medien werden diese Universitäten als Eliteuniversität bezeichnet.
Das im Jahre 2006 gegründete TUM Institute for Advanced Study (TUM-IAS) erhält über das Zukunftskonzept der Exzellenzinitiative fünf Fellowship-Linien, die herausragenden Wissenschaftlern die erforderlichen Freiräume zur Entfaltung ihrer wissenschaftlichen Kreativität gewährt, die akademische Schulenbildung mit Nachwuchswissenschaftlern fördert und Spitzenforschung im interdisziplinären Kontext ermöglicht. Für das Institut entsteht im Zentrum des Campus Garching ein Neubau.
Ein erstes umfassendes Geschichtswerk über die TU München in zwei Bänden erschien im Oktober 2006 (Metropol-Verlag, Berlin).
Schwerpunkte in der Forschung
Der Schwerpunkt des Fächerangebots liegt naturgemäß auf den technischen und naturwissenschaftlichen Fächern. Insbesondere wird eine „konsequente Politik der Verschränkung von Medizin, Natur- und Ingenieurwissenschaften“[5] angestrebt. Erklärte Ziele von Präsident Wolfgang A. Herrmann bestehen darin, „Fakultätsgrenzen in der Forschung (zu) überwinden“[5] und die Anwendung unternehmerischer Prinzipien in Hochschulgestaltung und Wissenstransfer zu fördern[6].
Zu den kerntechnischen Forschungseinrichtungen der TUM in Garching gehören unter anderem der Forschungsreaktor München (das „Atomei“) und der Siemens Argonaut Reaktor (welche beide mittlerweile außer Betrieb sind) sowie der neue Forschungsreaktor München Heinz Maier-Leibnitz. Auf dem Garchinger Forschungscampus sind in direkter Nachbarschaft vier Max-Planck-Institute (für Astrophysik, Extraterrestrische Physik, Plasmaphysik und Quantenoptik), das Walther-Meissner-Institut für Tieftemperaturforschung, das Walter Schottky Institut und das Hauptquartier der Europäischen Südsternwarte (ESO) angesiedelt.
Die Medizin ist mit dem Klinikum rechts der Isar und dem akademisch angegliederten Deutschen Herzzentrum München vertreten. Im Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt in Freising werden die Forschungsbereiche Sportwissenschaft, Wirtschaftswissenschaften und Life Sciences behandelt. Die Kombination dieser Forschungsbereiche verleiht der TU München ein Alleinstellungsmerkmal unter den europäischen Universitäten.
Geisteswissenschaftliche Fächer werden von der ebenfalls in München angesiedelten Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), angeboten, wobei es jedoch in Einzelfällen zu Überschneidungen kommt. So ist beispielsweise ein Studium der Physik, Chemie, Mathematik, Informatik, Medizin oder Betriebswirtschaftslehre an beiden Universitäten möglich, allerdings mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
An der Technische Universität München wurden und werden außerdem die 2 humanoiden Laufroboter Johnnie und Lola gebaut.
Persönlichkeiten und Alumni
20 Angehörige der TU München wurden mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
Universitätsbibliotheken
Die TUM besitzt zehn Teilbibliotheken. Aufgrund des Bedeutungszuwachses der Standorte außerhalb des Stammgeländes wird die dortige ehemalige Zentralbibliothek nun als eine der Teilbibilotheken geführt.
Campus und Studentenleben
Während die Münchner Standorte der TUM in lebendigen Stadtvierteln der Millionenstadt liegen, befinden sich der Weihenstephaner und der Garchinger Campus in der Peripherie von Kleinstädten. In Weihenstephan ist man mit dem Bau eines Studentenwohnheims einen Schritt in Richtung Campus-Universität gegangen; in Garching befinden sich Wohnheime in der Stadt, nicht auf dem Hochschulgelände. Seit November 2006 gibt es die von Studenten betriebene Campus-Cneipe C2 in einem Nebenraum der Mensa.
Seit 2006 ist der TU Standort Garching mit der neuen Endstation Garching-Forschungszentrum der U-Bahn-Linie U6 direkt an das Münchner U-Bahn-Netz angeschlossen.
Zwischen der TU und der LMU - teils auch weiteren Hochschulen - wird jährlich die Münchner Universitäts-Ruderregatta abgehalten.
Das jährlich stattfindende und mittlerweile 3 Tage lange IKOM Karriereforum der TU München dient als Unterstützung beim Übergang von Absolventen in das Berufsleben. Die u.a. von Susanne Klatten geförderte UnternehmerTUM GmbH - Zentrum für Innovation und Gründung - am Campus Garching widmet sich der Förderung von unternehmerischen Talenten und bietet kostenfrei Businessplan-Seminare, Workshops, ein Förderprogramm für Nachwuchs-Führungskräfte (Manage&More) und Unterstützung für angehende Gründer an. Dazu gehören auch Büroräume am Standort Garching.
Studenten und Angehörige des akademischen Mittelbaues der TU München wirken im UniversitätsChor München mit. Außerdem veranstalten einige Fachschaften und der AStA der TUM ehrenamtlich regelmäßig Kultur- und Partyveranstaltungen, unter anderem die Open-Air-Festivals TUNIX (Standort Innenstadt) und GARNIX (Standort Garching).
Rankings
Forschung und Lehre im weltweiten Vergleich
Die Spitze weltweiter Universitäts-Rankings wird seit Jahren vor allem von US-amerikanischen und britischen Universitäten gestellt. Deutsche Universitäten schaffen es, insgesamt weit abgeschlagen, nur in Einzelfällen überhaupt unter die „Top 100“ (siehe Hauptartikel Universität). Innerhalb dieser Gruppe belegte die TU München in den vergangenen Jahren führende Positionen.
In einem der umfassendsten weltweiten Rankings, der Shanghai Jiao Tong Annual League (auch „Shanghai-Ranking“ oder „Shanghai-Index“), belegte die TU München[7]:
Jahr | Rang | Unter den deutschen Hochschulen |
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2003 | 60. | 2. (nach Ludwig-Maximilians-Universität) |
2004 | 45. | 1. |
2005 | 52. | 2. (nach Ludwig-Maximilians-Universität) |
2006 | 54. | 2. (nach Ludwig-Maximilians-Universität) |
2007 | 56. | 2. (nach Ludwig-Maximilians-Universität) |
2008 | 57. | 2. (nach Ludwig-Maximilians-Universität) |
Ebenfalls jährlich vergleicht die Times weltweit Universitäten und stellt in Form eines Rankings das Higher Education Supplement auf. Dabei belegte die TU München:
Jahr | Rang | Unter den deutschen Hochschulen |
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2005 | 105. | 2. (nach Universität Heidelberg) [8] |
2006 | 82. | 2. (nach Universität Heidelberg) [8] |
2007 | 67. | 3. (nach Universität Heidelberg, Ludwig-Maximilians-Universität) [9] |
Im Einzelvergleich des Bereichs „Science“ (Technische Hochschulen) belegte die TU München 2006 den 32. Platz (1. Platz unter den deutschen Kandidaten)[10].
Forschung und Lehre im bundesweiten Vergleich
Innerhalb Deutschlands belegen die TUM (in der Gesamtwertung) sowie ihre Fakultäten (in Einzelwertungen) regelmäßig Spitzenplätze bei Rankings.
- 2004 gelangte die TU München auf den 1. Platz im Ranking des FOCUS[11]; im „Innovations-Ranking“ der Zeitschrift „Karriere“ belegte die TU München Platz 2[10].
- 2005 erreichte die TU München bei Spiegel (Special: Studie „Student 2005“) und FOCUS den 1. Platz sowie weitere Spitzenpositionen[11].
- 2006 belegte die TU München Platz 1 als forschungsstärkste Universität im CHE-Forschungsranking[10].
- 2007 ging beim FOCUS-Ranking der 1. Platz an die TU München[12].
Drittmittel
2006 ermittelte die RWTH Aachen in ihrem Ranking-Report[10] die Verteilung der Forschungs-Fördergelder unter den deutschen Universitäten. Auf die TU München entfielen dabei:
- die mit insgesamt 64 Mio. Euro höchste DFG-Förderung für Forschungsprojekte (vor der RWTH Aachen mit 54 Mio. Euro)
- der 2. Platz im 6. Forschungsrahmenprogramm der EU mit 29 Mio. Euro (nach der Uni Stuttgart mit 35 Mio. Euro)
- die höchsten Drittmitteleinnahmen für Forschung laut Statistischem Bundesamt mit 409 Mio. Euro (vor der RWTH Aachen mit 407 Mio. Euro)
Studiengebühren
Ab dem Sommersemester 2007 wurde für das Studium an der TU München ein Studienbeitrag von insgesamt 592 Euro pro Semester erhoben. In Einzelfällen kann zwar eine Entbindung von dem darin enthaltenen Beitrag zur Finanzierung der Lehre in Höhe von 500 Euro erfolgen; der Teilbetrag von 92 Euro für Studentenwerk und Verwaltung ist aber in jedem Fall zu entrichten.[13] Ab dem Sommersemester 2009 wird die Verwaltungsgebühr in Höhe von 50 Euro abgeschafft, womit sich der zu zahlende Betrag auf 542 Euro verringert.[14]
Trivia
Im Mathematik/Informatik Gebäude befindet sich derzeit die größte Tafel Deutschlands (bis 2004 Europas) mit einer Länge von über zwölf Metern und über zwei Metern Höhe.
Quellen
Literatur
- Einleitung: http://portal.mytum.de/
- Absatz „Geschichte“: http://portal.mytum.de/tum/geschichte/index_html
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e TUM in Zahlen 2009. TU München, abgerufen am 30. März 2009 (deutsch).
- ↑ a b portal.mytum.de: Fakultäten. Abruf: 10. April 2009
- ↑ HIGHER EDUCATION: A German Ivy League Takes Shape. Science Magazine, abgerufen am 20. Oktober 2006 (englisch).
- ↑ UniSPIEGEL: Hochleistungsunis - München und Karlsruhe siegen. SPIEGEL ONLINE, abgerufen am 13. Oktober 2006 (deutsch).
- ↑ a b VDI Nachrichten: Wie die Hochschule zum „Darling der Wirtschaft“ wird. Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI), abgerufen am 2. November 2007 (deutsch).
- ↑ 10 Jahre Harvard-Club München: TU-Präsident Herrmann fordert „Universität neuer Kategorie“. uni-protokolle.de, abgerufen am 25. Oktober 2004 (deutsch).
- ↑ Academic Ranking of World Universities - 2007. Shanghai Jiao Tong University, abgerufen am 15. August 2007 (englisch).
- ↑ a b The Times Higher Education Supplement 2006. (PDF) Abgerufen am 10. November 2006 (englisch).
- ↑ The Times Higher Education Supplement 2007. (PDF) Abgerufen am 30. Dezember 2007 (englisch).
- ↑ a b c d Ranking Report 2006. (PDF) RWTH Aachen (deutsch).
- ↑ a b Ranking Report 2005 - TUM im Wettbewerb. (PDF) TU München (deutsch).
- ↑ FOCUS-Uni-Ranking 2007. TU München, abgerufen am 7. Mai 2007 (deutsch).
- ↑ Studienbeitragssätze der TU München. TU München, abgerufen am 15. Dezember 2007 (deutsch).
- ↑ Abschaffung der Verwaltungskosten. TU München, abgerufen am 21. Dezember 2008 (deutsch).
Siehe auch
Weblinks
- Commons: Technische Universität München – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Website der TU München
- German Institute of Science and Technology (GIST), Singapur
- Studentische Vertretung der TU München
Koordinaten: 48° 8′ 53,3″ N, 11° 34′ 4,6″ O