Nakrit

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Nakrit
Allgemeines und Klassifikation
Chemische Formel Al4[(OH)8|Si4O10]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Silikate (und Germanate) - Schichtsilikate (Phyllosilikate)
System-Nummer nach
Dana

71.1.1.3
Kristallographische Daten
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol monoklin-domatisch [1]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 2 bis 2,5
Dichte (g/cm3) 2,6
Spaltbarkeit vollkommen nach {001}
Bruch; Tenazität uneben
Farbe farblos, weiß, grau, gelbbraun
Strichfarbe weiß
Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig
Glanz erdig, Perlmuttglanz
Kristalloptik
Doppelbrechung δ = δ = 0,006 [2]
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten löslich in H2SO4 bei Erwärmung

Nakrit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate (und Germanate), genauer ein Schichtsilicat mit der chemischen Zusammensetzung Al4[(OH)8|Si4O10] [3]. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt meist erdige, schuppige oder massige Aggregate, selten auch kleine, tafelige, unregelmäßig pseudohexagonale Kristalle von weißer, grauer oder gelblichbrauner Farbe und perlmuttartigem Glanz.

Etymologie und Geschichte

Erstmals beschrieben wurde Nakrit 1807 von Alexandre Brongniart. Seinen Namen erhielt das Mineral aufgrund seines Glanzes nach dem französischen Wort Nacre für Perlmutt.

Klassifikation

In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Nakrit zu den Schichtsilikaten (Phyllosilikate). Die neue Strunz'sche Mineralsystematik ist allerdings präziser unterteilt und das Mineral jetzt der Unterabteilung der „Schichtsilikate (Phyllosilikate) mit Kaolinitschichten, zusammengesetzt aus tetrahedralen oder oktahedralen Netzen“ zugeordnet.

Die Systematik der Minerale nach Dana sortiert den Nakrit entsprechend seiner Kristallstruktur in die Abteilung „der Schichtsilikate mit Schichten von sechsgliedrigen Ringen mit 1:1-Lagen“ ein.

Bildung und Fundorte

Nakrit bildet sich in Hohlräumen hydrothermaler Lagerstätten. Begleitminerale sind unter anderem Calcit, Dolomit, Fluorit, Quarz und Topas.

Gefunden wurde Nakrit bisher an folgenden Fundorten (Stand: 2009): Huayna Potosí in La Paz und Llallagua in Potosí in Bolivien; Fujian in China; Baden-Württemberg (Schwarzwald), Bayern (Franken, Oberpfalz), Niedersachsen (Harz), Nordrhein-Westfalen (Ruhrgebiet), Rheinland-Pfalz (Donnersberg, Lahntal), Saarland (Nonnweiler), Sachsen (Erzgebirge) und Thüringen (Gera, Wurzbach) in Deutschland; Brittany (Lopérec) und Languedoc-Roussillon (Couiza, Lodève) in Frankreich; England in Großbritannien; Piemont in Italien; Hokkaidō in Japan; Québec in Kanada; Nayarit in Mexiko; Erongo in Namibia; am Katschberg zwischen Kärnten und Salzburg in Österreich; Schonen und Västerbotten in Schweden; Banská Bystrica, Košice und Trenčín in der Slowakei; Andalusien und Katalonien in Spanien; KwaZulu-Natal in Südafrika; Gyeongsangbuk-do in Südkorea; Böhmen in Tschechien; auf der Krim und in der Oblast Kiew in der Ukraine; Mátra-Gebirge in Ungarn; sowie Arizona, Colorado, Connecticut, Michigan, Nevada, New Mexico, Rhode Island und Virginia in den USA. [4]

Struktur

Nakrit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe Cc mit den Gitterparametern a = 8,910 Å, b = 5,144 Å, c = 14,593 Å und β = 100.50° [5], sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle [1].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Webmineral - Nacrite (engl.)
  2. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen MinDat.
  3. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 5. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2008, ISBN ISBN 3-921656-17-6(?!).
  4. MinDat - Localities for Nacrite
  5. American Mineralogist Crystal Structure Database

Literatur