Koblenz-Karthause

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Koblenz-Karthause
Lage des Stadtteils Koblenz-Karthause
Basisdaten
Stadtteil seit: Gründung
Fläche: ? km²
Einwohner: 10.822 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: ? Einwohner je km²
Postleitzahl: 56075
Vorwahl: 0261
Kfz-Kennzeichen: KO

Die Karthause ist der größte Stadtteil von Koblenz. Er liegt im Süden von Koblenz auf etwa 174 m Höhe und ist der nördlichste Ausläufer des Hunsrücks zwischen den Flüssen Rhein und Mosel. Der Name des Berges, auf dem sich der Stadtteil befindet, wurde durch den Orden der Kartäuser geprägt. Der größte Teil des Stadtteils umfasst den Koblenzer Stadtwald mit dem Naherholungsgebiet Remstecken und dem Fernmeldeturm Koblenz auf dem 382 m hohen Kühkopf. Außerdem befindet sich in diesem Stadtteil das Fort Großfürst Konstantin, die Justizvollzugsanstalt Koblenz, der technische Fachbereich der Fachhochschule und das Bundesarchiv. Am Nordhang der Karthause liegt der Koblenzer Hauptfriedhof.

Geschichte

Das Fort Konstantin steht auf einem der ältesten Siedlungsgebiete von Koblenz. Erstmals urkundlich erwähnt wurde eine Bebauung auf dem Gebiet des heutigen Forts 1153 in der Besitzbestätigungsurkunde des Trierer Erzbischofs Hillin von Fallemanien. Ausgrabungen der letzten Jahre belegen Grablegungen in diesem Bereich, die wesentlich weiter in die Vergangenheit reichen. Die bei Grabungen freigelegten Fundamente und Gräber, sowie die Krypta sind heute in die Hofgestaltung des Forts integriert. Das belegte Kloster war ein dem Heiligen St. Beatus geweihtes Benediktinerkloster, das im Januar 1315 in ein Chorherrenstift umgewandelt wurde.

Im August 1331 wurde das Stift aufgelöst und Gebäude sowie Besitzungen dem Kartäuser-Orden übertragen. Der Name der Erhebung bei Koblenz änderte sich dadurch im Laufe der Zeit von Beatusberg zu Karthause. In napoleonischer Zeit wurde 1802 das Kloster aufgelöst. Das Gelände wurde 1818 von den Preußen erworben.

In den folgenden Jahren entstand mit dem Bau der Festung Koblenz auch das Fort Konstantin. Das Fort diente der vorgelagerten Sicherung der Feste Kaiser Alexander auf der Karthause. Diese Festung war sogar dreimal so groß wie die Festung Ehrenbreitstein.

Nach Aufgabe der preußischen Festungen 1903 mussten diese nach dem Ersten Weltkrieg gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrags entfestigt werden. Die Feste Alexander wurde dabei fast vollständig zerstört, das Fort Konstantin dagegen blieb fast komplett erhalten. Die Besiedlung des entfestigten Geländes begann 1934 nach der Übernahme durch die Stadt Koblenz. Erst gegen Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Siedlungstätigkeit 1944 zunächst zum Erliegen. Das durch die Luftangriffe beschädigte Reduit der Feste Alexander wurden in der Folge als Notunterkunft für ausgebombte Familien genutzt. Wie auch bei den anderen Festungsteilen entstand hier allerdings eines von vielen Koblenzer Elendvierteln. Um die katastrophalen Zustände zu beseitigen, wurden die Bauten schließlich 1961/62 geräumt und 1964 zerstört, so dass heute nur noch die Reste der äußeren Mauer des Reduits sowie das Löwentor erhalten sind. Daneben zeichnen sich die Reste der Wälle im Gelände ab. Den Grundriss der Festung kann man im Straßenverlauf noch sehr gut erkennen. In den folgenden Jahren entstand in den drei Bezirken des Stadtteils Altkarthause, Karthause Flugfeld und Karthäuserhofgelände ein großes Siedlungsgebiet.

Im Stadtwald wurde unweit der Römerstraße eine Tempelanlage für den römischen Merkur und die gallische/keltische Rosmerta erbaut. Dort gefundene römische Münzen belegen eine Nutzung der Anlage bis in das 5. Jahrhundert. Am Remstecken finden sich Überreste eines römischen Bauernhofes (Villa rustica), die teilweise ausgegraben und teilrekonstruiert sind.

Bildungseinrichtungen / Soziale Einrichtungen

Auf der Karthause gibt es evangelische und katholische Kindergärten und Kindertagesstätten sowie folgende Schulen:

  • Grundschule am Löwentor
  • Grundschule Neu-Karthause
  • Hauptschule auf der Karthause
  • Realschule auf der Karthause
  • Gymnasium auf der Karthause

Auch die Fachhochschule Koblenz hat einen Standort auf der Karthause für die Fachrichtungen Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnik.

Das katholische Altenheim mit Wohn- und Pflegebereich geht auf die Geschwister de Haye´sche Stiftung von 1895 zurück.

Ein Blindenaltenheim wird von der evangelischen Kirchengemeinde auf der Karthause mit betreut.

Kirchengemeinden

Die katholische Kirche auf der Karthause ist die Pfarreiengemeinschaft St. Beatus / St. Hedwig:

  • St. Beatus, hervorgegangen aus einer Notkirche von 1948, selbstständige Pfarrei seit 1961
  • St. Hedwig, 1969 gegründete Tochter-Gemeinde von St. Beatus, Kirchengebäude von 1978

Das ebenfalls zur Pfarreiengemeinschaft gehörende Kirchengebäude St. Michael musste 1996 wegen Baufälligkeit abgerissen werden; es wurde ersetzt durch das neue Kirchengebäude St. Bruno auf dem Gelände des Altenheimes der Geschwister de Haye'schen Stiftung.

Sitz der Evangelischen Kirchengemeinde auf der Karthause ist das Dreifaltigkeitshaus.

Presse

Die Gratis-Stadtteilzeitung für die Haushalte der Karthause heißt Der Karthäuser.

Bilder von der Karthause


Koordinaten: 50° 20′ 29″ N, 7° 34′ 7″ O