Museum im Stern

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Das Museum im Stern ist das Stadtmuseum der Stadt Warburg.

Museum

Das Museum gehört zu Warburgs wichtigsten kulturellen Einrichtungen. In ihm werden jährlich ca. 10 Wechselaustellungen zu Themen aus Geschichte und Kunst durchgeführt und es finden Vorträge und Konzerte im Museum im Stern statt.

Seine Dauerausstellung gliedert sich in die Abteilungen

  • Vor- und Frühgeschichte mit der Darstellung frühzeitlicher Spuren der Besiedelung der Region, bandkeramische Siedlungsfunden und dem 3,8 t schweren Zeichenstein von Warburg, einem Teil eines jungsteinzeitlichen Grabes bei Hohenwepel aus dem 4. Jahrtausend v. Chr.
  • Stadtgeschichte mit Darstellung der Stadtgründung und -entwicklung, Dokumentationen von Ausgrabungen auf der Hüffert und am Burgberg, Rekonstruktionszeichnungen von Stadtbefestigung, Rathäusern und Bürgerhäusern im mittelalterlichen Zustand, einem Modell des ehemaligen Klosters Hardehausen und Dokumentationen zur ehemaligen Warburger Synagoge
  • Wirtschaftsgeschichte mit Einrichtungen einer kompletten Schusterwerkstatt und Dokumentationen zur Post- und Bahngeschichte und
  • Kunstgeschichte mit Werken des Warburger Silberschmieds und Kupferstechers Antonius Eisenhoit, des Nörder Architekten Johann Conrad Schlaun, der Maler Josef Kohlschein, Hans Kohlschein, Gottfried Beyer, Lorenz Humburg und Heinrich Holtgreve

Zudem gibt es eine Artothek mit Werken von Günther Grass, Marcel Marceau, Edgar Schlubach, Alfons Holtgreve und weiteren Künstlern.

Stadtarchiv

Das Stadtarchiv hat bedeutende mittelalterliche Bestände. Es enthält Urkunden zur Stadtgründung und -verfassung wie den Groten Breff von 1436, eine Bibel von Hans Grüninger von 1485 aus dem Besitz des ehemaligen Warburger Dominikanerklosters u.a.

Geschichte des Hauses „Zum Stern“

Das Gebäude wurde 1339–1340 als massives Steinhaus erbaut und ist in seinen wesentlichen Teilen (Außenmauern, Decken und Dachstuhl) original erhalten. Ursprünglich beinhaltete es zur Sternstraße hin eine hohe Wirtschaftdeele mit einem niedrigen Speichergeschoss darüber. Die Beheizung erfolgte durch ein offenes Feuer, der Rauch zog durch einen hölzernen Kamin ab. Der rückwärtige Teil beinhaltete zwei übereinander liegende Säle, die mit Wandkaminen beheizt wurden. Im Mittelalter war das Haus Wohn- und Wirtschaftsgebäude verschiedener Adelsfamilien (zunächst von der Windelen, ab 1460 von Calenberg, ab 1628 von und zu Niehausen) und Bürger (ab 1708 Böttrich, ab 1741 Thonnienhaus). 1748 kam es in das Eigentum des Klosters Wormeln und wurde 1755 (Chronogramm über dem Eingang) im Barockstil umgestaltet. Während des Siebenjährigen Krieges war der Stern bevorzugtes Quartier der beiderseitigen Generalität und beherbergte u.a. den preußischen Oberstleutnant von Jeanneret, den englischen General Lord Granby, den hessischen General von Gilsa, den Prinzen Moritz von Anhalt-Dessau, den französischen Herzog Victor-François de Broglie und nach der Schlacht bei Warburg den Herzog Ferdinand von Braunschweig. 1787 verkaufte das Kloster Wormeln, vertreten durch ihre Äbtissin, Humbelina Rosenmeyer, den Stern an ihren Onkel, den damaligen Warburger Bürgermeister Philipp Rosenmeyer, von dem es im Erbgang an die Familie Blome kam. 1920 erwarb es die Stadt Warburg und vermietete es zunächst als Finanzamt. 1958 richtete sie dort das Stadtarchiv und Verwaltungsräume ein.

1968 entstand im Erdgeschoss ein kleines Heimatmuseum. 1988 wurde das Dachgeschoss als Ausstellungs- und Vortragsraum ausgebaut und das gesamte Gebäude für die alleinige Nutzung als Museum und Stadtarchiv modernisiert.

Die Sternstraße wurde nach Haus „Zum Stern“ benannt.

Literatur

  • Mürmann, Franz: Der goldene Stern, Band I. der Schriftenreihe des Museumsvereins Warburg, Warburg 1988
  • Nolte, Elmar: Untersuchungsbericht zur Bausubstanz und Baugeschichte des Hauses Stern in Warburg, Warburg 1989

Museum im Stern auf warburg.de

Koordinaten: 51° 29′ N, 9° 9′ O