Andy Kirk
Andrew Dewey Kirk (* 28. Mai 1898 in Newport, Kentucky; † 11. Dezember 1992 in New York) war ein US-amerikanischer Big-Band-Leader sowie Bassist (insbesondere Basssaxophonist und Tuba-Spieler).
Leben und Karriere
Kirk wuchs in Denver auf, wo er von Paul Whitemans Vater Wilberforce Whiteman Unterricht erhielt. Er begann als Bass Saxophonist und Tuba-Spieler beim George Morrison Orchester 1918. 1925 zog er nach Dallas, wo er bei Terence Holders Dark clouds of Joy spielte. 1929 übernahm er die Band (er wurde von den anderen zum Leader gewählt) und nannte sie in Twelve Clouds of Joy um. Ihre großen Erfolge hatten sie nach der Übersiedlung nach Kansas City 1929, wo sich schon in den 1920er Jahren der Swing ausbildete und wo 1929-1930 ihre ersten Aufnahmen entstanden (Brunswick Records). Bald waren sie die zweite Bigband aus Kansas City, die neben Bennie Motens Band zu landesweitem Renomee gelangte. Ihr Hauptquartier war der Pla-Mor-Ballroom an der Ecke 32. und Main street, dann der Fairyland Park und Winwood Beach, gelegentlich tourten sie aber auch an der West- und Ostküste. 1936 hatten sie mit Until the real thing comes along einen großen Hit. Gesungen wurde er von Pha Terrell, der mit seiner hohen Tenorstimme viel zum Erfolg der Band beitrug (ähnlich der späteren Falsett-Stimmen etwa bei den Ink Spots und den Platters in den 1950er Jahren). Ihre Erfolge verdankten sie nicht zuletzt auch den Arrangements und Kompositionen der Pianistin Mary Lou Williams, die von 1929-1942 bei der Band war. Sie kam relativ spät dazu. Die ursprüngliche Pianistin Marion Jackson war bei der ersten Aufnahme-Session bei Brunswick Records nicht erschienen und wurde durch die Williams ersetzt, die damals die Frau des Band-Mitglieds und Saxophonisten John Williams war und deren Spiel dem Aufnahmeleiter Dave Kapp gefiel. Weitere Mitglieder der Band waren zeitweilig Buddy Tate (Tenorsaxophon), Don Byas, Ben Webster, Fats Navarro, Howard McGhee, Shorty Baker, Kenny Kersey, Claude Williams (Violine), Dick Wilson (Saxophon) und auch kurz Charlie Parker.
Nach dem Weggang von Mary Lou Williams 1942 verkleinerte Kirk die sowieso nicht sehr große Big Band auf 17 Mitglieder, unter denen auch Musiker des Modern Jazz wie Navarro, McGhee und Byas waren. Der Verlust ihrer Haupt-Arrangeurin war aber deutlich zu merken. 1948 löste sich die Band auf. Kirk hatte Anfang der 1950er Jahre noch kurz eine Band (und leitete gelegentlich in den 1970er Jahren spontan zusammengekommene Bands). Es wurde dann aber anderweitig beruflich tätig (Hotelmanager, Immobilienmakler, aktiv in der Musiker-Gewerkschaft, zuletzt aktiv für Jehovas Zeugen).
1991 erhielt er die NEA Jazz Masters Fellowship.
Literatur
- George Simon The Big Bands, MacMillan 1967, 1971, Schirmer Books 1981
- Andy Kirk My Story, Jazz Review Bd.11, Februar 1959.
- Andy Kirk Twenty Years on Wheels (aus Interviews mit Amy Lee), Ann Arbor: University of Michigan Press, 1989.
- Ross Russell Jazz Style in Kansas City and the Southwest, Berkeley: University of California Press, 1971
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Kirk, Andy |
ALTERNATIVNAMEN | Andrew Dewey Kirk |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischen Jazz-Bigband-Leader |
GEBURTSDATUM | 28. Mai 1898 |
GEBURTSORT | Newport, Kentucky |
STERBEDATUM | 11. Dezember 1992 |
STERBEORT | New York |