Glasgow
Glasgow [Schottlands größte Stadt, drittgrößte im Vereinigten Königreich und kommt mit den Vororten sogar auf über eine Million. Sie liegt im Südwesten des Landes am Fluss Clyde, an der Westküste Schottlands. Das Stadtzentrum liegt bei ca. Vorlage:Koordinate Text Artikel.
], [ ] ist mit (2005) 599.503 Einwohnern, auf englisch Glaswegians,Glasgow ist Standort von Schiffbauindustrie und gilt im Gegensatz zu London oder der Hauptstadt Schottlands Edinburgh als „Arbeiterstadt“. Es besitzt eine Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert sowie drei Universitäten (University of Glasgow, University of Strathclyde, Glasgow Caledonian University) sowie die Glasgow School of Art.
Geschichte und Stadtgründung
Seit Jahrtausenden haben Menschen an der Stelle des heutigen Glasgow gesiedelt, wobei der Clyde eine optimale Gelegenheit zum Fischfang bot. Um 80 n. Chr. besiedelten die Römer den Ort, der wohl damals Cathures hieß. Später errichteten die Römer um 140 n. Chr. den Antoninuswall, dessen Reste heute noch in Glasgow zu sehen sind, um das römische Britannien vom keltischen und piktischen Caledonia zu trennen.
Glasgow selbst wurde vom christlichen Missionar Sankt Mungo (auch bekannt als Sankt Kentigern) im 6. Jahrhundert gegründet. An der Stelle der heutigen Kathedrale errichtete er eine Kirche, und in den folgenden Jahren wurde Glasgow zu einem religiösen Zentrum. Die Sankt Mungo zugesagten Wunder finden sich noch heute auf dem Stadtwappen.
Mittelalter
Die Geschichte Glasgows ist vage, bis es im 12. Jahrhundert zur Stadt angewachsen war, und mit dem Bau der St. Mungo's Cathedral begonnen wurde.
1451 wurde die Universität zu Glasgow durch päpstliches Dekret gegründet. Anfang des 16. Jahrhunderts war Glasgow zu einem bedeutenden religiösen und akademischen Zentrum gewachsen.
Handel und industrielle Revolution
Ebenfalls zu dieser Zeit waren die Händler und Facharbeiter der Stadt an erheblichen Einfluss gelangt, was die Macht der Kirche zu schmälern begann. Durch den Schiffsverkehr über den Clyde wurde Glasgow zu einem idealen Handelszentrum, sowie zum Tor nach Edinburgh und dem Rest Schottlands.
Glasgows Position im Zentrum des British Empires machte es darüber hinaus zum zentralen Umschlagplatz im Handel mit den britischen Kolonien. Der leichte Zugang zum Atlantischen Ozean erleichterte den Import von amerikanischem Tabak, der dann in ganz Europa verkauft wurde. Handel mit der Karibik erlaubte den Import von Zucker. Seit den 1770er Jahren ermöglichte die Entschlammung des Clyde, mit größeren Schiffe weiter den Fluss hinauf zu fahren, was den Grundstein für den Industrie- und Werftbau während des 19. Jahrhundert legte.
Durch den Überfluss an Kohle und Eisen aus Lanarkshire wurde Glasgow eine Industriestadt, die den Beinamen 'die zweite Stadt des Empire' erhielt. Auch die Baumwollindustrie und Textilherstellung florierte. Arbeiter aus Schottland, Irland und dem Rest Europas zog es in die aufstrebende Stadt.
Durch die industrielle Revolution wurde Glasgow zu einer der reichsten Städte der damaligen Welt. Wohlhabende Händler finanzierten spektakuläre Bauten, Parks, Museen und Bibliotheken. Fabriken wurden als wahre Prachtbauten errichtet, so zum Beispiel eine Teppichfabrik (Templeton's carpet factory), die als Kopie des Dogenpalastes von Venedig gestaltet wurde.
Glasgow wurde auch kulturell zu einem wichtigen Zentrum. Zahlreiche Galerien siedelten sich an, und außergewöhnliche Gebäude entstanden, wie die Glasgow School of Art, erbaut von Charles Rennie Mackintosh.
Abstieg und Nachkriegszeit
Nach dem Ersten Weltkrieg litt Glasgow am weltweiten Niedergang der Wirtschaft. Obwohl weiter Schiffe und Züge in Glasgow produziert wurden, machten preiswerte Arbeiter der Stadt Konkurrenz. Die Lage der Arbeiterklasse in der Stadt verschärfte sich, die Politisierung und das Bewusstsein über die Situation nahm zu. So entsandten die Glasgower Arbeiter eine ganze Brigade zur Unterstützung der spanischen Republik. In den 1960er Jahren ging es mit der Wirtschaft der Stadt steil bergab. Trotz Schiffsneubauten wie der Queen Elizabeth 2 wurde eine Werft nach der anderen geschlossen. Zur Jahrtausendwende existierten nur noch zwei Werften, die beide ausschließlich aus Rüstungsaufträgen der Regierung finanziert wurden.
In den 1970er und 1980er Jahren wurden Stahlwerke, Kohleminen, Motorwerke und andere Schwerindustrie in und um Glasgow geschlossen, was zu Massenarbeitslosigkeit und Zerfall der Stadt führte. Seit Mitte der 1980er Jahre gibt es jedoch einen beschwerlichen Aufschwung – ein Finanzdistrikt wurde geschaffen, und die ehemaligen Fabrikgelände in den Vororten werden von der Unterhaltungsindustrie bezogen. Kritiker dieser Entwicklung bezweifelten allerdings, ob eine solche reine Service-Industrie langfristig Bestand haben kann.
Das moderne Glasgow
Seit den 1990er hat sich Glasgow kontinuierlich von seinem Niedergang erholt. Die Stadt hat in den vergangenen 15 bis 20 Jahren große Summen zur Renovierung und Restaurierung einer Vielzahl von Gebäuden investiert. Durch diesen Aufwand ist die Lebensqualität in der Stadt spürbar gestiegen. 1990 wurde Glasgow überraschenderweise die 6. Europäische Kulturhauptstadt (nicht London oder Edinburgh) und erhielt 1999 den Architektur- und Designpreis. 2003 wurde Glasgow Europäische Sporthauptstadt. War die Stadt früher als schmutzige Arbeiterstadt berüchtigt, die vom Ruß der Fabriken buchstäblich schwarz geworden war, so ist sie heute für ihren kulturellen und künstlerischen Reichtum bekannt. Glasgow hat ein modernes Kultur- und Kongresszentrum mit zahlreichen unterschiedlichen Veranstaltungen. Darunter sind solche wie der Science-Fiction-World-Con „Intersection“ 1995 und „Interaction“ 2005 mit etwa 4000 Teilnehmern. Tourismus, Sportveranstaltungen und große Konferenzen prägen das Bild des modernen Glasgow.
Ein besonderes Augenmerk kann in Glasgow auf die Vielfalt der Museen gelegt werden, die fast alle ohne Eintrittsgebühren zu besichtigen sind. Eine Ausnahme bildet z. B. das Science Center, das einen Eintrittspreis von 6.95 Pfund pro Erwachsenen erhebt. Wichtige Museen in Glasgow sind das Kelvingrove Art Gallery and Museum, das Hunterian Museum and Art Gallery (an der University of Glasgow) und die Burrell Collection. Letztere geht auf die Privatsammlung von William Burrell zurück, der sie der Stadt vermachte.
Weiterhin bietet sich Glasgow mit hervorragenden Malls als Einkaufsstadt an und genießt inzwischen den Ruf, nach London die zweitbeste Einkaufsstadt Großbritanniens zu sein.
Die gestiegene Lebensqualität ist auch an den gleichfalls stark verteuerten Miet- und Kaufpreisen für Wohnraum erkennbar. Glasgow ist damit nicht nur eine der attraktivsten, sondern leider auch eine der teuersten Städte Großbritanniens geworden.
Mit dem Science Center, dem Glasgow Tower und dem Clyde Auditorium von Norman Foster hat die Stadt auch jede Menge moderne Architektur zu bieten.
Glasgow besitzt einen eigenen Flughafen auf Stadtgebiet (Flughafen Glasgow) und ist auch über Glasgow-Prestwick an den Luftverkehr angebunden. Des Weiteren erhielt Glasgow die dritte U-Bahn auf der Welt. Am 14. Dezember 1896 eröffnete die Glasgow Underground Railway (jetzt "Glasgow Subway") ihren Betrieb, musste ihn aber am selben Tag nach einem Unfall wieder einstellen. 1897 wurde die Wiedereröffnung gefeiert.
Dazu existieren in der Stadt mehrere Fußball-Stadien:
- Celtic Park (60.832 Plätze, im Stadtteil Bridgeton/Parkhead, (Celtic Glasgow)
- Hampden Park (52.500 Plätze, (FC Queen's Park)
- Ibrox Park (50.467 Plätze, (Glasgow Rangers)
Städtepartnerschaften
Söhne und Töchter der Stadt
- Gordon A. Craig, Historiker und Schriftsteller
- Maggie Bell, Rocksängerin
- Maxwell Caulfield, Schauspieler
- Robert Carlyle, Schauspieler (Trainspotting, Ganz oder gar nicht)
- James Dillon, Komponist
- Dagobert Duck (lt. Don Rosa)
- Arthur Findlay, Makler und Börsenfachmann, einflussreicher Spiritualist
- Alastair Forsyth, Profigolfer
- Die Mitglieder der Rockmusikgruppe Franz Ferdinand
- Sir James George Frazer, Ethnologe
- Jim Kerr, Leadsänger und Songwriter der Simple Minds
- Mark Knopfler, Gitarrist, Frontman der aufgelösten Rockband Dire Straits
- Sir John Macdonald, erster Premierminister von Kanada
- Kelly Macdonald, schottische Schauspielerin
- Kevin Macdonald, britischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent
- Charles Rennie Mackintosh, Architekt, Graphiker und Maler
- Alistair MacLean, schottischer Thriller-Autor
- John McCormack, Boxer
- Alan McManus, Snookerspieler
- Die stilbildende Postrock-Band Mogwai
- David O'Hara, Schauspieler
- Justin Currie und Ian Harvie, Gründer der Rockband Del Amitri
- Angus Young, Leadgitarrist der Band AC/DC
- Malcolm Young, Gitarrist der Band AC/DC
Siehe auch: Liste der Söhne und Töchter Glasgows, Liste der Erzbischöfe von Glasgow
Weblinks
- Stadtverwaltung - Glasgow City Council website
- Touristeninformationen Glasgow und Umgebung - Official Tourist Board Website
- http://www.theglasgowstory.co.uk/index.php Link zur Geschichte Glasgows]