Zell am Ziller
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Tirol |
Politischer Bezirk: | Schwaz (SZ) |
Fläche: | 2,4 km² |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 575 m ü. A. |
Einwohner: | 1.824 (31. Dezember 2005) |
Postleitzahl: | 6280 |
Vorwahl: | 05282 |
Offizielle Website: | Marktgemeinde Zell am Ziller |
E-Mail-Adresse: | gemeinde@zell-am-ziller.tirol.gv.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Walter Amor |
Zell ist eine Marktgemeinde im Zillertal und gehört zum Bezirk Schwaz in Tirol (Österreich).
Geografie
Zell liegt im hinteren Zillertal in einem Talkessel, an der rechten Seite des Ziller. Sie ist die flächenmäßig kleinste Gemeinde des Tals. Die umliegenden Hänge bilden die Gemeinden Zellberg, Rohrberg, Gerlosberg und Hainzenberg. Im Norden schließt die Gemeinde Aschau im Zillertal, im Süden die Gemeinden Hippach und Ramsau im Zillertal an Zell an.
Zell ist neben Fügen der alte Hauptort und wirtschaftliches, verwaltungsmäßiges und schulisches Zentrum des Zillertals. Dazu gehören eine Außenstelle der Bezirkshauptmannschaft Schwaz, das Bezirksgericht (zum Gerichtsbezirk gehören alle Gemeinden des Tals), die Zillertaler Tourismusschulen, eine Musikschule, das Stiftungsaltersheim und weitere wichtige Einrichtungen.
Geschichte
Grundlage der Gemeinde legten Mönche im 8. Jahrhundert, die vom Gerlospass aus die Bewohner des Tals zum Christentum bekehrten und eine schlichte Mönchszelle errichteten.
Zell war für das Erzstift Salzburg von großer Bedeutung. Neben umfangreichen Grundbesitzen führte von hier die direkte Wegverbindung über den Gerlospass in das Salzburger Stammland.
Im Jahr 1187 wurde für die zahlreichen Pilger und Reisenden das St.-Johannes-Spital erbaut, aus dem das Stiftungsaltersheim hervorging. 1188 wurde der Ortsname Zell als "Celles" erstmals urkundlich erwähnt. Mit Goldfunden am Hainzenberg im 16. Jahrhundert stieg die Bedeutung des Orts, so dass die Verwaltung des salzburgischen Gerichts im Zillertal 1592 nach Zell verlegt wurde.
Nach dem Rückgang des Bergbaus im 19. Jahrhundert war Zell ein Ort von Viehmärkten, das Vieh wurde im Austausch von Wein über das Tuxer Joch und den Brennerpass nach Bozen getrieben.
Am 6. November 1809 im Zuge der Napoleonischen Kriege wurde Zell von bayrischen Truppen geplündert. Nach Beendigung der Kriege fand am 5. Juni 1816 die Erbhuldigung des österreichischen Kaisers Franz I. statt, bis er weiter nach Fügen reiste, wo das dortige Kaiserdenkmal errichtet wurde. Er war ein Verfechter der Teilnahme der damals noch salzburgischen Gebiete wie Zell am Freiheitskampf Tirols 1809 und setzte sich für eine Vereinigung dieser Gebiete mit der Grafschaft Tirol ein.
Bis zum Jahr 1930 waren noch Knappen im Bergwerk tätig, der Abbau jedoch als unrentabel eingestellt.
1989 wurde Zell zur Marktgemeinde erhoben.
Die Pfarrkirche St. Veit wurde 1779 erbaut, nachdem eine Überschwemmung die alte gotische Kirche bis auf den Kirchturm verschüttete.
Wirtschaft
Die Wirtschaft von Zell ist geprägt durch die Landwirtschaft, verschiedene Gewerbebetriebe und den sich seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelnden Tourismus.
Von überregionaler Bedeutung für die Ausbildung sind die Tourismusschulen, wo verschiedene Schulformen angeboten werden.
In Zell befindet sich mit der im Jahr 1500 gegründeten Brauerei (Zillertal Bier) die älteste Privatbrauerei Tirols.
Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung hat Zell zahlreiche Einpendler.
Verkehr
Zell ist über die Zillertal-Bundesstraße und die Zillertalbahn mit einer Haltestelle angebunden. Von Zell zweigt in östlicher Richtung die Straße zum Gerlospass (1490 m) ab.
Tourismus
In Zell findet jährlich am ersten Maiwochenende das Gauderfest statt, das zu den ältesten Volksfesten Tirols zählt. Die Bezeichnung ist wahrscheinlich auf das östlich von Zell gelegene Gauderlehen zurückzuführen. Im Mittelpunkt steht der Ausschank des Gauderbocks, einem extra für das fest gebrautem Bockbier der örtlichen Brauerei. Weitere Attraktionen sind ein Festumzug mit Festwägen, Musikkapellen und Trachtengruppen, sowie das Ranggeln, einer Form des Ringens. Tierkämpfe wurden nach Protesten von Tierschützern aus dem Programm genommen.
Die Zillertal-Arena entstand im Jahr 2000 als Zusammenschluss der Skigebiete Zell, Gerlos und Königsleiten und ist das größte Skigebiet des Zillertals.
Die Zillertaler Tourismusschulen sorgen für neue Einsteiger in die Gastronomie / Hotellerie. Die Schüler der Z.T. werden weithin qualifiziert für jeden Beruf in der Hotellerie /Gastronomie und schließen teils mit Matura( Diplomprüfung ) ab.
Weblink
- 70940 – Zell am Ziller. Gemeindedaten der Statistik Austria
- ZILLERTALblog.at