Manjiroit
Manjiroit | |
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Manjiroit, Todorokit und Calcit aus der Wessels Mine, Hotazel, Kalahari manganese fields, Provinz Nordkap, Südafrika | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
1966-009[1] |
IMA-Symbol |
Mji[2] |
Chemische Formel | Na(Mn4+7Mn3+)O16[3] |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Oxide und Hydroxide |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
IV/D.08 IV/D.08-010 4.DK.05a 07.09.01.03 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol | tetragonal-dipyramidal, 4/m |
Raumgruppe | I4/m (Nr. 87) |
Gitterparameter | a = 9,916 Å; b = 2,864 Å[4] |
Formeleinheiten | Z = 1[4] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 4[5] |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 4,29; berechnet: 4,45[4] |
Spaltbarkeit | Bitte ergänzen |
Farbe | dunkles bräunliches Grau; in reflektiertem Licht gelbliches Grau-Weiß |
Strichfarbe | bräunliches Schwarz |
Transparenz | opak[4] |
Glanz | matt[4] |
Kristalloptik | |
Optischer Charakter | einachsig[4] |
Weitere Eigenschaften | |
Chemisches Verhalten | löslich in Salzsäure (HCl)[5] |
Manjiroit ist ein seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Das Mineral kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Na(Mn4+7Mn3+)O16.[5] Er bildet kompakte Kristalle mit bis zu 10 cm Größe.[4]
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde 1967 von den japanischen Forschern Matsuo Nambu und Katsutoshi Tanida entdeckt. Sie benannten es nach dem ebenfalls japanischen Mineralogen und Geologen Manjiro Watanabe (1891–1980). Dieser war Professor an der Universität Tōhoku in Sendai, Japan.[6]
Klassifikation
In der veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Minerale nach Strunz wird das Mineral in die Mineralklasse der Oxide und Hydroxide eingeordnet. Diese ist weiter unterteilt nach dem Verhältnis vom Metall zu Sauerstoff, sodass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Gruppe „Metall zu Sauerstoff 1 : 2 (MO2 und verwandte Verbindungen)“ zu finden ist. Dort ist es mit Cesàrolith, Coronadit, Henrymeyerit, Hollandit, Kryptomelan, Mannardit, Priderit, Redledgeit und Strontiomelan in der Kryptomelangruppe zu finden. Dem ebenfalls hinzugehörigen Mineral Ankangit wurde die Eigenständigkeit 2012 aberkannt, seitdem fällt es ebenfalls mit unter Mannadit.[5]
In der 2001 herausgegebenen und umfassend überarbeiteten 9. Auflage der Minerale nach Strunz, die auch von der International Mineralogical Association (IMA) verwendet wird, wird Manjiroit ebenfalls in die Mineralklasse der Oxide und Hydroxide eingeordnet. Diese ist wie in der 8. Auflage weiter unterteilt nach dem Verhältnis vom Metall zu Sauerstoff, sodass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung wieder in der Gruppe „Metall zu Sauerstoff 1 : 2 und vergleichbare“ zu finden ist. Diese ist nun allerdings noch weiter unterteilt nach der Größe der beteiligten Kationen, und da Mangan und Natrium zu den mittelgroßen Kationen zählen, findet es sich hin der entsprechenden Untergruppe „Mit großen (und mittelgroßen) Kationen; Tunnelstrukturen“. Dort bildet es mit Akaganeit, Coronadit, Henrymeyerit, Hollandit, Manjiroit, Mannardit, Priderit und Redledgeit die Hollanditgruppe. Ebenfalls würde hier Ankangit hinzugehören, wäre ihm die Eigenständigkeit nicht zugunsten von Mannadit aberkannt worden, als dessen Varietät es jetzt geführt wird.[5]
In der vor allem im englischsprachigen Raum gebräuchlichen Systematik der Minerale nach Dana ist der Manjiriot auch in der Klasse der Oxide und Hydroxide. Dort ist es in der Gruppe der „mehrfachen Oxide“ (Nr. 07) zu finden. Diese Gruppe ist weiter unterteilt, das Mineral ist in der hier ebenfalls Kryptomelangruppe genannten Untergruppe mit Systemnummer 07.09.01 zu finden. Das Mineral hat hier die Systemnummer 07.09.01.03.[5]
Chemismus
Die chemische Formel ist nicht ganz eindeutig. Wegen Beimengungen von Kalium gibt das Handbook of Mineralogy der Mineralogical Society of America die Formel (Na, K) (Mn4+, Mn2+)8O16 • nH2O an.[4] Damit folgen sie weitestgehend Nambu und Tanida, die in ihrer Erstbeschreibung die Formel (Na, K)Mn4+8O16 • nH2O mit n < 2 angeben.[6] Die CNMNC spricht dagegen in ihrer Liste der Mineralien (Stand: September 2014) von Na(Mn4+7Mn3+)O16.[3] Dabei ist nicht klar, ob das Mangan wirklich in der Oxidationsstufe +3 vorliegen sollte. Die Database of Raman spectroscopy spricht dagegen, wie das Handbuch der Mineralogie, von der Oxidationsstufe +2.[7] Die chemische Analyse des Handbook of Mineralogy spricht zudem von bis zu 4 % Kristallwasser,[4] was durch die CNMNC-Formel ebenfalls unbeachtet bleibt.
Bildung und Fundorte
Manjiroit tritt oft in Verbindung mit Pyrolusit, Nsutit, Birnessit, Kryptomelan, Goethit und Romanèchit auf.[6]
Manjiroit wurde bisher an 16 (Stand Januar 2015) nachgewiesen werden. Die Typlokalität liegt in Japan in der Provinz Tōhoku, dort in der Präfektur Iwate in Karumai in der Kohare-Mine. Ansonsten gibt es Fundorte in der Republik Kongo, Deutschland, Portugal, Rumänien, Russland in der Föderationskreis Ural, in Südafrika und in den US-Bundesstaaten Arizona, Colorado und New Jersey.[8]
Kristallstruktur
Manjiroit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I4/m (Raumgruppen-Nr. 87) mit den Gitterparametern a = 9,916 Å und c = 2,864 Å sowie 1 Formeleinheit pro Elementarzelle.[4]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2024. (PDF; 3,6 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Juli 2024, abgerufen am 13. August 2024 (englisch).
- ↑ Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
- ↑ a b Die neue Liste der Mineralien des CNMNC, Stand September 2014
- ↑ a b c d e f g h i Manjiroit. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, and Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF, englisch)
- ↑ a b c d e f Mineralienatlas:Manjiroit
- ↑ a b c Matsuo Nambu, Katsutoshi Tanida: Manjirōite, a new manganese dioxide mineral, from Kohare Mine, Iwate Prefecture, Japan. In: The Journal of the Japanese Association of Mineralogists, Petrologists and Economic Geologists, Vol. 58, Nr. 2, 1967, S. 39–54 (PDF, japanisch mit englischem Abstract)
- ↑ Database-of-Raman-spectroscopy - Manjiroite (englisch)
- ↑ Mindat - Manjiroit (englisch)