Energieministerium der Vereinigten Staaten

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Koordinaten: 38° 53′ 13″ N, 77° 1′ 34″ W

Energieministerium der Vereinigten Staaten

Siegel des

Eingerichtet: 4. August 1977
Sitz: James Forrestal Headquarters Complex, Washington, D.C.
Aufsichtsbehörde: Präsident der Vereinigten Staaten
Minister Jennifer Granholm
Stellvertreter David Turk
Haushalt: 35,363 Mrd. (Anfrage für 2021)[1] $
Angestellte: 13.341 Beamte (2013)
93.094 Angestellte (2008)
Homepage: energy.gov

Das Energieministerium der Vereinigten Staaten (amtlich United States Department of Energy, DOE) ist ein Ministerium innerhalb der Bundesregierung der Vereinigten Staaten, verantwortlich für Energie und Nuklearsicherheit.

Das Ministerium ging aus mehreren staatlichen Dienststellen hervor, die verschiedene Aspekte der Energiepolitik verwalteten. Die erste geht zurück auf das Atomwaffenprogramm Manhattan-Projekt und war die Atomic Energy Commission. Sie wurde 1974 aufgelöst und durch die Aufsichtsbehörde Nuclear Regulatory Commission und die Energy Research and Development Administration (ERDA) der zivilen und militärischen Nuklearforschung ersetzt. Als Reaktion auf die erste Ölkrise 1973/74 (der Ölpreis verdreifachte sich in kurzer Zeit) vereinigte Präsident Carter diese beiden und weitere Behörden unter dem Dach eines neuen Ministeriums. Der Kongress verabschiedete das entsprechende Gesetz am 4. August 1977 und das Ministerium nahm seine Arbeit am 1. Oktober 1977 auf.[2] Zum ersten Energieminister wurde der ehemalige Verteidigungsminister James Schlesinger ernannt.

In den Aufgabenbereich des Ministeriums fallen

Nationale Forschungseinrichtungen

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Hauptverwaltung des Energieministeriums

Das Energieministerium unterhält ein System von Großforschungseinrichtungen, das sogenannte National Laboratory System, in denen naturwissenschaftliche Grundlagenforschung und auch militärische Forschung (u. a. an Atomwaffen) betrieben wird. Dazu gehören:

Weitere Funktionen

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Das Office of Scientific and Technical Information im Energieministerium bietet auf seinen Websites Zugang zu Datenbanken mit Informationen aus der wissenschaftlichen Forschung und Entwicklung des Ministeriums und weiterer Behörden und Institute.

Das Ministerium vergibt alle zwei Jahre den Ernest-Orlando-Lawrence-Preis an herausragende US-Wissenschaftler, die im Aufgabenbereich des Ministeriums forschen.

Das Energieministerium verfügt über eine Abteilung namens Office of Intelligence, die als Nachrichtendienst arbeitet und aus offenen und verdeckten Quellen internationale Informationen über Nuklearwaffen und Nonproliferation (Nichtverbreitung von Nuklearwaffen), Energiesicherheit, Wissenschaft und Technologie im Bereich Energie und Kernenergie, nukleare Sicherheit und Atommüll beschafft und auswertet. Die Analysen der Fachwissenschaftler werden der gesamten Intelligence Community und der Bundesregierung zur Verfügung gestellt.

Präsident Barack Obama schuf eine neue Position im Weißen Haus, den „Assistant to the President for Energy and Climate Change“, und berief Carol Browner auf den neuen Posten. Browner hat früher bei der Environmental Protection Agency (EPA) gearbeitet.[3]

Umgestaltung unter Präsident Trump

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Im Zuge der Präsidentschaft Donald Trumps wurde Rick Perry zum Energieminister ernannt, ein Klimawandelleugner, der vielfach wissenschaftliche Erkenntnisse zur globalen Erwärmung zurückgewiesen hat und den wissenschaftlichen Konsens bezüglich der menschengemachten Erwärmung nicht akzeptiert. 2011 hatte Perry, der damals das Präsidentenamt anstrebte, u. a. erklärt, das Energieministerium vollständig abschaffen zu wollen.[4]

Am 16. März 2017 stellte die Regierung Trump ihre Budgetplanungen vor, die vom Kongress noch bestätigt werden müssen. Demnach soll das Budget des Energieministeriums um 5,6 % gekürzt werden sowie innerhalb der Behörde stark umverteilt werden. So soll das Budget der National Nuclear Security Administration (NNSA), die für die militärische Nutzung der Kernenergie sowie das Kernwaffenarsenal verantwortlich ist, um 11,3 % steigen, während bei anderen Teilen des Ministeriums die Gelder um 17,9 % gekürzt werden sollen. Unter anderem soll das Budget des Wissenschaftsbüros von gut 5 Mrd. Euro um 900 Mio. Dollar gekürzt werden.[5][6]

2019 wurden Bemühungen bekannt, fossile Energieträger positiv zu framen. So wurde in einer Pressemitteilung des Energieministeriums Erdgas als besonders sauberer Energieträger bezeichnet und mit dem Begriff „Freiheits-Gas“ („freedom gas“) versehen, an anderer Stelle wurde von „Friedensmolekülen“ gesprochen. Dieses Framing fand regen Widerhall in Medien und sozialen Netzwerken und wurde unter anderem mit George OrwellsNeusprech“ verglichen.[7][8]

Unter Präsident Biden

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Am 26. Februar 2023 änderte das Energieministerium seine Einschätzung zum Ursprung des Coronavirus und ging nun davon aus, dass die COVID-Pandemie höchstwahrscheinlich versehentlich aus einem Labor entwichen sei. Dies ging aus einem vertraulichen Geheimdienstbericht hervor, der dem Weißen Haus und wichtigen Mitgliedern des Kongresses vorgelegt wurde. Damit schloss sich das Energieministerium als einzige befragte Institution der Einschätzung des FBI an, bewertete seine eigene Einschätzung jedoch mit „geringem Vertrauen“ („low confidence“). Im Jahr 2021 gab es nach mehrmonatiger Prüfung keine Einigkeit unter den US-Geheimdiensten darüber.[9][10] Diese Einschätzung basierte auf einer Analyse von Experten des nationalen Laborkomplexes, einschließlich der "Z-Division", die dafür bekannt ist, einige der geheimsten und technisch anspruchsvollsten Untersuchungen für die US-Regierung durchzuführen.[11][12]

Liste der Minister

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Nr. Bild Name Amtszeit im Kabinett von Präsident
1 James Rodney Schlesinger 6. August 1977 – 23. August 1979 Jimmy Carter
2 Charles William Duncan 24. August 1979 – 20. Januar 1981
3 James Burrows Edwards 23. Januar 1981 – 5. November 1982 Ronald Reagan
4 Donald Paul Hodel 5. November 1982 – 7. Februar 1985
5 John Stewart Herrington 7. Februar 1985 – 20. Januar 1989
6 James David Watkins 1. März 1989 – 20. Januar 1993 George Bush
7 Hazel Reid O’Leary 22. Januar 1993 – 20. Januar 1997 Bill Clinton
8 Federico Fabian Peña 12. März 1997 – 30. Juni 1998
9 William Blaine Richardson 18. August 1998 – 20. Januar 2001
10 Edward Spencer Abraham 20. Januar 2001 – 1. Februar 2005 George W. Bush
11 Samuel Wright Bodman 1. Februar 2005 – 20. Januar 2009
12 Steven Chu 21. Januar 2009 – 22. April 2013 Barack Obama
13 Ernest Jeffrey Moniz 21. Mai 2013 – 20. Januar 2017
14 James Richard Perry 2. März 2017 – 1. Dezember 2019 Donald Trump
15 Danny Ray Brouillette 4. Dezember 2019 – 20. Januar 2021
16 Jennifer Granholm seit dem 25. Februar 2021[13] Joe Biden
Commons: Energieministerium der Vereinigten Staaten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Department of Energy FY 2021 Congressional Budget Request. Department of Energy, abgerufen am 5. Februar 2021 (englisch).
  2. DOE History Timeline. In: energy.gov. Abgerufen am 2. November 2023 (englisch).
  3. President-Elect Obama Nominates Dr. Steven Chu as Energy Secretary. U.S. Department of Energy, archiviert vom Original am 25. Dezember 2008; abgerufen am 5. April 2009 (englisch).
  4. Trump taps former Texas Gov. Rick Perry to head Energy Department he once vowed to abolish. In: Washington Post, 14. Dezember 2016. Abgerufen am 29. März 2017.
  5. Trump would increase Energy Department funds to manage nuclear stockpile. In: Washington Post, 16. März 2017. Abgerufen am 29. März 2017.
  6. NIH, DOE Office of Science face deep cuts in Trump's first budget. In: Science. 16. März 2017, doi:10.1126/science.aal0921.
  7. ‘Molecules Of Freedom’ And ‘Freedom Gas’ — Energy Department Tries To Rebrand Non-Renewable Energy Sources. In: The Hill, 30. Mai 2019. Abgerufen am 31. Mai 2019.
  8. Trump administration boasts of promoting 'freedom gas' and 'freedom molecules'. In: The Washington Examiner, 29. Mai 2019. Abgerufen am 31. Mai 2019.
  9. Lab Leak Most Likely Origin of Covid-19 Pandemic, Energy Department Now Says. In: WSJ. 26. Februar 2023, abgerufen am 4. März 2023.
  10. New US intel suggests Covid-19 most likely escaped from Wuhan lab, reopens the Covid origin debate. In: The Print. 28. Februar 2023, abgerufen am 4. März 2023.
  11. ‘It’s just gotten crazy’: how the origins of Covid became a toxic US political debate. In: The Guardian. 28. Februar 2023, abgerufen am 5. März 2023.
  12. Little-known scientific team behind new assessment on covid-19 origins. In: Washington Post. 28. Februar 2023, abgerufen am 5. März 2023.
  13. Jennifer M. Granholm. Abgerufen am 26. Februar 2021 (englisch).