Stiftung Rechnen
Stiftung Rechnen | |
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Rechtsform | Stiftung |
Gründung | Oktober 2009 |
Gründer | Comdirect Bank, Börse Stuttgart |
Sitz | Hamburg |
Geschäftsstelle | Hamburg |
Zweck | Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung auf den Gebieten von Rechnen und Mathematik |
Personen | Claudia Abjörnson (Geschäftsführende Vorständin), Thomas Tillmann (Vorstandsmitglied), Gönke Mahlstedt (Vorstandsmitglied)[1] |
Website | stiftungrechnen.de |
Die Stiftung Rechnen ist 2009 als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hamburg gegründet worden. Gründungsstifterinnen waren die Comdirect Bank und die Börse Stuttgart.[2]
Ziele und Zweck
Die gemeinnützige Stiftung ist fördernd wie auch operativ tätig und versteht sich als Plattform eines gebündelten und gemeinsamen Bildungsengagements von Unternehmen und Organisationen. Ihr Anliegen ist die Verbesserung der Rechenkompetenz bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie die Vermittlung von Freude am Rechnen.[3] Durch ihre Fördermaßnahmen in Bildung, Wissenschaft und Forschung will sie die Rechenfähigkeit in der Gesellschaft stärken, zu aktiver Beschäftigung mit mathematischen Aufgabenstellungen motivieren und so die notwendigen Grundlagen für erfolgreiche private Haushaltsführung und berufliche Qualifikation schaffen. Sie führt eigene Maßnahmen und Kommunikationskampagnen rund um das Rechnen durch und unterstützt Projekte anderer Rechenförderer konzeptionell und finanziell. Unter dem Dach der Stiftung können sich Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen engagieren.
Partner, Programme, Initiativen
Um die mathematische Kompetenz in Deutschland zu verbessern, entwickelt die Stiftung mit ihren Partnern zahlreiche Programme und Initiativen. Zu den Partnern & Förderern der Stiftung Rechnen zählen seit 2009 – neben den Gründungsstifterinnen Comdirect Bank und Börse Stuttgart – unter anderem die Klaus Tschira Stiftung und weitere Organisationen, Unternehmen und Stiftungen sowie Wissenschaftler verschiedener Universitäten Deutschlands (u. a. FU Berlin, Goethe-Universität Frankfurt, Westfälische Wilhelms-Universität Münster).
Die repräsentative Grundlagenstudie „Rechnen in Deutschland“,[4] die vom Sozialforschungsinstitut forsa im Sommer 2009 durchgeführt wurde, fand Beachtung in der Bildungswelt. Zahlreiche Medien berichteten und kommentieren die Ergebnisse. Die Studie geht der Frage nach, warum es so schlecht um die mathematische Bildung in Deutschland gestellt ist. Sie untersucht u. a. die Einstellung der Deutschen zum Rechnen und zur Mathematik, die Förderung der mathematischen Bildung im Elternhaus sowie die Bedeutung, die Rechenkompetenz von der Bevölkerung beigemessen wird.[5][6]
Im Mai 2013 wurde die repräsentative Studie „Bürgerkompetenz Rechnen“ veröffentlicht, in der die Rechenkompetenz der Deutschen im Alltag untersucht wurde. 1.027 Personen um Alter von 18 bis 65 Jahren machten einen Test, dessen 27 Aufgaben mathematische Fragestellungen aus dem Alltag abbildeten und das Niveau der 8. Klasse überwiegend nicht überschritten. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Deutschen beim Umgang mit mathematischen Fragestellungen im Alltag nicht gut abschneiden würden. Das im Mathematikunterricht Gelernte könnten viele im alltäglichen Leben nicht anwenden und damit auch nicht nutzen. Grafiken und Verbraucherinformationen würden nicht verstanden; zu viel Text führe zu Verwirrung oder Verweigerung. Zu vielen Deutschen mangele es an räumlichem Vorstellungsvermögen und an der Fähigkeit, die Plausibilität von Ergebnissen einzuschätzen (aus der Pressemitteilung der Stiftung Rechnen). Die Studie „Bürgerkompetenz Rechnen“ entstand in Zusammenarbeit mit dem Sozialforschungsinstitut forsa sowie der Universität Halle-Wittenberg und der Universität des Saarlands. Medienpartner und Erstveröffentlicher der Studienergebnisse war „DIE ZEIT“.
Die Stiftung führt und führte eine Reihe von Programmen und Initiativen durch. Beispiele dafür sind:
- fiuse: fiuse steht für "finance yourself" und versteht sich als gemeinsame Plattform von Bildungsexperten und Jugendlichen, die sich auf Augenhöhe begegnen und frühzeitig junge Menschen für den verantwortungsvollen Umgang mit Geld motivieren und finanzielle Eigenverantwortung fördern wollen.
- „Mathe.Forscher“: Pädagogische Grundlage für das Programm Mathe.Forscher ist der Ansatz des entdeckenden, forschenden und projektartigen Lernens. Als Mathe.Forscher erkunden Kinder und Jugendliche gemeinsam mit ihren Lehrern mathematische Phänomene in ihrer Lebenswelt. Die Schüler entwickeln eigene Forscher-Fragen und suchen innerhalb und außerhalb der Schule nach Antworten. Programm in den Regionen Rhein-Neckar (Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz) sowie Nord (Hamburg, Bremen und Berlin/Brandenburg) für Primar und Sekundarstufe I und II.
- „Mathe4Job“: Die Plattform mathe4job.de informiert Schüler über Ausbildungsberufe und Interessierte über Meisterlehrgänge und gibt ihnen insbesondere die Möglichkeit, ihre Stärken und Schwächen im Bereich der mathematischen Grundkenntnisse zu testen. Aktuell sind 60 Ausbildungs- und Meisterberufe mit einer Beschreibung (inhaltliche Quelle: Arbeitsagentur) sowie einem Mathematik-Test aufgeführt.
- „Mathe.Entdecker“: Mit Mathe.Entdecker werden Plätze und Objekte zu lebendigen Mathe-Aufgaben, die vor Ort per Smartphone-App gelöst werden. Es gibt bereits Mathe.Entdecker Pfade in Kappeln, Hamburg-Wilhelmsburg, rund um die Börse Stuttgart, in Schwäbisch Gmünd und Konstanz.
Gremien
Die Gremien bilden der Vorstand, das Kuratorium sowie der Beirat.
Der Vorstand führt die Geschäfte der Stiftung und vertritt diese nach außen. Dem Stiftungsvorstand gehören Claudia Abjörnson (Geschäftsführende Vorständin), Dr. Thomas Tillmann (Vorstandsmitglied) und Gönke Mahlstedt (Vorstandsmitglied) an.
Das Kuratorium trifft die grundlegenden Entscheidungen der Stiftung Rechnen. Es berät, unterstützt und überwacht den Vorstand bei seiner Geschäftsführung. Mitglieder des Kuratoriums sind Henning Kinkhorst (Vorsitzender), Frank Hofele, Christoph Lammersdorf und Prof. Dr. Martin Stein.
Die Aufgabe des Beirats ist die wissenschaftliche, fachdidaktische und sonstige Beratung des Stiftungsvorstands. Das Ziel des gemeinsamen Austauschs und Netzwerkens ist die Stärkung mathematischer Bildung in Deutschland. Dem Beirat der Stiftung Rechnen gehören an: Christiane Benz (Pädagogische Hochschule Karlsruhe), Albrecht Beutelspacher (Mathematikum Gießen), Björn Christensen (Fachhochschule Kiel), Matthias Gercken (Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Karlsruhe), Gilbert Greefrath (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), Matthias Heidenreich (Gymnasiallehrer und Fachberater Mathematik am Regierungspräsidium Karlsruhe), Christian Hesse (Universität Stuttgart), Martin Kramer (Unterricht als Abenteuer), Silke Ladel (PH Schwäbisch Gmünd), Matthias Ludwig (Goethe-Universität Frankfurt), Brigitte Lutz-Westphal (Freie Universität Berlin), Gert Mittring (Weltmeister im Kopfrechnen), Reinhard Oldenburg (Universität Augsburg), Rieke Strehl (Studienrätin GTS Offenbach).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gremien. In: stiftungrechnen.de. Abgerufen am 9. November 2019.
- ↑ Artikel beim Hamburger Abendblatt
- ↑ Artikel bei Stiftung & Sponsoring ( des vom 31. Juli 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ergebnisbericht der Studie „Rechnen in Deutschland“ (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Artikel bei Stern.de
- ↑ Artikel bei Focus.de