Saccharina

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Juni 2023 um 07:44 Uhr durch Meloe (Diskussion | Beiträge) (typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Saccharina

Zuckertang Saccharina latissima vor der Küste Norwegens

Systematik
ohne Rang: Stramenopile (Stramenopiles)
ohne Rang: Braunalgen (Phaeophyceae)
Unterklasse: Saccharia
Ordnung: Laminariales
Familie: Laminariaceae
Gattung: Saccharina
Wissenschaftlicher Name
Saccharina
Stackhouse 1809

Saccharina ist eine Gattung der Braunalgen, die zu der Ordnung der Laminariales gezählt wird. Die Makroalgen bilden in küstennahen Regionen große Unterwasserwälder. Diese Kelpwälder haben nicht nur eine wichtige Funktion als Ökosystem, sie dienen noch dazu als Speicher von Kohlenstoff.

Einige der Makroalgen, wie der Zuckertang (Saccharina latissima) oder der Japanische Blatttang (Saccharina japonica), werden nicht nur von zahlreichen Meeresbewohnern, sondern auch von Menschen als Nahrungsmittel genutzt.

Verbreitung

Einzelne Spezies der Gattung Saccharina sind weltweit in den Küstengebieten anzutreffen, wo sie Unterwasserwälder bilden. Der Mensch kultiviert darüber hinaus einige Arten gezielt in Aquakulturen.

Japanischer Blatttang Saccharia japonica

Ökologische Relevanz

Saccharia-Seetang kann eine Länge von mehreren Meter erreichen und mit anderen Großalgen Unterwasserwälder bilden. Die Algen verbrauchen das Treibhausgas Kohlendioxid und zählen zu den wichtigsten Sauerstoffproduzenten unseres Planeten.[1]

In Form von Algenwäldern sind Großalgengemeinschaften darüber hinaus wichtig für den Erhalt der aquatischen Biodiversität. Forschungsprojekte zu ihrem Schutz, ihrem Erhalt und ihrer Wiederaufforstung werden daher mittlerweile auf europäischer Ebene koordiniert und durchgeführt.[2][3]

Nutzung

Zu den kommerziell als Lebensmittel genutzten Algenarten, zählen insbesondere verschiedene Zuckertange, wie der vor Kalifornien gewonnene Saccharina sessilis[4] und der Japanische Blatttang, der als Ausgangsstoff von echtem Kombu reich an Jod, Calcium, Eisen und Provitamin A ist.[5]

Die in vielen der Saccharinaalgen enthaltene Alginsäure wird außerdem sowohl in zahlreichen Lebensmitteln als auch in Kosmetika als Stabilisator verwendet.[1]

Wenn Speisealgen in der EU in Bioqualität angeboten werden, müssen sie gemäß EU-Öko-Verordnung aus nachhaltig bewirtschafteten Gewässern mit hoher ökologischer Qualität stammen.[6]

Gefährdung

Zu den Folgen der globalen Erwärmung zählt die Erwärmung der Meere. Wie sich am Beispiel der vor den amerikanischen Küsten ansässigen Variante des Zuckertangs bereits nachweisen ließ, hat der Anstieg der Wassertemperaturen deutliche Auswirkung auf die Entwicklung der Pflanze. Während die Fruchtbarkeit weiblicher Keimzellen bei 12 Grad Wassertemperatur optimal ausgeprägt war, lag sie bereits bei 17 Grad Celsius bei null.[7]

Systematik

Jan Kops Darstellung von Laminaria saccharina, 1844

Das World Register of Marine Species unterteilt die Gattung in 17 eigenständige Arten (Stand 2023), nachdem zwischenzeitlich mehr als 20 Arten unterschieden wurden, die mittlerweile jedoch zum Teil anderen Gattungen zugewiesen werden:[8]

Sonstiges

Der Zuckertang Saccharina latissima wurde im Jahre 2007, von der Deutschen Botanischen Gesellschaft zur ersten Alge des Jahres gekürt.[1]

Commons: Saccharina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikispecies: Saccharina – Artenverzeichnis

Einzelnachweise