Rheinische Post
Rheinische Post
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Beschreibung | Regionale Tageszeitung |
Verlag | Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH (Deutschland) |
Hauptsitz | Düsseldorf |
Erstausgabe | 2. März 1946 |
Erscheinungsweise | werktags |
Verkaufte Auflage | 200.174 Exemplare |
(IVW 3/2024, Mo–Sa) | |
Reichweite | 0,73 Mio. Leser |
(MA 2019) | |
Chefredakteur | Moritz Döbler |
Herausgeber | Florian Merz-Betz, Martin Ebel, Tilman Droste |
Geschäftsführer | Johannes Werle, Hans Peter Bork, Matthias Körner[1] |
Weblink | rp-online.de |
Artikelarchiv | seit 2001, kostenpflichtig |
ZDB | 553801-4 |
Die Rheinische Post ist eine regionale Tageszeitung mit Hauptsitz in Düsseldorf. Sie gehört zur Rheinische Post Mediengruppe und erscheint am Niederrhein und in Teilen des Bergischen Landes. Die verkaufte Auflage beträgt 200.174 Exemplare, ein Minus von 49,3 Prozent seit 1998.[2] Damit ist die RP nach der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung die zweitgrößte regionale Tageszeitung in Deutschland. Im Rhein-Kreis Neuss erscheint sie als Neuß-Grevenbroicher Zeitung, in Solingen als Solinger Morgenpost, im übrigen Bergischen Land als Bergische Morgenpost.
Die Zentralredaktion der Rheinischen Post befindet sich in Düsseldorf, wo Themen analysiert, bewertet und für die Print- und Onlineausgaben aufbereitet werden. Die Rheinische Post gilt als Autorenzeitung: 80 Prozent der Beiträge verfassen Journalisten des Hauses.[3] Ein Parlamentsbüro in Berlin, die Zentralredaktion in Düsseldorf und Korrespondenten in Washington, D.C., London, Brüssel, Paris und Moskau liefern ebenfalls Inhalte für die Zeitung. Die Rheinische Post gehört laut der Agentur pressrelations zu den meistzitierten Regionalzeitungen Deutschlands.[4]
Geschichte
Die Rheinische Post wurde neun Monate nach Ende des Zweiten Weltkriegs mit Lizenz der britischen Militärregierung gegründet. Ihre Gründer waren der Zeitungsverleger Anton Betz, der spätere NRW-Ministerpräsident Karl Arnold (CDU) und der Jurist Erich Wenderoth, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg für einen politischen, wirtschaftlichen und moralischen Neubeginn einsetzten. So tritt die Zeitung ihrem Selbstverständnis nach seit ihrem ersten Erscheinen am 2. März 1946 für Demokratie, Freiheit und Menschenwürde ein.
Die Zeitung erschien zunächst zwei Mal, nach der Währungsreform 1949 dann sechs Mal pro Woche. An der Schadowstraße in Düsseldorf entstand das erste eigene Verlagshaus, 1956 erfolgte ein Umzug in die Blumenstraße. 1970 brachte die Familie Droste ihr Druckhaus in den Verlag ein. Schon zwei Jahre später wurde in Düsseldorf-Heerdt ein größeres und verkehrstechnisch günstiger gelegenes Druckhaus errichtet.[5]
Seit 1976 kooperiert die Rheinische Post mit dem Verlagshaus W. Girardet, das die Westdeutsche Zeitung herausgibt, in den Bereichen Druck und Vertrieb. Später wurde die Zusammenarbeit auf die IT, Verwaltungsdienstleistungen und den Bereich Anzeigenblätter ausgeweitet.[5] 2017 verlagerte die WZ schließlich auch den Druck nach Düsseldorf.
1981 zogen auch die Zentralredaktion und die Anzeigenabteilung zum Druckzentrum in Heerdt, in dessen Nachbarschaft bis zur Eröffnung 1992 das neue 14-stöckige Verlagshaus errichtet wurde. Die alten Verlagsgebäude in der Innenstadt wurden größtenteils abgerissen. Die Fassade des alten Pressehauses am Martin-Luther-Platz, die unter Denkmalschutz steht, blieb hingegen erhalten. In den dortigen Schadow-Arkaden befindet sich heute unter anderem die RP-Lokalredaktion für Düsseldorf.[5]
Die Rheinische Post gehörte zu den ersten Verlagen, die in den frühen 2000er-Jahren einen Newsdesk einrichteten, an dem Redakteure aus unterschiedlichen Ressorts die Arbeit an der Zeitung und dem Internetauftritt koordinieren.[5] Seit 2020 gilt die Leitlinie „Digital first“. Die Reporter sollen kanalunabhängig redaktionelle Inhalte produzieren, die dann an einem Digital- und einem Print-Desk weiter verarbeitet werden.[6]
Seit 2014 arbeitet die Rheinische Post auf Ebene der Lokalredaktionen nicht nur mit der Westdeutschen Zeitung, sondern auch mit der Neuen Ruhr Zeitung (NRZ) der Funke Mediengruppe zusammen.[7][8] Außerdem liefert sie seit 2019 die überregionalen Inhalte für das Bocholter-Borkener Volksblatt und die Münstersche Zeitung.[9][10]
Am 17. April 2021 erschien die Jubiläumsausgabe „75 Jahre Rheinische Post“ mit einem Umfang von 160 Seiten.
Nach wie vor sind Nachfahren der Gründer aus den Familien Betz, Droste und Wenderoth die Herausgeber der Rheinischen Post.[11]
RP Online
Am 20. Januar 1996 ging die Rheinische Post mit ihrer Internetseite RP Online (Domain rp-online.de) online, die die Print-Ausgabe durch aktuelle Meldungen und multimedialen Content ergänzt. RP Online ist eines der reichweitenstärksten deutschen Nachrichtenportale. In den Jahren 2020 und 2021 wurde das Portal nach Unternehmensangaben jeweils mehr als eine Milliarde Mal aufgerufen. Seit Anfang 2020 steht ein Teil der Artikel hinter einer Paywall (RP+), in den ersten beiden Jahren wurden auf diesem Wege rund 27.000 Digital-Abos verkauft.[12]
Auf RP Online liegt der Schwerpunkt auf lokaler Berichterstattung. Die Inhalte gliedern sich in tagesaktuelle Nachrichten auf rund 55 Städte-Seiten, sowie nationale und internationale Berichterstattung aus Politik, Wirtschaft, Sport, Digitalem und Kultur.[13] Darüber hinaus gibt es u. a. das Szene- und Lifestyle-Portal Düsseldorf TONIGHT,[14] das junge Nachrichten-Portal Tonight News,[15] das Amateurfußball-Portal FuPa Niederrhein[16] sowie eine Dating-Seite. Im Januar 2021 startete ein regionales Stellenportal für berufliche Tätigkeiten in Nordrhein-Westfalen.[17]
Mit ihrer Online-Marke RP Online ist die Rheinische Post in verschiedenen sozialen Netzwerken vertreten, neben Facebook und Instagram seit Februar 2021 auch bei TikTok.[18]
Auflage
Die Rheinische Post hat wie die meisten anderen Regionalzeitungen in Deutschland in den vergangenen Jahren erheblich an Auflage eingebüßt. Die verkaufte Auflage ist in den vergangenen 10 Jahren um durchschnittlich 4,3 % pro Jahr gesunken. Im vergangenen Jahr hat sie um 8,7 % abgenommen.[19] Sie beträgt gegenwärtig 200.174 Exemplare.[20] Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 90,9 Prozent.
Verbreitungsgebiet
Chefredakteure
- 2005 – 2013: Sven Gösmann
- 2014 – 2019: Michael Bröcker[37]
- seit 2020: Moritz Döbler[38]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Impressum. Abgerufen am 25. April 2022.
- ↑ laut IVW (Details auf ivw.de)
- ↑ Besuch bei der Rheinischen Post. Abgerufen am 29. Juli 2016.
- ↑ Oliver Plauschinat: pressrelations Zitate-Ranking. In: Presserelations. pressrelations GmbH, 12. Februar 2018, abgerufen am 11. Juli 2018.
- ↑ a b c d Rheinische Post Mediengruppe: Historie. Abgerufen am 4. Juli 2022 (englisch).
- ↑ Rheinische Post organisiert Redaktion neu – Neues Newsmanagement berufen | Rheinische Post Mediengruppe. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ Die lokale Zeitungskooperation: Rheinische Post tauscht sich mit Funke aus, FAZ, 27. Juni 2014
- ↑ Rheinische Post geht Redaktionskooperationen ein | Rheinische Post Mediengruppe. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ Die Rheinische Post und das Bocholter-Borkener Volksblatt vereinbaren neue Kooperation. Abgerufen am 5. Februar 2020.
- ↑ Die Rheinische Post beliefert die Münstersche Zeitung ab Januar 2019 mit überregionalen Inhalten | Rheinische Post Mediengruppe. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ Die Herausgeber. Abgerufen am 2. Mai 2020.
- ↑ Rheinische Post kommt erneut auf mehr als eine Milliarde Seitenaufrufe | Rheinische Post Mediengruppe. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ Digitale Medien. Abgerufen am 19. September 2019.
- ↑ Tonight, ein Angebot von RP Online. Abgerufen am 19. September 2019.
- ↑ Tonight news, Partner von RP Online. Abgerufen am 19. September 2019.
- ↑ fupa. Abgerufen am 19. September 2019.
- ↑ RP Stellenmarkt. Abgerufen am 2. Januar 2021.
- ↑ Rheinische Post launcht TikTok-Kanal mit Serie zu Verschwörungstheorien | Rheinische Post Mediengruppe. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ laut IVW (online)
- ↑ laut IVW, drittes Quartal 2024, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
- ↑ laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.de)
- ↑ RP Media: Mediadaten Print 2022. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ IVW 2. Quartal 2021 (Montag bis Sonntag), inklusive E-Paper-Auflagen
- ↑ Rheinische Post: Nicole Lange neue Leiterin der Lokalredaktion Düsseldorf | Rheinische Post Mediengruppe. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ RP Online: Autorenprofil von Frank Kirschstein. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ RP Online: Autorenprofil von Denisa Richters. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ RP Online: Autorenprofil von Martin Röse. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ Rheinische Post vom 27. April 2022. (PDF) Abgerufen am 5. Juli 2022.
- ↑ RP Online: Duisburg: Abschied von der RP-Redaktion. 15. Juni 2018, abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ Rheinische Post: Ludwig Krause ab August neuer Leitender Regionalredakteur in Kleve | Rheinische Post Mediengruppe. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ RP Online: Geldern: Dirk Möwius leitet RP-Redaktion Geldern. 1. Juni 2017, abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ RP Online: Moers: Rheinische Post in Moers mit neuer Teamchefin. 2. Januar 2018, abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ Rheinische Post: Henning Rasche leitet ab 1. September die Region Wesel | Rheinische Post Mediengruppe. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ Bocholter-Borkener Volksblatt: Ansprechpartner Redaktion. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ RP Online: Autorenprofil von Bernd Bussang. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ RP Online: Wermelskirchen: Bergische Morgenpost auf Sommertour mit Mobiler Redaktion. 15. Juli 2017, abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ Michael Bröcker wird neuer RP-Chefredakteur | Rheinische Post Mediengruppe. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ Moritz Döbler wird neuer Chefredakteur der Rheinischen Post, Eva Quadbeck stellvertretende Chefredakteurin | Rheinische Post Mediengruppe. Abgerufen am 4. Juli 2022.