Ossicon
Ossicon wird das permanente Horn bei den Giraffen genannt. Es ist ein hautbedeckter Knochenauswuchs auf dem Schädel,[1] der paarig oder unpaarig erscheinen kann (bei der Rothschild-Giraffe fünf Hörner, eines mittig auf der Stirn).
Auch für die Hörner der Okapi wird der Begriff Ossicon verwendet. Da die Ossiconen nicht abgestoßen werden, nehmen einige Wissenschaftler an, dass die Giraffenartigen von den Bovidae abstammen, die meisten Autoren jedoch ordnen die Abstammung den Hirschen (Cervidae) zu.[2]
Es ist wissenschaftlich nicht geklärt, ob die Ossiconen ein evolutionäres Übrigbleibsel, also ein primitiver Typ der komplexeren Hörner anderer Familien sind, oder ob sich ursprünglich große Hörner zurückgebildet haben, während der Hals der Giraffen immer länger wurde.[3]
Der regelmäßige Wechsel der Apikalhaut an den Ossiconen wurde in den 1950er Jahren im Zoologischen Garten in Prag bei beiden Geschlechtern während einer achtjährigen Studie beobachtet.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Milton Hildebrand, George Goslow: Vergleichende und funktionelle Anatomie der Wirbeltiere. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-18951-7, S. 683.
- ↑ Susan Lyndaker Lindsey, Mary Neel Green, Cynthia L. Bennett: The Okapi: Mysterious Animal of Congo-Zaire. University of Texas Press, 2010, ISBN 978-0-292-78832-9, S. 28, 41 f.
- ↑ Anne Innis Dagg: Giraffe: Biology, Behaviour and Conservation. Cambridge University Press, 2014, ISBN 978-1-107-72944-5, S. 96 ff. (Horns).
- ↑ Ludek Dobroruka: Periodisches Auswechseln der Apikalhaut an Ossiconen bei der Giraffe. In: Berichte über die wissenschaftliche Biologie. Springer-Verlag., 1968, S. 365 f.