Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt

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Das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt ist in Deutschland die auflagenstärkste landwirtschaftliche Fach- und Familienzeitschrift.[1] Die verbreitete Auflage liegt bei ca. 88.000 Exemplaren (Stand: Zweites Quartal 2020), die Auflage ist IVW-geprüft.[2] Die Zeitschrift wird vom Deutschen Landwirtschaftsverlag in München herausgegeben und erscheint mit fünf Regionalausgaben in Bayern und Österreich.[3] Der Titel ist seit dem Jahr 1810 auf dem Markt. Damit ist die Zeitung die älteste landwirtschaftliche Fachzeitschrift in Deutschland.[4] Das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt erreicht nahezu alle landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern, was rund einem Drittel der gesamten landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland entspricht.[5] Chefredakteur des Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatts ist seit 2012 der Diplom-Agraringenieur Sepp Kellerer.[6]

Profil und Ausrichtung

Als Fachzeitschrift informiert das Blatt über alle Themen der Produktion, der Landtechnik, des landwirtschaftlichen Bausektors, der modernen Betriebsführung sowie der Vermarktung und der Bioenergieerzeugung. Das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt vermittelt darüber hinaus Informationen über regionale und überregionale Agrarpolitik, marktpolitische Entwicklungen, Recht, Finanzen, Steuern sowie Soziales.[7]

Jede Ausgabe enthält den Thementeil „Dorf und Familie“ für die landwirtschaftliche Haushaltsführung und das Leben auf dem Land. Für die Regionen Oberbayern/Schwaben, Franken, Ostbayern und Österreich erscheinen wöchentlich Regionalseiten, für das Allgäu die Beilage Unser Allgäu.[2] Es erreicht rund 85 % der landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern (agriMA 2009) und außerdem die Landwirtschaft in den benachbarten Regionen in Österreich.[8]

Historie

Veröffentlichung der ersten Ausgabe

Die Zeitschrift kann inzwischen auf 210 Jahre Tradition zurückblicken.[9] Im Jahr 1809 richteten rund 60 Personen, überwiegend Adlige und Akademiker – ein Gesuch an den bayerischen König Max I. Er sollte die Genehmigung für die Gründung eines Landwirtschaftlichen Vereins erteilen. Diesem Gesuch wurde zum Jahresende 1809 stattgegeben.[10] Die Gründung des „Landwirtschaftlichen Vereins“ erfolgte 1810, und in dessen Satzung war als eine zentrale Aufgabe die Herausgabe einer Zeitschrift für die Landwirtschaft festgelegt.[11] Am 19. Dezember 1810 erhielt das Wochenblatt von den Vereinsoberen den endgültigen Segen, und das erste Heft erschien schließlich am 1. Januar 1811.[12]

Inhalt des ersten Heftes

Veröffentlicht werden sollten auf 32 Seiten neben Vereinsregularien und Versammlungsberichten

  • „die Resultate landwirthschaftlicher, physikalischer und chemischer Versuche“
  • „vorläufige Notizen über merkwürdige Entdeckungen, Erfindungen und Erfahrungen, welche auf den Landbau Bezug haben“
  • „Anfragen über landwirthschaftliche Gegenstände und Beantwortungen derselben“.[10]

Von Anfang an wandte sich das „Wochenblatt des landwirthschaftlichen Vereins in Bayern“ fachlichen Themen zu. Auftrag des Wochenblattes war es mithin von Anfang an, wichtige Erkenntnisse und Neuerungen allen Mitgliedern des Vereins und darüber hinaus zur Verfügung zu stellen.[12] Der erste verantwortliche Redakteur des Wochenblattes hieß Franz Paula von Schrank, Professor an der Universität in Ingolstadt, hoch geachteter Botaniker, Insektenforscher und Mitglied des Jesuitenordens.[12] Überdies war von Schrank, der erste Direktor des Botanischen Gartens in München.

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  2. a b Mediadaten 2021. Deutscher Landwirtschaftsverlag, abgerufen am 14. Januar 2021.
  3. Das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt. In: Deutscher Landwirtschaftsverlag. Abgerufen am 4. Januar 2021.
  4. Deutschlands älteste Agrarfachzeitschrift feiert 200. Geburtstag. In: proplanta - Das Informationszentrum für die Landwirtschaft. 26. Februar 2010, abgerufen am 3. April 2017.
  5. Das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt. In: Deutscher Landwirtschaftsverlag. Abgerufen am 1. April 2021.
  6. Sepp Kellerer wird Chefredakteur. In: Gemüse - Das Magazin für Gemüsebau. 8. Januar 2012, abgerufen am 18. Dezember 2020.
  7. Mediadaten 2021 - Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  8. Deutschlands auflagenstärkstes landwirtschaftliches Wochenblatt. Abgerufen am 8. Januar 2021.
  9. Sepp Kellerer: Die Geschichte vom Dinosaurier, Chamäleon, Ratgeber und Familienmitglied. 16. März 2020, abgerufen am 13. Januar 2021.
  10. a b Wochenblatt des Landwirtschaftlichen Vereins in Bayern, Band 1 in der Google-Buchsuche
  11. Akten des Landwirtschaftlichen Vereins in Bayern – ein spannendes Stück Zeitgeschichte. In: Agrarhistorische Bibliothek. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  12. a b c 200. Geburtstag: Deutschlands älteste Agrarfachzeitschrift. 10. Februar 2010, abgerufen am 2. Oktober 2021.