Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt
Das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt ist in Deutschland die auflagenstärkste landwirtschaftliche Fach- und Familienzeitschrift.[1] Die verbreitete Auflage liegt bei ca. 88.000 Exemplaren (Stand: Zweites Quartal 2020), die Auflage ist IVW-geprüft.[2] Die Zeitschrift wird vom Deutschen Landwirtschaftsverlag in München herausgegeben. Der Titel ist seit dem Jahr 1810 auf dem Markt. Damit ist die Zeitung die älteste landwirtschaftliche Fachzeitschrift in Deutschland.
Als Fachzeitschrift informiert das Blatt über alle Themen der Produktion, der Landtechnik, des landwirtschaftlichen Bausektors, der modernen Betriebsführung sowie der Vermarktung und der Bioenergieerzeugung. Es vermittelt darüber hinaus Informationen über regionale und überregionale Agrarpolitik, marktpolitische Entwicklungen, Recht, Finanzen, Steuern sowie Soziales.
Jede Ausgabe enthält den Thementeil „Dorf und Familie“ für die landwirtschaftliche Haushaltsführung und das Leben auf dem Land. Für die Regionen Oberbayern/Schwaben, Franken, Ostbayern und Österreich erscheinen wöchentlich Regionalseiten, für das Allgäu die Beilage Unser Allgäu. Es erreicht rund 85 % der landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern (agriMA 2009) und außerdem die Landwirtschaft in den benachbarten Regionen in Österreich.
Historie
Mit der Erlaubnis seiner Majestät
Die Zeitschrift kann inzwischen auf 210 Jahre Tradition zurückblicken. Im Jahr 1809 richteten rund 60 Personen, überwiegend Adlige und Akademiker – ein Gesuch an den bayerischen König Max I. Er sollte die Genehmigung für die Gründung eines Landwirtschaftlichen Vereins erteilen. Diesem Gesuch wurde zum Jahresende 1809 stattgegeben. Die Gründung des „Landwirtschaftlichen Vereins“ erfolgte 1810, und in dessen Satzung war als eine zentrale Aufgabe die Herausgabe einer Zeitschrift für die Landwirtschaft festgelegt. Am 19. Dezember 1810 erhielt das Wochenblatt von den Vereinsoberen den endgültigen Segen, und das erste Heft erschien schließlich am 1. Januar 1811.
Inhalt des ersten Heftes
Veröffentlicht werden sollten auf 32 Seiten neben Vereinsregularien und Versammlungsberichten
- „die Resultate landwirthschaftlicher, physikalischer und chemischer Versuche“
- „vorläufige Notizen über merkwürdige Entdeckungen, Erfindungen und Erfahrungen, welche auf den Landbau Bezug haben“
- „Anfragen über landwirthschaftliche Gegenstände und Beantwortungen derselben“.[3]
Von Anfang an wandte sich das „Wochenblatt des landwirthschaftlichen Vereins in Bayern“ fachlichen Themen zu. Der erste verantwortliche Redakteur des Wochenblattes hieß Franz Paula von Schrank, Professor an der Universität in Ingolstadt, hoch geachteter Botaniker, Insektenforscher und Mitglied des Jesuitenordens. Überdies war von Schrank, der erste Direktor des Botanischen Gartens in München.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt. Abgerufen am 14. Januar 2021.
- ↑ Mediadaten 2021. Deutscher Landwirtschaftsverlag, abgerufen am 14. Januar 2021.
- ↑ Wochenblatt des Landwirtschaftlichen Vereins in Bayern, Band 1 in der Google-Buchsuche