Sciacca

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Sciacca
Sciacca (Italien)
Sciacca (Italien)
Staat Italien
Region Sizilien
Freies Gemeindekonsortium Agrigent (AG)
Lokale Bezeichnung Sciacca
Koordinaten 37° 31′ N, 13° 5′ OKoordinaten: 37° 30′ 33″ N, 13° 5′ 20″ O
Höhe 60 m s.l.m.
Fläche 190,98 km²
Einwohner 39.263 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 92019
Vorwahl 0925
ISTAT-Nummer 084041
Bezeichnung der Bewohner Saccensi, Sciacchitani
Schutzpatron Maria SS. del Soccorso
Website Sciacca
Blick auf die Stadt vom Hafen aus
Thermalbad
Skulpturengarten Castello Incantato

Sciacca [ˈʃakka] ist eine Hafenstadt und ein Thermalbad am Mittelmeer in der Provinz Agrigent in der Region Sizilien in Italien.

Lage und Daten

Die Hafenstadt Sciacca liegt etwa 50 Kilometer nordwestlich der Provinzhauptstadt Agrigent. Die Stadt hat 39.263 Einwohner (Stand 31. Dezember 2022), die in Industrie, Landwirtschaft und Tourismus (einschließlich Thermalbad) beschäftigt sind.

Sciacca bildet zusammen mit den Gemeinden Menfi, Sambuca di Sicilia und Santa Margherita di Belice eine der bedeutendsten Weinbauregionen Siziliens. Seit 1998 existiert für die Weinberge der Gemeinde mit der "DOC Sciacca" eine eigene kontrollierte Ursprungsbezeichnung für Qualitätswein (Denominazione di origine controllata).

Die Nachbargemeinden sind Caltabellotta, Menfi, Ribera und Sambuca di Sicilia.

Nachdem der Bahnverkehr nach Sciacca 1985 eingestellt wurde, ist der Ort heute nur noch auf der Straße (oder auf dem Seeweg) zu erreichen.

Geschichte

Im Osten der Stadt liegen Überreste einer sikanischen Siedlung, Figuli-Siedlung genannt, die eine bereits vorgeschichtliche Besiedlung der Gegend um Sciacca belegt. Bedeutsam ist der Fund der bronzezeitlichen Statuette des Melqart von Sciacca. Schon die Römer kannten die Heilquellen.

Unter der Herrschaft der Araber und der Normannen wuchs die Stadt. Unter den Arabern entstand die heutige Struktur der Altstadt. Zu dieser Zeit wurden auch die Stadtmauer und das Kastell gebaut. Der Name der Stadt kommt aus dem Arabischen (arabisch الشقا Al Shaqqah, DMG aš-Šaqqā).

1330 wurden die Stadtmauern und das Kastell unter Friedrich II. von Aragon erneuert. Im 16. Jahrhundert wurden neue Kirchen und Klöster gebaut. Nach dieser Zeit, in der Folge der Fehde (Caso di Sciacca) zwischen der Familie Perollo und den Grafen von Luna, die fast 70 Jahre andauerte, verfiel die Stadt.

Im Zweiten Weltkrieg lag bei Sciacca ein strategisch bedeutender Militärflugplatz (), der wegen seiner sehr guten Tarnung auch aeroporto fantasma genannt wurde.[2]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die heutigen Thermalanlagen gebaut.

Weinbau

Seit 1998 gibt es eine Denomination für Qualitätsweine mit der Bezeichnung Sciacca DOC, die zuletzt 2014 aktualisiert wurde.[3] Es werden sowohl weiße und rote Verschnittweine als auch fast sortenreine Weine produziert. Wird auf dem Etikett die Rebsorte genannt, so muss diese zu mindestens 85 % enthalten sein. Es gibt eine Unterzone (sottozona) namens „Rayana“.

Kultur

Sciacca gilt neben Acireale und Termini Imerese als eine der Karnevalshochburgen Siziliens.

Bauwerke

  • Thermalbäder am Monte Kronio und an der Via Agatocle
  • Castello dei conti Luna
  • Chiesa di Maria SS. del Soccorso, Dom erbaut im 12. Jahrhundert (Fassade aus dem 16. Jahrhundert)
  • Piazza Scandaliato, Zentrum der Stadt mit dem Rathaus aus dem 17. Jahrhundert
  • Castello Incantato, Skulpturengarten

Umgebung

  • Der Monte San Calogero oder auch Monte Kronio genannt liegt im Osten der Stadt und ist die höchste Erhebung im Stadtgebiet. Auf ihm befindet sich das unvollendete Hotel Grande San Calogero.

Städtepartnerschaften

Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Sciacca – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Details zum Flugplatz Sciacca ghostairport.it
  3. Disciplinare di Produzione della Denominazione di Origine Controllata (Produktionsvorschriften und Beschreibung). (PDF) In: ismeamercati.it. 27. November 2017, abgerufen am 7. Juli 2018 (italienisch).

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