Kolbar

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Grenzregionen, in denen die Kolbar tätig sind
Datei:Mädchen als Kolbar.jpg
Auch immer mehr Frauen und Kinder arbeiten als Kolbar
Datei:Frauen als Kolbar.jpg
Auch immer mehr Frauen arbeiten als Kolbar
Datei:Kolbar Karikatur.jpg
Kolbar Karikatur

Kolbar (persisch کولبر oder Sorani کۆڵبەر) (auch: Kolber) sind Menschen aus den kurdisch-iranischen Grenzprovinzen Kermanschah, Kordestan und West-Aserbaidschan, die durch den Transport von Waren über die irakische Grenze ihren Lebensunterhalt verdienen. Der Begriff Kolbar besteht aus den kurdischen Wörtern Kol mit der Bedeutung „Rücken“ und Bar mit der Bedeutung „Trage“, was zusammen so viel wie „Lastenträger“ bedeutet. Diese Beschäftigung existiert bereits seit der Pahlavi-Dynastie. Da diese Beschäftigung von der iranischen Regierung jedoch als Schmuggel für illegal erklärt wurde, kommen jedes Jahr viele Menschen (vermutlich zwischen 200 und 400) durch Schüsse der iranischen Grenztruppen der Revolutionsgarde ums Leben. Oftmals kommt es aber auch dazu, dass viele Kolbar durch die in den Bergen vorherrschende Kälte erfrieren oder durch Bergstürze sterben. Der Anteil der Frauen, Kinder und Menschen mit einem akademischen Abschluss hat in den letzten Jahren durch die wirtschaftliche Krise in der Region zugenommen. Da es bislang keine klare Definition für Kolbar gibt, können sie bei juristischen Angelegenheiten nicht verteidigt werden. In den letzten Jahren wurde im iranischen Parlament mehrere Male versucht, den Beruf Kolbari als legale Aktivität anzuerkennen und hierfür einen Gesetzesentwurf durchzusetzen, was aber immer wieder scheiterte.[1][2][3][4][5]

Tag der Kolbar

Der 2. November ist der Tag der Kolbar. Der Grund dafür ist, dass jedes Jahr zu dieser Zeit aufgrund der hohen Sicherheitsmaßnahmen anlässlich der Geiselnahme von Teheran (am 4. November 1979) besonderes viele Kolbar ums Leben kommen.

Kolbar in den Medien

Die Situation und Arbeitsbedingungen der Kolbar werden in den Medien nur selten thematisiert, meist nur in Form von kurzen Berichten in den regionalen Internetseiten wie Telegram über Todesfälle von Kolbar.

Datei:Kolbar.jpg
Die Kolbar arbeiten unter sehr harten Bedingungen

Im Film Zeit der trunkenen Pferde vom Filmregisseur Bahman Ghobadi werden kurze Einblicke in das alltägliche Leben der Kolbar gegeben.[6]

Einzelnachweise

  1. Kolber in iranisch-irakischem Grenzgebiet verletzt. Abgerufen am 28. Januar 2020.
  2. Another kolbar killed in Salmas. Abgerufen am 28. Januar 2020 (englisch).
  3. Sergio Colombo, Andrea Prada Bianchi: For Kurdish Smugglers, Iran Sanctions Are Starting to Bite. In: Foreign Policy. Abgerufen am 28. Januar 2020 (amerikanisches Englisch).
  4. Reopening of KRG-Iran Border Crossings Does Not Include Kolbar Routes. In: The Iran Observer. 6. Januar 2018, abgerufen am 28. Januar 2020 (amerikanisches Englisch).
  5. Who are the Kolbars? Abgerufen am 28. Januar 2020 (kurdisch-Englisch).
  6. Zeit der trunkenen Pferde. In: Wikipedia. 15. August 2019 (youtube.com [abgerufen am 28. Januar 2020]).