Ulrich II. von Münzenberg

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Ulrich II. von Hagen-Münzenberg († 11.08.1255) war kaiserlicher Reichsministeriale und der letzte männliche Nachkomme der Familie von Hagen-Münzenberg.

Leben

Die Familie derer von Münzenberg war über mehrere Generationen die führende Familie im Gebiet der Wetterau. Ulrich II. war der einzige Sohn Ulrichs I. von Münzenberg und dessen zweiter Frau Adelheid, einer Tochter des Grafen Rudolf II. von Ziegenhain. Damit war er Enkel von Kuno I. von Münzenberg und (Halb-)Bruder von Adelheid von Münzenberg. Er selbst war mit Helwig von Weinsberg verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos. Um doch noch Kinder zu bekommen, übertrug er 1254 dem Mainzer Domkapitel in der Hoffnung auf dessen Fürbitte 1254 das Patronatsrecht der Kirche des Johannisbergs bei Nauheim. Bereits 1252 stiftete er das Kloster Patershausen, wo seine Tante Lukardis von Ziegenhain erste Äbtissin wurde.

Als Kämmerer des Reiches stellte er sich ab 1247 auf die Seite Wilhelms von Holland, befand sich in dessen Hoflager und nahm an der Belagerung der Burg Caub und der Kaiserpfalz Ingelheim teil. Der im Mannesstamm letzte Münzenberger, in seinen ersten Urkunden bis zum kinderlosen Tod seines älteren Bruders Kuno III. von Münzenberg 1244 noch als Herr von Tannenberg (Burg bei Seeheim-Jugenheim an der hessischen Bergstrasse) beurkundet, starb an erlittenen Kampfverletzungen aus einer ihm durch die Bickenbacher (der Familie seiner Urgrossmutter) gemeinsam mit Diether von Katzenellenbogen (im Zusammenhang mit Vogteirechtsstreitigkeiten in Trebur) im Verbund erklärten Fehde auf dem Weg von Burg Tannenberg bei Seeheim-Jungenheim im Odenwald zu einem Treffen des Rheinischen Städtebundes in Speyer nur sechs Monate nach seinem am 25 Februar des gleichen Jahres verstorbenen Vater am 11 August 1255, belegt in einer Stiftungsurkunde der Nacherben als Urkundendokument des mittelalterlichen Urkundenbuches (codex diplomaticus) der Stadt Frankfurt. Als Ulrich II. am 11. August 1255 starb, fiel sein reiches Erbe, die sogenannte Münzenberger Erbschaft, an die Familien seiner sechs weltlich gebliebenen Schwestern. Die siebte, eine Stiefschwester aus väterlicher Erstehe, war Nonne in dem von ihm 1252 gestifteten Kloster Patershausen.

Quellen

  • Hofrath Heidenbach: Die Burg Caub oder Gutenfels und der Pfalzgrafenstein. In: Verein für Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung (Hrsg.): Nassauische Annalen. Band 9. Wiesbaden 1868, S. 281 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. November 2011]).
  • Georg Eduard Steiz: Der lutherische Prädicant Hartmann Beyer. Vorgänge in dem Dominikanerkloster und Hartmann Beyers Beziehung zu denselben 1560–1564. In: Frankfurter Verein für Geschichte und Landeskunde (Hrsg.): Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst. Bände 5–8. Verlag der S. Schmerber'schen Buchhandlung, Frankfurt am Main 1853, S. 88 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. November 2011]).
  • Friedrich Philipp Usener: Beiträge zu der geschichte der Ritterburgen und Bergschlösser in der Umgegend von Frankfurt am Main. Verlag von Jacob Stiefel, Frankfurt am Main 1852, S. 40 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. November 2011]).
  • Friederun Hardt-Friederichs: Das königliche Freigericht Kaichen in der Wetterau in seiner landes- und rechtshistorischen Bedeutung. In: Genealogie und Landesgeschichte. Band 26. Degener, Neustadt/Aisch 1975, ISBN 3-7686-4026-4, S. 237 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. November 2011]).
  • Helfrich Bernhard Wencks: Hessische Landesgeschichte. Mit einem Urkundenbuch und geographischen Charten. J. E. Krieger dem Jüngeren, Darmstadt und Giessen 1783, S. 296 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. November 2011]).