Wieselburg
Stadtgemeinde Wieselburg
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Scheibbs | |
Kfz-Kennzeichen: | SB | |
Fläche: | 5,43 km² | |
Koordinaten: | 48° 8′ N, 15° 8′ O | |
Höhe: | 269 m ü. A. | |
Einwohner: | 4.785 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 882 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3250 | |
Vorwahl: | 07416 | |
Gemeindekennziffer: | 3 20 16 | |
NUTS-Region | AT121 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 26 3250 Wieselburg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Leitner (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (23 Mitglieder) |
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Lage von Wieselburg im Bezirk Scheibbs | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Wieselburg ist eine Stadtgemeinde mit 4785 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Scheibbs in Niederösterreich.
Geografie
Wieselburg liegt im Mostviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Stadtgemeinde Wieselburg umfasst 5,43 Quadratkilometer. 7,25 % der Fläche sind bewaldet. Die Stadt liegt am Zusammenfluss der Kleinen und der Großen Erlauf. Die Stadtgemeinde Wieselburg hat keine weiteren Katastralgemeinden. Zur Stadt zählen auch die Stadtteile Rottenhaus und Schacha im Süden.
Neben der Stadtgemeinde gibt es noch die Dorfgemeinde Wieselburg-Land.
Nachbargemeinden
Bergland∗ (Bez. Melk) | Petzenkirchen∗ (Bez. Melk) | |
Bergland∗ (Bez. Melk) | ||
Wieselburg-Land |
- ∗Wieselburg und Petzenkirchen sind zwischen Wieselburg-Land und Bergland eingebettet, sodass letztere beiderseits angrenzt
Geschichte
Im Altertum war das Gebiet Wieselburg ein Teil der Provinz Noricum.
Der Name Wieselburg stammt von der Lage, denn „zwisila“ im Althochdeutschen und „zwisel“ im Mittelhochdeutschen, bedeuten „Zusammenfluss“. Am „Zwisel“ der beiden Flüsse, der großen und der kleinen Erlauf, wurde 976 eine Burg errichtet, in der sich auch eine Wehrkirche (Wieselburger Oktogon) befand.
1848 entstand die politische Gemeinde. 1913 kam es zur Vereinigung des Marktes Wieselburg mit Teilen der Ortsgemeinde Mitterwasser (mit Berg und Schacha) und der Ortsgemeinde Rottenhaus.
Mit Errichtung der Erlauftalbahn und der Querung mit der Schmalspurbahnlinie Ober-Grafendorf-Gresten ins Kleine Erlauftal wurde Wieselburg, ähnlich wie Amstetten, zum Knotenpunkt und damit zum Eisenbahnerort, wodurch die Einwohnerzahl stieg.
Wieselburg war Schauplatz eines der größten Kriegsgefangenenlagers der Monarchie. Zwischen 1915 und 1918 waren bis zu 60.000 Gefangene stationiert. Zusammen mit dem Offizierslager in Mühling und dem Lager in Purgstall waren über 80.000 Gefangene interniert, was die höchste Konzentration in der gesamten Habsburgermonarchie bedeutete.
Während des Zweiten Weltkrieges sind 187 Männer aus Wieselburg im Krieg gefallen.[1]
Im Mai 1976 wurde die Marktgemeinde Wieselburg zur Stadt erhoben.[2]
Bevölkerungsentwicklung
In Wieselburg sind 3.979 Personen gemeldet die dort ihren Hauptwohnsitz haben, sowie zusätzliche 652 haben dort ihren Nebenwohnsitz (Stand: 1. Jänner 2017).[3]
Quelle: Statistik Austria
Politik
Der Gemeinderat der Stadtgemeinde hat 23 Mitglieder. Bei den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 erhielt die SPÖ 16 und die ÖVP 7 Mandate.[4] Bei den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 erhielt die SPÖ 14, die ÖVP 7 und die FPÖ 2 Mandate.[5] Bei den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 erhielt die SPÖ 15, die ÖVP 6 und die FPÖ 2 Mandate.[6]
- Bürgermeister
- 1913–1934 und 1938–1945 Anton Fahrner
- 1986–1997 Karl Hager (SPÖ)
- 1997–2019 Günther Leichtfried (SPÖ)
- seit 2019 Josef Leitner (SPÖ)[7]
Städtepartnerschaften
Seit 1996 hat Wieselburg eine Gemeindepartnerschaft mit der Gemeinde Kreiensen im Landkreis Northeim in Deutschland.
E-Government
Die Stadtgemeinde ermöglicht mit Hilfe von Online-Formularen Behördendienste schneller abzuwickeln und das Service zu verbessern. Dabei werden Formularlösungen des österreichischen IT-Dienstleisters aforms2web verwendet.[8]
Wirtschaft
Zu den bedeutendsten Betrieben der Stadt zählt neben dem größten Arbeitgeber im Bezirk Scheibbs, der ZKW Lichtsysteme GmbH (ca. 9.700 Mitarbeiter, Stand 2018), die Brauerei Wieselburg.
Überregionale Bedeutung hat seit 1928 auch die einwöchige Wieselburger Inter-Agrar mit Volksfest (eine landwirtschaftliche Messe), die mit über 300.000 Besuchern und 550 Ausstellern als größte Messe Niederösterreichs gilt und jedes Jahr Ende Juni stattfindet. Schwerpunkte sind die Bereiche Bauen und Wohnen und im landwirtschaftlichen Teil die Themen Tierhaltung, Grünlandwirtschaft sowie seit 2006 Nachwachsende Rohstoffe und Erneuerbare Energie. Daneben finden auf dem Messegelände Wieselburg über das ganze Jahr verteilt Veranstaltungen statt wie die Bau & Energie Messe oder die Ab Hof Wieselburg.
Seit April 2003 gibt es ein Einkaufszentrum im Zentrum der Stadt namens City Center Wieselburg mit einer Einzelhandelsfläche von 8000 m² und einem Parkplatz mit 220 Stellplätzen. Zur Errichtung wurde die historische Brauerei im Ortszentrum abgerissen.
2009 wurden durch die Gründung des Technologiezentrums Wieselburg-Land[9] ein Teil der Bioenergiekompetenzen Österreichs an einem Standort gebündelt (Bioenergy 2020+). Das Technologie- und Forschungszentrum Wieselburg-Land/Technopol Wieselburg gilt als internationales Zentrum für Bioenergie, Agrar- und Lebensmitteltechnologie. Es umfasst die Schwerpunkte Bioenergie, Biomasse, Energiesysteme, Agrar- und Lebensmitteltechnologie und Wasserwirtschaft.[10][11]
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 221, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 10. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1.623. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,6 Prozent.
Mit seiner Fachhochschule (Campus Wieselburg der FH Wiener Neustadt),[12] dem Gymnasium, der Haupt-, Volks-, Musikschule und der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Landwirtschaft, dem Francisco Josephinum (in Wieselburg-Land) ist Wieselburg außerdem als „Schulstadt“ bekannt. Derzeit wird eine Umfahrung gebaut, um die Stadt von Schwerverkehr zu entlasten.
Nachdem in den zahlreichen kleinen Nachbarorten die Zahl der Nahversorger rückläufig ist, hat sich Wieselburg auch zu einem Einkaufszentrum der Kleinregion entwickelt. So haben sich sowohl im Zentrum das City Center als auch am Rand der Stadt Filialen der namhaften Ketten etabliert.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Wieselburg: Historische Bedeutung hat vor allem das Wieselburger Oktogon, eines der bedeutendsten Bauwerke der Babenberger Zeit, in der Pfarrkirche. Die Kirche entstand um 1000, wurde um 1500 erweitert. 1706 trat das Stift Mondsee die Pfarre Wieselburg an den Passauer Bischof ab. Mit der Gründung der Diözese St. Pölten im Jahre 1785 wurde Wieselburg landesfürstliche Pfarre. In den Jahren 1953 bis 1958 wurde die Kirche in Wieselburg ausgebaut.
- Schloss Wieselburg: Das Schloss wurde im 13. Jahrhundert errichtet und beherbergt heute das Museum für Ur- und Frühgeschichte.
- Schloss Rottenhaus: Im Schloss befindet sich das Verwaltungsgebäude der Landwirtschaftlichen Bundesversuchswirtschaften GmbH.[13][14]
- Fachhochschule Wiener Neustadt Campus Wieselburg: Das Studiengebäude ist ein mehrgeschoßiger Niedrigenergie-Holzbau direkt an der Ortseinfahrt.
- Schlosspark: Im Zentrum von Wieselburg befindet sich der Schlosspark. Die Figuren des Parkes stellen Hauptflüsse der Monarchie – Raab, Mur, Traun, Salzach und Enns − dar. Sie wurden in der Zeit des Zweiten Weltkrieges von der Stadt Wien nach Wieselburg gebracht, doch die Originale kehrten 1986 nach Wien (Albertina) zurück, die im Schlosspark aufgestellten Figuren sind Abgüsse.
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Innenstadt von Wieselburg mit Citycenter
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Schlosspark mit drei Skulpturen
Persönlichkeiten
- Karl Bienenstein (* 1. November 1869 in Wieselburg; † 1. Februar 1927 in Bruck an der Mur), Lehrer, Dichter, Erzähler und Schriftsteller
- Paul Hörbiger (* 29. April 1894 in Budapest † 5. März 1981 in Wien), Volksschauspieler, lebte von 1965 bis zu seinem Tod in Wieselburg, im Ortsteil Mühling (heute Paul-Hörbiger-Gasse)
- Eugen Wüster (* 3. Oktober 1898 in Wieselburg; † 29. März 1977 in Wien), Interlinguist und Begründer der Terminologiewissenschaft
- Alfred Böhm (* 23. März 1920 in Wien; † 22. September 1995 in Wieselburg), Kammerschauspieler, Mitglied des Theaters in der Josefstadt, lebte in Ströblitz bei Wieselburg
- Hermann Lechner (* 29. November 1924 in Wieselburg; † 12. Juni 2012 in Gaming), Bürgermeister von Gaming
- Anton Wattaul (* 13. Mai 1957 in Wieselburg), Politiker und Unternehmer
- Stephan Pernkopf (* 17. August 1972 in Wieselburg), niederösterreichischer Landesrat und design. LH-Stellvertreter
Weblinks
- Webseite der Stadt
- 32016 – Wieselburg. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Kriegerdenkmal Wieselburg. In: Kriegerdenkmäler unserer Heimat in NIEDERÖSTERREICH. Abgerufen am 10. April 2017.
- ↑ Gemeindeänderungen ab 1945 (Vereinigungen, Teilungen, Namens- u. Statusänderungen). Statistik Austria, S. 163, abgerufen am 11. Februar 2019.
- ↑ Zahlen und Fakten. Abgerufen am 22. Juli 2015.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Wieselburg. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 11. Februar 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Wieselburg. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 11. Februar 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Wieselburg. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 11. Februar 2019.
- ↑ Leitner neuer Bürgermeister von Wieselburg auf ORF vom 11. April 2019 abgerufen am 11. April 2019
- ↑ Formulare. Abgerufen am 16. Juni 2015.
- ↑ Eröffnung des Technologiezentrums Wieselburg-Land, noe-news.at, 15. November 2009
- ↑ Ecoplus – Technopol Wieselburg ( des vom 2. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; abgerufen am 11. Juni 2015
- ↑ NÖN: Technopol Wieselburg – Neuer Technopolmanager; abgerufen am 11. Juni 2015
- ↑ Fachhochschule Wiener Neustadt Campus Wieselburg
- ↑ Schloss Rottenhaus. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- ↑ Schloss Rottenhaus. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl
- ↑ Schloss Perzelhof. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- ↑ Schloss Perzelhof. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl