Fontaine-de-Vaucluse
Fontaine-de-Vaucluse | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Provence-Alpes-Côte d’Azur | |
Département (Nr.) | Vaucluse (84) | |
Arrondissement | Avignon | |
Kanton | L’Isle-sur-la-Sorgue | |
Gemeindeverband | Pays des Sorgues et des Monts de Vaucluse | |
Koordinaten | 43° 55′ N, 5° 8′ O | |
Höhe | 68–652 m | |
Fläche | 7,14 km² | |
Einwohner | 567 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 79 Einw./km² | |
Postleitzahl | 84800 | |
INSEE-Code | 84139 | |
Sorgue-Quellteich bei sehr niedrigem Wasserstand |
Fontaine-de-Vaucluse ist eine französische Gemeinde mit 567 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Vaucluse in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Ihr ursprünglicher Name war bis 1946 „Vaucluse“ (vallis clausa, lateinisch: geschlossenes Tal). Das Département Vaucluse wurde 1793 nach der Gemeinde benannt. Sie gehört zum Kanton L’Isle-sur-la-Sorgue im Arrondissement Avignon.
Sehenswürdigkeiten
Neben römischen Artefakten aus dem 4., der Schlossruine auf einem Felsen oberhalb des Ortes aus dem 7. sowie verschiedenen mittelalterlichen Gebäuden und der Kirche Notre-Dame et Saint Véran aus dem 11. Jahrhundert zeichnet sich der Ort vor allem als ehemaliger Wohnsitz des italienischen Dichters Petrarca aus, der hier in einer Art selbstgewählten Exils einen großen Teil seiner Gedichte verfasst haben soll. Das heute noch existierende Gebäude ist nun ein Museum und zieht – zusammen mit der von Petrarca eindrucksvoll beschriebenen Quellgrotte – alljährlich zahlreiche Besucher an. Da Vaucluse bis Anfang des 18. Jahrhunderts Zentrum der regionalen Papierindustrie war, wurde 1974 die letzte erhaltene Papiermühle am Ufer der Sorgue in ein viel besuchtes Museum und Zentrum für Handwerk und Kunst umgebaut.
Sorgue-Quelle
Die Hauptsehenswürdigkeit des Ortes ist die Quelle der Sorgue am Fuße einer 230 Meter hohen Felswand, die den Fluss zur Zeit der Schneeschmelze mit bis zu 22 m³ pro Sekunde speist. Je nach Jahreszeit und Regenmenge variiert der Wasserstand sehr stark. In Trockenperioden liegt ein großer Teil des oberirdischen Beckens trocken, der Fluss tritt dann erst einige hundert Meter tiefer an die Oberfläche. Der französische Taucher und Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau erforschte mit seinem Team in diversen Tauchgängen als erster systematisch das unterirdische Höhlen- und Quellsystem.
Der Ursprung der Quelle wurde allerdings erst 1985 endgültig geklärt: der tiefste Punkt des Siphons liegt in 308 Meter Tiefe; die Quelle ist der einzige Ausfluss eines unterirdischen Beckens von 1.100 km² Fläche, das die Wasser des Mont Ventoux, der Monts de Vaucluse und der Montagne de Lure aufnimmt.