Re-Animator

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Film
Titel Re-Animator
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch, Deutsch
Erscheinungsjahr 1985
Länge 86 (Unrated Version), 104 (integrale Fassung) Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Stuart Gordon
Drehbuch Dennis Paoli
William Norris
Stuart Gordon
Produktion Brian Yuzna
Musik Richard Band
Kamera Mac Ahlberg
Schnitt Lee Percy
Besetzung

Re-Animator ist ein 1985 in den USA produzierter Horrorfilm nach der im Jahr 1922 veröffentlichten Kurzgeschichte Herbert West – Der Wiedererwecker von H. P. Lovecraft. Regie führte Stuart Gordon, als Produzent fungierte Brian Yuzna, der auch die Fortsetzungen Bride of Re-Animator (1990) und Beyond Re-Animator (2003) inszenierte und finanzierte.

Handlung

Der junge, sehr verschlossene Medizinstudent Herbert West hat in der Schweiz ein neuartiges Serum geschaffen, das totes Gewebe wieder zum Leben erwecken kann. Nach einem Zwischenfall flieht der auf dem Gebiet der Gehirnmedizin bewanderte West mit einem Stipendium an die Miskatonic Universitätsklinik in die Vereinigten Staaten. Dort nistet er sich als Untermieter bei dem Medizinstudenten Dan Cain ein, der eine geheime Liebschaft zu Megan, der Tochter des Dekans, pflegt. Im Keller von Cains Wohnung richtet sich der hinzugezogene Kommilitone ein provisorisches Laboratorium ein, um seine Forschungen im Geheimen weiter betreiben zu können.

West, der bei einem angesehenen Chirurgen in der Schweiz studierte und als hoffnungsvolles Talent gilt, macht sich gleich beim alteingesessenen Gehirnspezialisten Dr. Hill unbeliebt, als er dessen veraltete Methoden in Frage stellt und ihn des Diebstahls von Forschungsarbeiten bezichtigt. Der eigenbrötlerische Untermieter ist auch Cains Freundin Megan sofort unsympathisch, die sich nach ein paar Tagen in ihrer Meinung bestärkt fühlt, als sie ihre vermisste Hauskatze in Wests Kühlschrank findet.

Noch in der gleichen Nacht wird Cain Zeuge, wie West, der zuvor dem verendeten Tier eine leuchtendgrüne Flüssigkeit ins Gehirn injizierte, die besagte Katze zu neuem Leben erweckt. Doch unglücklicherweise ist sein Proband extrem aggressiv und angriffslustig, so dass die beiden Männer gezwungen sind, das Tier erneut zu töten. Anschließend berichtet West seinem erstaunten Mitbewohner von seinen geheimen Forschungen und bittet ihn, ihn bei seinem triumphalen „Sieg über den Gehirntod“ zu unterstützen. Doch Cain bleibt skeptisch, so dass West die übel zugerichtete Katze erneut mit Hilfe seines Serums reanimiert. In diesem Augenblick betritt die schockierte Megan den Raum, sie wird so unfreiwillig Augenzeugin der Reanimation tierischer Zellen.

Der missgünstige und eifersüchtige Professor Dr. Hill, der insgeheim Gefühle für die Tochter des Dekans hegt, manipuliert den Dekan mittels seiner hypnotischen Fähigkeiten, so dass West und Cain von der Fakultät verwiesen werden. In ihrem Ehrgefühl gekränkt, beschließen die beiden Männer Wests Experimente in Eigenregie auf verstorbene Menschen auszuweiten, dabei gehen die beiden Männer zunehmend rücksichtsloser vor. Sie beleben sogar den zuvor äußerst brutal getöteten Dekan Halsey wieder. Entgegen ihrer Annahme sind ihre wiederbelebten, klinisch toten Testpersonen jedoch mordlustige Bestien, die umso instinktiver werden, je länger sie unter den Toten weilten.

Professor Dr. Hill erfährt bald von der Existenz des geheimnisvollen Serums, das er sich mit Hilfe seiner Fähigkeiten eigennützig sichern will. Doch der in seiner Arbeit verbohrte West ist nicht bereit seine Erfindung abzugeben. Er enthauptet kaltblütig den Professor und testet sein Serum separat an dem Schädel und dem Torso der zuvor getöteten Lehrkraft. Die beiden abgetrennten Körperteile entwickeln daraufhin ein sonderbares Eigenleben, erwecken ihrerseits weitere getötete Körper und scharen so eine Gruppe kräftiger und willenloser Untoter um sich, die alle von Hill gelenkt werden. Am Ende des Films versucht Hill seine angebetete Megan zu entführen. Es kommt zu einer eskalierenden und kaum überschaubaren Situation zwischen dem Entführer mit seinen untoten Schergen sowie der Gruppe um West, Cain, Megan und dem klinisch toten Dekan Halsey. Megan findet in dem Handgemenge den Tod, wird aber in der letzten Szene des Films vom liebestollen Cain augenscheinlich mit einer Injektion des Stoffes reanimiert.

Information

  • Indiziert vom 30. November 1989 bis Juli 2013 (Lightning Video)
  • Deutsche DVD von Laser Paradise (Freigabe: ungeprüft)

Fassungen

  • Von Re-Animator existieren zwei Fassungen. Einmal die längere R-Rated-Fassung (103:46 Min.) und der kürzere Director’s Cut (86:03 Min.). Die deutsche Fassung basiert auf der R-Rated-Fassung, wurde allerdings für das deutsche Videorelease nochmals stark gekürzt.
  • Die R-Rated-Fassung war nie so vom Regisseur vorgesehen. Da der Director’s Cut dem Studio mit 86:03 Minuten zu kurz erschien und für eine Kinoauswertung noch entschärft werden musste, ließ das Studio herausgeschnittene Szenen wieder in den Film integrieren. So kommt die Laufzeit von 103:46 Minuten zustande.
  • Die Indizierung des Films in Deutschland wurde im Sommer des Jahres 2013 zurückgenommen - die Neuveröffentlichung fand am 27. September des Jahres statt. Die FSK bewertete den vollständigen Film mit "keine Jugendfreigabe" neu.[1]

Auszeichnungen

Der Film erhielt bei der Saturn-Award-Verleihung 1986 zwei Nominierungen als bester Horrorfilm und für das beste Make-up.

Musical

2011 inszenierten Stuart Gordon zusammen mit den Autoren Dennis Paoli und William J. Norris, sowie Komponist und Lyriker Mark Nutter, die Musicalumsetzung.[2] Die sechs monatige Musical-Tour war ausverkauft und gewann den LA Drama Critics Circle Award.[3] So dass man ab dem 3. Mai 2012 im The Hayworth Theatre in Los Angeles, eine erneute 10 wöchige Aufführung aufführte.[4] Den Schauspielercast bildeten Mark Beltzman, Cynthia Carle, Brian Gillespie, Marlon Grace, Liesel Hanson, Rachel Avery als Megan Halsey, Jesse Merlin als Dr. Hill, Chris McKenna als Dan Cain und George Wendt.[5]

Kritiken

„Stuart Gordon’s Re-Animator ist ein Vergnügen, ein blutiger Horrorfilm, der einen Rhythmus und einen Stil findet, mit Hilfe derer er auf eine verrückte und erfrischende Art funktioniert…“

Roger Ebert[6]

„Der Debütfilm von Stuart Gordon schlägt dermaßen über die Stränge, daß es schon wieder lustig ist. Zartbesaitete seien gewarnt: Weil beim grotesken Gemetzel (allen Kürzungen zum Trotz!) die Knochensäge kreischt, ist dieser in Cannes prämierte Splatter-Schocker nicht jedem zu empfehlen. Das Drehbuch zu Ferraras kultigem Horror Body Snatchers (’92) stammt übrigens auch von Gordon. Fazit: Ein blutiger Klassiker des schwarzen Humors.“

„Stuart Gordon gelingt mit „Re-Animator“ (später dann auch mit „From Beyond– Aliens des Grauens“) eine erfolgreiche Verfilmung eines Stoffes von H.P. Lovecraft. Die düstere, morbide und klaustrophobische Atmosphäre des Films kontrastiert zum einen mit knallharten Splattereffekten, die das Herz des Fans höherschlagen lassen, und andererseits mit einem Schuß schwarzen Humor, die in der parodierenden Darstellung der Figur des Wissenschaftlers unübersehbar ist. Der Zuschauer erlebt eine Variante des „Frankenstein“-Motivs, die um Lovecraftsche bitterböse Züge angereichert ist. Regisseur Gordon, der sich bei näherem Hinsehen als intimer Kenner des Genres entpuppt – viele Querverweise zu Klassikern sind beim wiederholten Betrachten zu entdecken – hat mit „Re-Animator“ eine Wiederbelebung des festgefahrenen Genres erreicht und einen Kultfilm geschaffen.“

„Inszenatorisch routiniert entwickelt, setzt die Gruselgeschichte um die Grenzauflösung von Leben und Tod auf immer drastischere und abstoßendere Effekte und bringt sich damit um jeglichen Ernst.“

Einzelnachweise

  1. Bericht auf schnittberichte.com, abgerufen am 25. Juli 2013
  2. Re-Animator the Musical auf reanimatorthemusical.com
  3. Give Mom a Little Head for Mother’s Day – $10 Re-Animator the Musical Tickets on Sale Monday, May 7th for ONE DAY ONLY! auf dreadcentral.com
  4. Re-Animator the Musical Returning to LA; Get Opening Weekend Discounted Tickets Here! auf dreadcentral.com
  5. Amanda Story: Heads up! „RE-ANIMATOR THE MUSICAL“ is back, 3. Mai 2012, fangoria.com (Memento vom 4. Mai 2012 im Internet Archive)
  6. Kritik auf filmtipps.at
  7. Filmkritik auf cinema.de
  8. Re-Animator. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.