MAZ-543
MAZ | |
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Startrampe 9P120 auf dem Chassis eines MAZ-543P
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MAZ-543 | |
Hersteller: | Minski Awtomobilny Sawod |
Verkaufsbezeichnung: | MAZ-543 |
Produktionszeitraum: | Anfang 1960er–2000 |
Vorgängermodell: | MAZ-537 |
Nachfolgemodell: | MZKT-7930 |
Technische Daten | |
Bauformen: | Militärfahrzeug |
Motoren: | 12-Zylinder-Dieselmotor |
Leistung: | 386 kW |
Nutzlast: | 19,1 t |
Der MAZ-543 (russisch МАЗ-543) ist ein schwerer vierachsiger Lastkraftwagen (8×8) des weißrussischen Fahrzeugherstellers Minski Awtomobilny Sawod, der in den 1960er-Jahren entwickelt wurde. Dieser Lkw findet vornehmlich als Militärfahrzeug Verwendung.
Geschichte
Das Fahrzeug wurde Anfang der 1960er-Jahre entwickelt und am 7. November 1965 erstmals auf einer Militärparade am Roten Platz in der Öffentlichkeit als Teil des SS-1C Scud-B-Raketenkomplexes (9K72 Elbrus) gesichtet. Das Chassis des MAZ-543 wurde vom russischen Konstrukteur Boris Ljwowitsch Schaposchnik entworfen. Das Modell MAZ-543 war ursprünglich für den Transport von Mittel- und Langstreckenraketen konzipiert. Zur Reduzierung der Gesamtlänge des Fahrzeugs war der Gefechtskopf zwischen den beiden Führerhäusern gelagert, was wohl das markanteste Merkmal des Fahrzeugs darstellte. In jedem Führerhaus finden zwei Personen Platz. Während der MAZ-543 selten geworden ist, befinden sich vom früher entwickelten Modell MAZ-537 noch Exemplare im Einsatz.
Es existieren verschiedene Ausführungen und Weiterentwicklungen des MAZ-543, so entstand unter anderem der MAZ-547, der eine verlängerte Variante mit stärkerer Motorisierung des MAZ-543 darstellt. Dieses Fahrzeug ist vor allem als Raketenstart- und Transportfahrzeug sowjetischer SS-20-Mittelstreckenraketen aus den 1980er-Jahren bekannt. Der MAZ-543M wurde bis Dezember 2000 bei MZKT hergestellt. Alle Varianten des MAZ-543 waren mit einem V12-4-Takt-Dieselmotor vom Typ D12А-525 mit einer Leistung von 525 PS bei 2300 min−1 ausgestattet. Es handelt sich um einen schnelllaufenden Dieselmotor mit Direkteinspritzung mit einem Hubraum von 38,8 Liter. Die Masse des Motors beträgt 1,45 Tonnen. Das Verdichtungsverhältnis ist 1:14–15.
Seit 1994 existiert die modernisierte Fahrzeugvariante MZKT-7930 „Astrolog“ (russisch: МЗКТ-7930 Астролог), die vom Minsker Fahrzeughersteller MZKT produziert wird. Der wohl prägnanteste Unterschied besteht darin, dass der Lkw nun ein durchgängiges Führerhaus besitzt. Zudem ist der Astrolog mit einem V12-Motor JaMZ-846 ausgestattet, der 500 PS (368 kW) liefert und das Fahrzeug auf 70 km/h beschleunigen kann. Der Kraftstoffvorrat beträgt 1000 Liter Diesel. Die Ladekapazität wurde auf 24 Tonnen gesteigert, das Leergewicht beläuft sich auf 20 Tonnen. Erst am 14. Dezember 2000 erfolgte im Minsker Werk die vollständige Umstellung auf die Produktion des „Astrolog“. Die Herstellung des MAZ-543 hat somit das Ende gefunden.
Ausführungen
- MAZ-543P: Diese Version wurde 1966 für die ballistische Boden-Boden-Rakete TR-1 Temp entwickelt. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass das Fahrzeug nun eine Ladekapazität von 19.400 kg hatte.
- MAZ-543А: Diese Variante wurde 1967 entwickelt. Die Ladekapazität konnte auf 22.000 kg erhöht werden. Auf Basis des MAZ-543A wurden mehrere zivile Versionen hergestellt, so z. B. die Flughafenlöschfahrzeuge AA-60(543)-160 (aus dem Jahr 1973) und AA-70(543)-172 und der Fahrzeugkran KS-5571.
- MAZ-543М: Anfang der 1970er-Jahre erschien der MAZ-543M, der sich äußerlich deutlich von den anderen Ausführungen unterscheidet, so fehlt das rechte Führerhaus und der Motor wurde an dessen Stelle platziert. Verwendung findet der MAZ-543M hauptsächlich im militärischen Bereich als Chassis für Radarantennen, Geschützen oder als Raketenstartfahrzeug.
- MAZ-7310 „Uragan“: Erstmals 1974 im Allrussischen Ausstellungszentrum vorgestellt. Die Serienproduktion begann 1976. Zivile Fahrzeuge, wie das Flughafenlöschfahrzeug AA-60(7310)-160.01 von 1978 und der Fahrzeugkran KS-5573 aus dem Jahr 1982 basieren auf dem Uragan. Das Fahrzeug wird unter anderem bei der Erschließung von Erdölfeldern in Sibirien eingesetzt.
- MAZ-7313/MAZ-73131: Im Jahr 1983 erschienen, Erhöhung der Ladekapazität um eine Tonne. Auch das Flughafenlöschfahrzeug AA-60(7313)-160.01, sowie die Autokräne KS-5576 und KS-6571 basieren auf diesen Modellen.
- MAZ-7410: Die, Mitte der 1970er Jahre gebaute, Variante ist eine Sattelzugmaschine mit kürzerem Radstand. Die Abstände zwischen Achse 2 und 3 sowie zwischen 3 und 4 wurden hierbei verkürzt.
- MAZ-74106: Diese Sattelzugmaschine wird hauptsächlich zum Transport des Suchradars 64N6 BIG BIRD des Flugabwehrraketensystems S-300PM verwendet.
- MAZ-7510: Variante als Kipper, auch zivil genutzt.
- MAZ-7910: Seit 1973 wurde auf Basis des MAZ-543M die Variante MAZ-7910 ausgeliefert. Das Fahrzeug konnte Pipelinerohre von bis zu 12 m Länge und bis zu 18 t transportieren. Mit Anhänger erreichte die Ladekapazität 38 Tonnen. Das Fahrzeug wird zudem als Transport- und Startfahrzeug von Flugabwehrkomplexen S-300-Serie verwendet. Die Länge des MAZ-7910 beträgt 11.450 mm, die Breite 3.050 mm und die Höhe 3.550 mm.
- MZKT-7930 „Astrolog“: Grundlegend modernisierte Nachfolgeversion des MAZ-543. Das Führerhaus wurde neu konzipiert, die charakteristische mittige Teilung gibt es nicht mehr, die Motorisierung wurde verbessert, so wird nun ein JaMZ-846 mit 500 PS eingebaut, oder wahlweise auch ein Deutz-Dieselmotor. Verwendung findet diese Version hauptsächlich beim Militär, so beispielsweise als mobile Startrampe für den Raketenkomplex Iskander, als schweres Brückenlegefahrzeug TMM-6, als Radarfahrzeug 96L6 für das S-400-System oder als Chassis des Flugabwehrsystems Panzir-S1.
- WS2400: Chinesische Kopie des MAZ-543 aus den 1980er-Jahren.
Technische Daten
MAZ-543 | MAZ-543P | MAZ-543А | MAZ-543М | MAZ-7310 | MAZ-7313 | MAZ-73132 | MAZ-74106 | |
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Antriebsformel | 8×8 | |||||||
Sitzplätze im Kabinenraum | 4 | |||||||
Ladekapazität | 19.100 kg | 19.400 kg | 19.600 kg | 22.400 kg | 20.000 kg | 21.000 kg | 23.000 kg | 17.500 kg |
Gesamtmasse | – | 40.100 kg | – | 44.850 kg | – | – | ||
Anhängelast | – | 25.000 kg | – | 32.000 kg | ||||
Länge | 11.460 mm | 11.465 mm | 11.657 mm | 10.815 mm | – | |||
Breite | 3.070 mm | |||||||
Höhe | 2.900 mm | |||||||
Radstand | 2.200 mm + 3.300 mm + 2.200 mm | 2.200 mm + 2.650 mm + 1.700 mm | ||||||
Bodenfreiheit | 400 mm | |||||||
Wendekreis | 13,5 m | – | ||||||
Steigfähigkeit | 30° | |||||||
Grabenüberschreitfähigkeit | 1,3 m | |||||||
Motortyp | D12А-525 (V12) | |||||||
Hubraum | 38.880 cm³ | |||||||
Motorleistung | 525 PS (bei 2100 min−1) | |||||||
maximales Drehmoment | 2150 Nm (bei 1200 bis 1400 min−1) | |||||||
Kraftstoffverbrauch pro 100 km | - | 85 Liter | - | |||||
Fahrbereich | 1525 km | - | 600 km | - | ||||
Höchstgeschwindigkeit | 60,0 km/h bis 65,0 km/h |
Galerie
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Flugfeldlöschfahrzeug АА-60(7310)-160.01 auf Basis des MAZ-7310
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Mobile Raketenstartrampe des S-300P-Flugabwehrsystems der russischen Streitkräfte auf Basis eines MAZ-7910
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9K58 Smertsch auf Basis eines MAZ-543M
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Sowjetische SS-1-Startplattform (SCUD-B) auf Basis des MAZ-543 (1985)
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Modernisierte Variante MAZ-7310 des staatlichen Dienstes für Katastrophenschutz der Ukraine
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MZKT-7930 Astrolog als mobile Startbasis für den Raketenkomplex Iskander
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V12-Dieselmotor D12А-525 eines MAZ-7310
Weblinks
- Heavy high mobility utility Truck MAZ-543 (englisch)
- Detaillierte Informationen auf legion.wplus.net (russisch)
- http://www.peterhall.de Daten und Aufbau der Startrampe 9P117M (deutsch)