Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Friedrichshain-Kreuzberg 2. Bezirk von Berlin | |
---|---|
Koordinaten | 52° 30′ 0″ N, 13° 26′ 0″ O |
Fläche | 20,34 km² |
Einwohner | 293.454 (31. Dez. 2023) |
Bevölkerungsdichte | 14.427 Einwohner/km² |
Ausländeranteil | 22.4'"`UNIQ−−ref−00000001−QINU`"' % (31. Dez. 2012) |
Arbeitslosenquote | 13.3'"`UNIQ−−ref−00000002−QINU`"' % (30. Apr. 2013) |
Postleitzahl | 10178, 10179, 10243, 10245, 10247, 10249, 10317, 10961, 10963, 10965, 10967, 10969, 10997, 10999 |
Vorwahl | 030 |
Adresse der Verwaltung |
Frankfurter Allee 35/37 10247 Berlin |
Website | friedrichshain-kreuzberg.de |
Durchschnittsalter | 37,3 Jahre[1] (31. Dez. 2012) (somit der Bezirk mit den jüngsten Einwohnern) |
Gliederung | |
Bezirksschlüssel | 02 |
Gliederung des Bezirks | |
Politik | |
Bezirksbürgermeisterin | Monika Herrmann (Grüne) |
Stellvertretender Bezirksbürgermeister | Knut Mildner-Spindler (Linke) |
Sitzverteilung (Bezirksverordnetenversammlung) | |
Verkehrsanbindung | |
Bundesstraße | |
S-Bahn | |
U-Bahn |
Friedrichshain-Kreuzberg ist der zweite[3] Verwaltungsbezirk von Berlin und hatte 293.454 Einwohner per 31. Dezember 2023. An den Wahlen 2016 im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zum Berliner Parlament nahmen 112.714 [4] geheime anonyme Gültige Stimmen teil.
Der kleinste der zwölf Berliner Bezirke hat zugleich die mit Abstand höchste Bevölkerungsdichte von 14.427 Einwohnern pro Quadratkilometer (Stichtag 31. Dezember 2023) und das geringste Durchschnittsalter. Er entstand mit der Berliner Verwaltungsreform am 1. Januar 2001 durch Fusion des bis dato eigenständigen Ost-Berliner Bezirks Friedrichshain mit dem West-Berliner Bezirk Kreuzberg.
Der zentral gelegene Bezirk gilt als alternativ und kreativ[5] und ist bekannt für ein vielfältiges Nacht- und Kulturleben.
Ortsteile
Friedrichshain-Kreuzberg ist einer von zwei Bezirken (neben dem Bezirk Mitte), die aus Teilen des ehemaligen Ost- und West-Berlin bestehen. Die beiden Ortsteile des heutigen Bezirks, Friedrichshain und Kreuzberg, sind durch die Spree voneinander getrennt. Die Oberbaumbrücke verbindet beide Altbezirke und ist damit zum Wahrzeichen des neuen Verwaltungsbezirks geworden, was im Bezirkswappen zum Ausdruck gebracht wird.
Beide Ortsteile gehören zu den Szenevierteln Berlins und erleben durch die hohe Nachfrage nach Wohnraum einen Strukturwandel in Form von Gentrifizierung. Da Kreuzberg und Friedrichshain seit der Fusion im Sprachgebrauch mitunter als Einheit betrachtet werden, haben sich Verkürzungen wie „Kreuzhain“ und „Xhain“ etabliert, insbesondere als Verweis auf das Nachtleben im Bezirk.[6][7]
Im Jahr 2014 wurde ein Tausch von Flächen mit dem benachbarten Bezirk Tempelhof-Schöneberg beschlossen.[8]
Eine Kuriosität ist, dass die Flussinsel Großer Wall im Ortsteil Hakenfelde des Bezirks Spandau der Verwaltung des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg unterstellt ist.[9]
Sehenswürdigkeiten
Friedrichshain
- Volkspark Friedrichshain
- Märchenbrunnen
- Oberbaumbrücke
- East Side Gallery
- Karl-Marx-Allee
- Frankfurter Tor
- Friedhof der Märzgefallenen
Kreuzberg
- Kreuzberg mit Nationaldenkmal
- Bergmannkiez (früher auch Chamissokiez genannt)
- Künstlerhaus Bethanien
- Kreuzberg 36 mit Kottbusser Tor, Oranienstraße und Oranienplatz
- Wrangelkiez (früher Schlesischer Kiez) mit Schlesischem Tor
- Görlitzer Park
- Admiralsbrücke
- Südstern
Ortsteil und Ortslagen |
Fläche (km²) |
Einwohner[10] 31. Dezember 2023 |
Einwohner pro km² |
Lage |
---|---|---|---|---|
0201 Friedrichshain | 9,78 | 141.238 | 14.442 | |
0202 Kreuzberg
|
10,40 | 152.216 | 14.636 |
Eine Reihe von historischen Stadtteilbezeichnungen auf dem Gebiet des Bezirks, wie zum Beispiel Luisenstadt und Tempelhofer Vorstadt, leben in den Bezeichnungen der Grundbücher weiter.
In der Nähe der Alexandrinenstraße 12 im Ortsteil Kreuzberg liegt der geometrische Mittelpunkt Berlins. (Lage )
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg 1999 bis November 2012 (Stand: vor Zensus 2011) | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1999 | 248.600 | |||
2000 | 250.194 | |||
2001 | 251.769 | |||
2002 | 254.128 | |||
2003 | 255.958 | |||
2004 | 258.494 | |||
2005 | 261.811 | |||
2006 | 265.857 | |||
2007 | 267.919 | |||
2008 | 270.572 | |||
2009 | 268.839 | |||
2010 | 268.688 | |||
2011 | 274.386 | |||
2012 | 278.579 | |||
Per 31. Dezember 2023 zählte der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg 293.454 Einwohner auf einer Fläche von 20,2 Quadratkilometern.[10] Somit lag am Stichtag die Bevölkerungsdichte bei 14.427 Einwohnern pro Quadratkilometer.
Strukturell unterscheiden sich beide Ortsteile insbesondere hinsichtlich ihrer Bevölkerungszusammensetzung. Im Jahr 2002 lag der Ausländeranteil gemäß Statistischem Landesamt Berlin bei 32,8 Prozent in Kreuzberg und bei 8,7 Prozent in Friedrichshain. Am 31. Dezember 2012 bezifferte sich der Ausländeranteil im gesamten Bezirk auf 22,4 Prozent.[1] Am Stichtag betrug der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund 37,6 Prozent.[1] Die Alterszusammensetzung der Bevölkerung unterscheidet sich deutlich. In Kreuzberg ist der Anteil der 35- bis 60-Jährigen höher, der Anteil der Jüngeren ist dementsprechend niedriger als in Friedrichshain. Im Bezirk wohnen vornehmlich junge Erwachsene. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung war am 31. Dezember 2012 mit 37,3 Jahren der niedrigste Wert aller Berliner Bezirke, womit Friedrichshain-Kreuzberg der Bezirk mit den jüngsten Einwohnern ist (zum Vergleich: Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf hat mit 46,1 Jahren die älteste Bevölkerung).[1] Die Arbeitslosenquote bezifferte sich am 30. April 2013 auf 13,3 Prozent.[2]
Die Fertilitätsrate lag 2007 bei 1,17, was sowohl unter dem Berliner Durchschnitt von 1,275 als auch unter dem Schnitt in Deutschland liegt.
Politik
Bezirksbürgermeister
Amtszeit | Bezirksbürgermeister | Partei |
---|---|---|
1. Januar 2001 – 31. Januar 2002 | Bärbel Grygier | PDS |
1. Februar 2002 – 14. November 2006 | Cornelia Reinauer | PDS |
15. November 2006 – 31. Juli 2013 | Franz Schulz | Grüne |
seit 1. August 2013 | Monika Herrmann | Grüne |
Bezirksstadträte und Abteilungen
Bezirksstadtrat | Partei | Abteilung |
---|---|---|
Monika Herrmann, Bezirksbürgermeisterin | Grüne | Familie, Gesundheit und Personal |
Peter Beckers, stellv. Bezirksbürgermeister | SPD | Wirtschaft, Ordnung, Schule und Sport |
Jana Borkamp | Grüne | Finanzen, Facility Management, Kultur und Weiterbildung |
Knut Mildner-Spindler | Linke | Soziales, Beschäftigung und Bürgerdienste |
Hans Panhoff | Grüne | Planen, Bauen und Umwelt |
Wappen
Das Wappen des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg wurde am 7. Oktober 2003 durch den Senat von Berlin verliehen.
Blasonierung: „In silbernem Schild mit blauem Wellenschildfuß, belegt mit vier silbernen Wellenfäden, eine rote gezinnte Brücke, die durch zwei spitzbedachte und beknaufte Türme, die mit Zinnen, Zwischendächern, Simsen und schwarzen Schießscharten und Spitzfenstern bedeckt sind, in drei gleichmäßige Bögen unterteilt ist. Die beiden äußeren Bögen sind als Halbbögen dargestellt. Auf dem Schild ruht eine rote dreitürmige Mauerkrone, deren mittlerer Turm mit dem Berliner Wappenschild belegt ist.“ | |
Städtepartnerschaften
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterhält aktuell zehn Städtepartnerschaften.
International
San Rafael del Sur, Nicaragua – seit Januar 1986
Kirjat Jam, Israel – seit 1990
Stettin, Polen – seit Juni 1996
Kadıköy (Bezirk von Istanbul), Türkei – seit August 1996
Oborischte (Bezirk von Sofia), Bulgarien – seit Mai 1999
National
- Wiesbaden (Hessen) – seit April 1964
- Porta Westfalica (Nordrhein-Westfalen) – seit April 1968
- Kreis Bergstraße (Hessen) – seit Juli 1969
- Ingelheim am Rhein (Rheinland-Pfalz) – seit Oktober 1971
- Landkreis Limburg-Weilburg (Hessen) – seit März 1980
Sonstiges
Gemüseschlacht
Seit 1998 findet auf der Oberbaumbrücke jedes Jahr eine als Demonstration angemeldete Gemüseschlacht zwischen Bewohnern der vormaligen Bezirke Kreuzberg und Friedrichshain statt. Sie ist eine parodistische Auseinandersetzung mit den diffusen Animositäten der Bewohner der beiden Ortsteile.
Wagenburg
In der Revaler Straße befindet sich das Wagendorf Hänger & Laster, als Modell für alternative Lebensformen.[12]
Ort der Vielfalt
Am 23. September 2008 erhielt der Bezirk den von der Bundesregierung verliehenen Titel Ort der Vielfalt.
Weblinks
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- Offizielle Webseite des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
- Webseite des Friedrichshain-Kreuzberg Museums (FHXB-Museum)
- Tourismus-Website des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
- Linkkatalog zum Thema Friedrichshain-Kreuzberg bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Statistischer Bericht – Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember 2012 (PDF; 3,1 MB). Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Abgerufen am 18. Juni 2013.
- ↑ a b Arbeitslosigkeits-Atlas – Arbeitslosigkeit in Berlin – Zahlen und Quoten in der Stadt und in den Bezirken ( vom 11. Juli 2011 im Internet Archive). In : Berliner Morgenpost. Abgerufen am 18. Juni 2013.
- ↑ Nummerierung gemäß Bezirksschlüssel
- ↑ https://www.wahlen-berlin.de/wahlen/be2016/afspraes/erststimmen_bezirk-02-friedrichshain-kreuzberg_gesamt.html
- ↑ Friedrichshain-Kreuzberg – Kreativ und angesagt. Abgerufen am 13. Juni 2013.
- ↑ BVBI – "Kreuzhain": ein junger Bezirk
- ↑ Xhain.net – Nachrichten aus Friedrichshain-Kreuzberg
- ↑ Gebietstausch mit Friedrichshain-Kreuzberg. In: Berliner Abendblatt, 28. Februar 2014. Abgerufen am 13. April 2014.
- ↑ Haushaltsplan von Berlin für die Haushaltsjahre 2008/2009. (PDF; 5,0 MB) Bezirkshaushaltsplan Friedrichshain-Kreuzberg. Senatsverwaltung für Finanzen, S. 14, archiviert vom am 4. März 2016; abgerufen am 17. September 2015.
- ↑ a b Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember 2023, Daten des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg, abgerufen am 27. Februar 2024 ([1]) (Hilfe dazu).
- ↑ a b Die Landeswahlleiterin für Berlin
- ↑ Linke mögen keine Rollheimer mehr. In: Berliner Zeitung, 21. Februar 2009