Tetrachlorsilan

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Strukturformel
Strukturformel von Siliciumtetrachlorid
Allgemeines
Name Tetrachlorsilan
Andere Namen

Tetrachlorsilan

Summenformel SiCl4
Kurzbeschreibung

stechend riechende, farblose Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 10026-04-7
Wikidata Q413709
Eigenschaften
Molare Masse 169,90 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,48 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−70 °C[1]

Siedepunkt

57 °C[1]

Dampfdruck

260 hPa (20 °C)[1]

Löslichkeit

reagiert heftig mit Wasser[1]

Brechungsindex

1,41156 (25 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301+331​‐​314​‐​335
EUH: 014
P: 261​‐​280​‐​301+310​‐​305+351+338​‐​310[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Siliciumtetrachlorid (auch Tetrachlorsilan, Siliziumtetrachlorid) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Siliciumtetrahalogenide mit der Summenformel SiCl4. Es ist eine farblose, flüchtige, an feuchter Luft rauchende Flüssigkeit die aus den Elementen Silicium und Chlor besteht.

Gewinnung und Darstellung

Siliciumtetrachlorid wird üblicherweise durch die chemische Reaktion von Chlor mit heißem Silicium gewonnen:

.

Da bei der weiteren Verarbeitung zu Siliciumdioxid Chlorwasserstoff entsteht, wird dieser ebenfalls genutzt, um so durch den Verbund Rohstoffe zu sparen:

.

Der dabei entstehende Wasserstoff kann für die Herstellung pyrogener Kieselsäure genutzt werden.

Eigenschaften

Siliciumtetrachlorid ist eine sehr reaktive Verbindung. Anders als die entsprechende Kohlenstoffverbindung Tetrachlormethan reagiert Siliciumtetrachlorid heftig mit Wasser:

Oxidationsmittel, Säuren, Alkohole, Basen, Ketone, Aldehyde u. v. a. reagieren ebenfalls mit Siliciumtetrachlorid. Es besitzt eine starke korrodierende Wirkung und wirkt ätzend auf Haut, Augen und Lungen.

Bei der Reinigung von Silicium wird Siliciumtetrachlorid zuweilen als Zwischenstufe verwendet.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Eintrag zu Siliciumtetrachlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Index of Refraction of Inorganic Liquids, S. 4-140.
  3. Eintrag zu Silicon tetrachloride im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.